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Dada kehrt in ihren Heimatort zurück, um herauszufinden, warum sich ihr Bruder Daniel umgebracht hat. Von der Familie sind nur ihre Mutter und ältere Schwester übrig, die seinen Tod nie überwunden haben. Mit ihren Nachforschungen weckt Dada Erinnerungen an die Kindheit, an die Westernfilme, deren Helden Daniel und sie verehrten, an die Kämpfe zwischen Indianern und Cowboys, die sie sich mit den Kindern von der anderen Seite der Bahngleise lieferten. Daniels Selbstmord erscheint ihr wie ein Verrat, und mit den Bildern der Vergangenheit im Kopf macht sie sich auf die schmerzhafte Suche nach…mehr

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Produktbeschreibung
Dada kehrt in ihren Heimatort zurück, um herauszufinden, warum sich ihr Bruder Daniel umgebracht hat. Von der Familie sind nur ihre Mutter und ältere Schwester übrig, die seinen Tod nie überwunden haben. Mit ihren Nachforschungen weckt Dada Erinnerungen an die Kindheit, an die Westernfilme, deren Helden Daniel und sie verehrten, an die Kämpfe zwischen Indianern und Cowboys, die sie sich mit den Kindern von der anderen Seite der Bahngleise lieferten. Daniels Selbstmord erscheint ihr wie ein Verrat, und mit den Bildern der Vergangenheit im Kopf macht sie sich auf die schmerzhafte Suche nach einer Erklärung.Olja Savicevics Roman "Lebt wohl, Cowboys" ist eine geistreiche und poetische Auseinandersetzung mit den allmächtigen Helden der Kindheit und der Frage nach Schuld und Rache.
Autorenporträt
Olja Savicevic, 1974 in Split geboren, studierte Sprach- und Literaturwissenschaft an der Universität Zadar. Sie veröffentlichte drei Lyrikbände, die auszugsweise in mehrere Sprachen übersetzt wurden und arbeitet als Kolumnistin, Literaturkritikerin und Herausgeberin. Bereits bei Voland & Quist erschienen sind ihr Debütroman "Lebt wohl, Cowboys" und die Erzählungen "Augustschnee".
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 03.06.2011

Schau unter jeden Stein!
„Lebt wohl, Cowboys“ – das Debüt der Kroatin Olja Savicevic
Manche Klappentexte legen eine falsche Fährte. So die Sätze, mit denen der Verlag das Roman-Debüt „Lebt wohl, Cowboys“ der 1974 geborenen Kroatin Olja Savicevic ankündigt. „Dada kehrt in ihren Heimatort an der dalmatinischen Küste zurück, um herauszufinden, warum sich ihr Bruder Daniel umgebracht hat“, heißt es da, doch der Leser wird keineswegs Zeuge einer Spurensuche, die sich zu einem dramatischen Racheakt hochschraubt. Zwar wird der Tod des Bruders am Ende glaubhaft begründet – Halbstarke und ein vereinsamter Professor spielen dabei eine Rolle –, aber Savicevics Buch ist alles andere als ein Krimi, sondern eines von den Büchern, in denen eine empfindsame weibliche Seele ihre Welt reflektiert.
„Ich ging in den Flur hinaus und schloss die Fensterläden zur Hälfte, denn der warme Wind hatte sich in die Straßen geschlichen, brachte in Stößen Staub und Nadeln aus dem Park und schlug gegen die Fenster. Draußen rief noch immer der Steinkauz und das Meer stieg und die Kirche läutete einmal zur halben Stunde.“ Die Sätze der Ich-Erzählerin Dada quellen über von Eindrücken, Vergleichen und Metaphern, die Handlung selbst ist rasch zusammengefasst: Dada kehrt als gescheiterte Studentin aus Zagreb in ihren kroatischen Geburtsort zurück, der noch seinen schäbigen Kern und verschmutzten Hafen besitzt, dessen Außenringe aber mittlerweile von Touristen und russischen Jachten okkupiert sind. Der Vater ist tot, die Mutter lethargisch und die Schwester zu einer Zynikerin geworden. Dada erinnert sich an die kindlich-brutalen Cowboy-und-Indianer-Spiele, in denen sie sich den Namen der furchtlosen Generalin Rusty erobert hat, lässt ihre Liebschaften Revue passieren und schaut unter jeden Stein, um herauszufinden, warum sich Daniel vor einen Zug geworfen hat.
„Ich kann nicht sagen, dass mir schöne Menschen besonders gefallen oder mich anziehen, aber ich mag ihre Schönheit.“ Oder: „Hast du gewusst, dass Knurrhähne sich mausern, wenn sie vom Norden in den Süden zurückkommen?“ Die Hingabe, mit der sie ihre Gedanken schweifen lässt, mögen diese auch noch so trivial sein, veranlasst die Erzählerin zu der selbstkritischen Bemerkung: „Manchmal erzähle ich solchen Blödsinn zur Unterhaltung.“ Die Figuren, denen Dada begegnet, dürfen nicht spucken, ohne dass die Spucke präzise einen Käfer trifft, der im Sand kriecht, und sie unterhält sich mit keinem Mann, ohne seine Augen mit denen eines Dingos zu vergleichen.
So schön viele ihrer lyrischen Bilder auch sind – Dadas Abschweifungen bremsen das Erzähltempo zu stark aus. Und weil Dialoge hier selten mehr sind als banale Wortwechsel, bleiben auch die Nebenfiguren gesichtslos. Olja Savicevic, die bisher durch Lyrik und einen Erzählband aufgefallen ist, verfügt zweifellos über ein beachtliches Sprachtalent. Bei „Lebt wohl, Cowboys“ drängt sich jedoch der Verdacht auf, dass sie den Plot nur als Gerüst benutzt, um ihre Bilder daran aufzuhängen. Mehr Lakonie und Stringenz hätten dem Roman nicht geschadet. ANTONIA KURZ
OLJA SAVICEVIC: Lebt wohl, Cowboys. Aus dem Kroatischen von Blazena Radas. Verlag Voland & Quist, Dresden und Leipzig 2010. 220 Seiten, 19,90 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Durchwachsen findet Antonia Kurz dieses Romandebüt der kroatischen Lyrikerin Olja Savicevic. Der Klappentext des Buchs scheint ihr etwas irreführend, denn statt der erwarteten Spurensuche mit Krimi-Elementen bietet das Werk in ihren Augen vor allem Reflexionen einer "empfindsamen weiblichen Seele". Sie bescheinigt Savicevic großes sprachliches Talent, kann sich aber des Eindrucks nicht erwehren, dass die Handlung des Romans - eine gescheiterte Studentin kehrt aus Zagreb an ihren Geburtsort zurück, wo sich ihr Bruder umgebracht hat - der Autorin lediglich dazu dient, ihre Eindrücke, Vergleiche und Bilder unterzubringen. Davon gibt es nach dem Geschmack der Rezensentin allerdings viel zu viel. Sie hätte sich gewünscht, die Autorin hätte etwas lakonischer und stringenter geschrieben. Das hätte dem Buch ihres Erachtens gut getan.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Zerrissen zwischen früher und jetzt: Olja Savicevic erzählt die Geschichte vom Erwachsenwerden in einem kroatischen Dorf mit Cowboys und Indianern." Die ZEIT "Olja Savicevic mischt in ihrem ruppigen Debüt 'Lebt wohl, Cowboys' schöne und schmerzliche Erinnerungen." Stern "(...) eines von den Büchern, in denen eine empfindsame weibliche Seele ihre Welt reflektiert." Süddeutsche Zeitung "Savicevic schlägt einen rauen, direkten, mitunter derben Ton an - und wechselt unvermittelt in eine Sprache voller Poesie." Kulturtipp Schweiz