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16. August 1977, der Tag, an dem Elvis stirbt. London ist kulturelles Zentrum der Welt, Punk in seiner vollen Blüte. Drei Freunde verbringen zusammen die Nacht ihres Lebens. Am nächsten Morgen ist nichts mehr, wie es war.
Terry kommt gerade von einem Kurztrip aus Berlin zurück und wird von Misty am Flughafen erwartet. Sie ist ein Glamour Girl und hat eine Vorliebe für Handschellen mit pinkfarbenem Fell. In Berlin hat sich Terry mit dem Punkrock-Star und Frauenheld Dag Wood angefreundet und kann es kaum erwarten, der angebeteten Misty sein Idol persönlich vorzustellen ... Ray droht als…mehr

Produktbeschreibung
16. August 1977, der Tag, an dem Elvis stirbt. London ist kulturelles Zentrum der Welt, Punk in seiner vollen Blüte. Drei Freunde verbringen zusammen die Nacht ihres Lebens. Am nächsten Morgen ist nichts mehr, wie es war.

Terry kommt gerade von einem Kurztrip aus Berlin zurück und wird von Misty am Flughafen erwartet. Sie ist ein Glamour Girl und hat eine Vorliebe für Handschellen mit pinkfarbenem Fell. In Berlin hat sich Terry mit dem Punkrock-Star und Frauenheld Dag Wood angefreundet und kann es kaum erwarten, der angebeteten Misty sein Idol persönlich vorzustellen ...
Ray droht als einziger verbliebener Hippie in der Redaktion von The Paper gefeuert zu werden. Er findet Zuflucht bei einer Lady, die ihm nicht nur in sexueller Hinsicht einiges voraus hat. Da gibt ihm die Zeitung eine letzte Chance: eine exklusive Story über John Lennon. Der ist für eine Nacht in der Stadt. Wo genau, weiß keiner ...

Währenddessen wird Leon von nationalistischen Schlägern gejagt. Er rettet sich in die Discothek The Goldmine, wo Punks und Skins eigentlich nichts verloren haben. Die Nachricht vom Tod des King macht hier die Runde, und Leon ist drauf und dran, Ruby anzusprechen - jenes Mädchen auf der Tanzfläche, das ihn den Underground und die Politik und seine Eltern und alles andere für einen Moment vergessen lässt ...
Ein großes Buch über das Erwachsenwerden im Zeitalter ewiger Jugend. Ein Coming-of-Age-Roman mit John Lennon und Elvis in den wichtigsten Nebenrollen.
Autorenporträt
Tony Parsons, der seine Karriere als Musikkritiker begann, ist einer der erfolgreichsten Kolumnisten und Fernsehjournalisten Großbritanniens. Er gehört zu den Stars der englischen Literaturszene, und seine Romane standen ausnahmslos monatelang ganz oben auf den internationalen Bestsellerlisten. Tony Parsons lebt mit seiner zweiten Frau und ihrer gemeinsamen Tochter in London.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.10.2006

All die feinen jungen Revolverhelden
Der englische Schriftsteller Tony Parsons hat einen Roman geschrieben über die Nacht, in der Elvis starb - und Punk endgültig wach wurde

Fünf Traumberufe zählt Rob auf, der Held aus Nick Hornbys Poproman "High Fidelity": Regisseur, Architekt oder Produzent, Musiker natürlich auch, am besten aber gefiele ihm "Journalist beim New Musical Express zwischen 1976 und 1979". Dann könnte Rob nämlich die Sex Pistols, The Clash und Chrissie Hynde treffen, er würde "tonnenweise Platten, sogar gute" umsonst bekommen und später seine eigene Quizshow moderieren.

Hornbys Roman spielt im London der neunziger Jahre, aber Rob, der Held und Plattensammler, träumt da immer noch einen sehr englischen Traum: den Traum nämlich von jenem Jahr, als Johnny Rotten von den Sex Pistols sang, daß es keine Zukunft mehr in Englands Traum gibt. Und ein blutjunger Journalist aus Essex zum "New Musical Express" nach London ging, die Sex Pistols, The Clash und Chrissie Hynde traf, tonnenweise Platten umsonst bekam, und zwar nicht nur gute, sondern gleich die besten der Welt, und später ein Fernsehstar wurde.

Das Jahr war 1977, und der junge Mann aus Essex hieß Tony Parsons. Heute ist er neben Nick Hornby einer der erfolgreichsten englischen Autoren der Gegenwart - und seit Jahren Fernsehkolumnist bei der BBC. Parsons schreibt wie Hornby, der ihm also Tribut zollte, Romane über Männer, die erwachsen werden wollen, aber noch komischen Dingen nachhängen: Fußball, perfekten Plattensammlungen oder Berufen, für die man eine Zeitmaschine bräuchte.

Brutale Frauen

Parsons aber war 1977 da, er hat all das nicht geträumt. Er hat wirklich mit seiner wunderschönen und brutalen Frau Julie Burchill geholfen, den Punk in England auf die Welt und unter die Leute zu bringen. Doch weil es damals so schön war, schöner offenbar, als heute über fünfzig zu sein, arriviert, berühmt und reich, träumt Parsons sich jetzt wieder zurück: in den Abend und die Nacht des 16. August 1977. In den Augenblick, als Elvis Presley starb, London rief und alle blutjung, wunderschön und brutal waren, nicht totzukriegen. So lebendig, daß sich bis heute Menschen dahin zurückträumen, die 1977 nicht dabei waren, oder zu klein, zu spießig, zu weit weg.

"Als wir unsterblich waren", so heißt Tony Parsons' neuer Roman, und er ist einigermaßen autobiographisch, was aber erst mal nichts weiter zur Sache tut. Das Buch erzählt von Terry, einem der jungen Wilden vom Musikmagazin "The Paper", und seinen beiden Freunden Leon und Ray. Jeder dieser drei Jungs wird am Ende jener Nacht, als Elvis starb, ein anderer sein: der erste Vater, der zweite entlassen, der dritte nicht mehr Fan, sondern endlich so etwas wie ein richtiger Journalist. Alle drei werden zufällig mit Frauen geschlafen haben, denn darum geht es auch in diesem Buch: um Sex und die Sehnsucht junger Männer, von Frauen gerettet zu werden. Und alle drei verlieren sich an die Musik, oder verlieren sie für einen Augenblick, nur um sie dann im nächsten wiederzufinden, lauter und heller und strahlender als davor.

Die Sex Pistols, The Clash, Tom Petty, Dylan, Lennon und Iggy Pop: Musik überwölbt alles, was in diesem Buch geschieht, und all das und die Musik überwölben London. Es ist ein London, wie man es aus den englischen Alltagsromanen des 20. Jahrhunderts kennt, von Colin MacInnes und seinen "Absolute Beginners" von 1959 zum Beispiel, diesem ersten englischen Poproman überhaupt, dem wiederum Tony Parsons Tribut zollt. Man kennt dieses London aber auch von Norman Collins, der ebenfalls Journalist war und in den dreißiger Jahren die Stadt der Verkäuferinnen und Nachtwächter, der Buchhalter und Kneipenwirte beschrieb, jener einfachen Leute also, die jetzt auch Parsons' neuen Roman bevölkern. Und die in den Pubs und Kaffeebars ihren Shepherd's Pie essen, frühmorgens nach der Nachtschicht, und dazu ein Pint trinken. Und noch eins. Und noch eins. Es sind die Väter von Terry und Ray.

"London Belongs to Me", so hießen die Alltagsgeschichten von Norman Collins, und: "London gehört mir", das klingt wie ein Motto für Terry, Leon und Ray. Und für Misty, Terrys mysteriöse, bildhübsche Freundin, die Redaktionsfotografin bei "The Paper" ist. Sie und ihre Punkbands erobern sich die Keller, Brachen und Straßen der Stadt. Und im gleichen Augenblick müssen sie diese Londoner Straßen, die ihnen doch seit eben gerade erst gehören, verteidigen: gegen die Teds mit ihren Schmiertollen und Kreppsohlen, gegen die Skinheads und vor allem gegen die "National Front": Die rottet sich im England des Jahres 1977 zusammen, um das krisengebeutelte Land von rechtsaußen zu erobern.

Und hier, wo es langsam politisch wird, fängt auch das Autobiographische dieses Romans an, interessanter zu werden. Denn Tony Parsons, im Roman ähnelt er wohl am stärksten Terry, beschreibt den Moment, als sich der "New Musical Express" entschließt, nach links zu schwenken, sich zu wehren, ästhetisch und politisch zugleich den Ton anzugeben.

Damals, im Sommer 1977, gab es drei Wochenzeitungen in England, die über Popmusik berichteten: die altbackenen "Sounds" und "Melody Maker" und eben den "New Musical Express", kurz NME, das Vorbild für "The Paper". Seit Punk aus New York nach London gekommen war, hatte einzig der NME seine Auflage steigern können - weil er sich sofort dieser neuen, großartigen Musik verschrieb, den New York Dolls, den Ramones, Blondie. Das eine war nun, diese Musik gegen eine Welt aus Langhaarigen durchzusetzen, die noch immer Yes, Pink Floyd oder Paul McCartney hörten, Musik, die einen in Honig legt, lähmt und müde macht. Das andere war, gegen die Schläger der National Front anzutreten.

Radikale Idioten

Bei "The Paper" noch für die radikalsten Idioten Platz im Heft zu finden ist 1977 einfach, denn radikalste Idioten sind jetzt sehr in Mode, Parsons erfindet zum Beweis eine Band namens "Leni and the Riefenstahls". Über sie soll Leon in der Nacht, als Elvis stirbt, eine Konzertkritik schreiben. Doch Leon will einen Aufmacher über die Ausschreitung von Lewisham bringen, einem Arbeiterviertel im Südosten Londons, wo am 13. August die National Front aufmarschiert war und zehntausend Menschen sich ihnen in den Weg gestellt hatten. Der Chefredakteur gibt Leon 500 Wörter für Lewisham, obwohl Leon dort ein Polizistenknie ans Kinn bekam, und 800 Wörter für Leni and the Riefenstahls.

Und so berichtet Leon, der eigentlich die interessanteste Figur des Romans ist, über ein Konzert, bei dem er gar nicht war: "Schon mal von Triumph des Willens gehört, liebe Leser?" schreibt Leon also. "Als Leni and the Riefenstahls im Red Cow an einem regnerischen Dienstagabend auftraten, war es ein Triumph des Wichsens." Das war nämlich der Ton, den "The Paper" und ihre Leser jetzt hören wollten, deshalb hatte der NME 1976 eine Anzeige geschaltet: "Hip young gunslingers wanted", lautete sie, und es meldeten sich 5000 Revolverhelden, darunter Neil Tennant, der später die Pet Shop Boys gründete. Der NME heuerte aber Tony Parsons aus Essex an - und die siebzehnjährige Julie Burchill aus Bristol.

"Hätte ich einen Hund mit dem Gesicht von Kevin Rowland", sollte Julie Burchill später über den Bandleader von Dexy's Midnight Runners schreiben, "dann würde ich ihm den Arsch rasieren und beibringen, rückwärts zu laufen." Julie und Tony wurden bald ein Paar, so wie Terry und Misty im Roman, am Ende des Buches ist sie schwanger, und die beiden werden heiraten. Es ist ein versöhnliches Ende, auch wenn die beiden da mit Handschellen aneinandergekettet sind und sie den Schlüssel verloren hat (und Tony und Julie sich später häßlich scheiden ließen). Und überhaupt ist das ganze Buch eher versöhnlich, bei allen Kampfansagen gegen die Faschisten, Hippies, John Travoltas und eiskalten Väter dieser Welt, bei all der Fehler lautpochender Herzen.

Es ist warmherzig und wahr, dieses Buch, aber irgendwie auch ein bißchen revisionistisch, weil Tony Parsons, der arrogant, jung und aggressiv war damals, rückwirkend die Fronten aufweicht, die Widersprüche mildert. Zum Beispiel, wenn er Leon auf der Flucht vor irgendwie sympathisch-dämlichen Skinheads in einen Club namens "Goldmine" rennen läßt, wo er unter den Strahlen einer Diskokugel und der Musik von Evelyn "Champagne" King das schönste Mädchen der Welt erblickt, eine blonde Friseurin aus Greenford, deren Freund wie Rod Stewart aussieht.

Damals, das schrieb die "Sunday Times" im November 1978 in einer Art Homestory, zu Haus bei den Punkpistoleros, mochte auch Julie diese Evelyn "Champagne" King sehr. Es ist also zum Glück nicht so, daß Parsons sich und seine Wiedergänger klüger macht, als sie waren. Denn wie Nachruhm funktioniert, zeigt Parsons sogar: daran, wie "The Paper" am Morgen nach seinem Tod den jungen Elvis auf das Cover nimmt, den Helden in Leder, nicht den dicken aus Las Vegas. Nein, Parsons hat nur die Kanten abgeschmirgelt, um das Buch lesbarer zu machen. Er hat zur Abschreckung sogar schwerste Drogenopfer in seinen Roman hineingeschrieben, einen Sänger namens Dag Wood zum Beispiel, der sehr an Iggy Pop erinnert. Er läßt alle Figuren durch Lehrjahre des Herzens gehen, weil man das besser verstehen kann als die Frage, warum Tom Petty nur halbgut ist und Johnny Thunders so epochal. Er hat sich wie ein Schriftsteller entschieden, nicht wie ein Chronist. Wer eine Chronik von 1977 nachlesen will, der sollte "England's Dreaming" von Jon Savage lesen. Dieser Roman hier beschreibt ein gefühltes 1977.

Scheißliberale Väter

"Musik ist nicht dazu da, die Welt zu retten", sagt Skip, der Starschreiber von "The Paper", im Morgengrauen zu Leon. "Sie ist dazu da, dir das Leben zu retten." Etwas später wird Leon entlassen. Also geht er nach Haus, zu seinen Mittelschichtseltern, deren Mittelschichtsleben er eigentlich verachtet. In der Nacht zuvor, als Elvis starb, hatte er die Thatcher im Radio gehört. Was hältst du von dieser Frau, fragt Leon seinen scheißliberalen Vater. "Wird nie passieren", sagt der, und danach lacht er über sie. Auf Margaret Thatcher steuert Tony Parsons von der ersten Seite des Buches hinaus. Und mit den ersten Streiks, den Vorboten des "Winter of Discontent" im Jahr darauf endet es.

Die Homestory der "Times" aus dem gleichen miesen Winter 1978 endet damit, daß Tony für Julie "Oklahoma" auflegt. "Ich mochte das schon immer", sagt er. "Nur höre ich es mir jetzt wie ein Erwachsener an." Sein neuestes Buch handelt von einer Zeit, in der in einer Nacht so viel geschehen konnte wie sonst in einem ganzen Leben. Oder nie. Oder nur im Traum.

TOBIAS RÜTHER

"Als wir unsterblich waren" ist im Verlag Blumenbar erschienen und kostet 19,90 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.06.2007

Bloß nicht bei den Beatles hängenbleiben!
Als Lennon ungreifbar war, der Punk groß rauskam und der Tod Elvis holte: Tony Parsons‘ Roman „Als wir unsterblich waren” über London im Jahre 1977
Tony Parsons ist als Musikjournalist beim Londoner New Musical Express (NME) bekannt geworden. Er interviewte The Clash, die Rolling Stones, Bowie und Iggy Pop. Die Entstehung des Punk hat er schreibend begleitet. Das ist lang her. Seit einiger Zeit schreibt er Romane und Kolumnen, jetzt blickt er in dem Roman „Als wir unsterblich waren” auf seine Anfangsjahre beim NME zurück und bündelt das verflossene Lebensgefühl in der Schilderung einer einzigen Nacht im August 1977.
Die Freunde Terry, Ray und Leon, alle drei Redakteure bei NME, durchstreifen London auf der Suche nach John Lennon, der auf der Durchreise von New York für ein paar Stunden in der Stadt sein soll. Terry hat in der Gin-Fabrik gearbeitet, bevor er zur Redaktion stieß, pflegt ein abgerissenes Äußeres und ist dazu bestimmt, so etwas wie der Hofreporter von Punk zu werden.
Leon ist Sohn eines bekannten Journalisten von der Fleet Street, hat die London School of Economics hingeschmissen und ein Zimmer in einem besetzten Haus bezogen. Er will das Musikmagazin politisieren, nimmt an Straßenkämpfen gegen Neonazis in Lewisham teil und hat nur Mitleid für jene Leser übrig, die sich bloß für Mode und Klatsch interessieren. Der Hippie Ray schließlich ist bei den Beatles hängengeblieben und droht in der Redaktion den Anschluss zu verpassen.
Die Turbulenz der Sommernacht spitzt die individuelle Problematik der Freunde fiktionsgerecht zu, sodass Politik, Sex und Musik gleichermaßen zu ihrem Recht kommen. Terrys extravagante Freundin Misty verschwindet mit dem alternden Rockstar Dag Wood in einem Hotel, Ray muss ein Interview mit John Lennon beim NME abliefern, um nicht gefeuert zu werden. Leider hat er Drogen eingeworfen, die sich nicht vertragen. Leon wird von Neonazis verfolgt und verliebt sich beim Tanzen in eine Frau, die ihn vorübergehend Sorgen und Überzeugungen vergessen lässt.
Als er morgens in seinem besetzten Haus aufwacht, schleppen mächtige Silhouetten dicke Holzbretter heran und vernageln die Fenster; bald sitzt Leon vor der Tür. Als wäre das nicht genug, stirbt in Amerika der unsterbliche Elvis Presley.
Wenn man Interesse daran hat, wie es 1977 in London war, sind die 430 Seiten von „Als wir unsterblich waren” sehr ergiebig. Die Unterscheidungsmerkmale zwischen den einzelnen Subgruppierungen unter den Punks beschreibt Parsons minutiös. Er bringt vieles auf den Punkt, aber was seinem Buch leider schadet, ist das Pathos, mit dem er Kleinigkeiten aufbläst. Es ist klar, dass es hier um goldene Zeiten geht, aber Parsons tut bloß das Naheliegende, um seinen Enthusiasmus an den Mann zu bringen, er häuft drastische Adjektive und Superlative.
Trotzdem hat sein Roman starke Passagen, etwa wenn Terry sein Idol Skip noch im Morgengrauen im Abhörraum sitzen und einen Artikel fertigschreiben sieht und beide über Elvis reden, dessen Tod auf das Ende ihrer eigenen Karriere als Musikredakteure vorauszudeuten scheint. Denn auch sie werden älter, und die Musik, die man hört, wenn man jung ist, bleibt stärker und wichtiger als alles, was man später in sich aufnimmt. Zumindest ist Skip davon überzeugt, und er könnte recht haben. KAI WIEGANDT
TONY PARSONS: Als wir unsterblich waren. Roman. Aus dem Englischen von Christian Seidl. Blumenbar Verlag, München 2006. 430 Seiten, 19,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Plastisch und farbenfroh, wenn auch etwas kolportagenhaft vergegenwärtigt Tony Parsons' autobiografischer Roman "Als wir unsterblich waren" die Punk-Ära im England der späten Siebzigerjahre, findet Rezensent Frank Schäfer. Der als Musikjournalist an der Entstehung des Punk beteiligte Parsons beschreibt in seinem Roman, wie drei jugendliche Rockjournalisten in der Nacht des 16. August 1977, der Nacht, in der Elvis Presley stirbt, erwachsen werden. Damit schildert er zugleich "den Zeitpunkt, als Punk seine Unschuld verlor", indem er von einer Subkultur zur kulturindustriellen Mode wurde, berichtet Schäfer. Ein "Abgesang" auf den Punk also, aber dennoch "warmherzig und seelenvoll" erzählt, wie der Rezensent versichert. Obwohl ihm der Roman mit seiner auf eine einzige Nacht konzentrierten Handlung "ein bisschen zu künstlich, zu offensichtlich dramaturgisch zugespitzt" erscheint, empfiehlt Schäfer das Buch als "ein buntscheckiges, ruppiges Porträt der Zeit".

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