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Die Verletzung der Menschenrechte und Gleichgültigkeit angesichts des Leids anderer gefährdet die menschliche Gesellschaft. Der Holocaust ist der extremste Fall einer solchen Verletzung und zweifelsohne das äußerste moralische Versagen, das die Menschheit sich hat zu Schulden kommen lassen. Eine Auseinandersetzung sowohl mit dem Holocaust im Besonderen als auch mit Genozid im Allgemeinen dürfte wohl zum Verständnis der Wichtigkeit humanistischer und demokratischer Werte überhaupt beitragen. Sie könnte auch das Rüstzeug liefern, das wir dazu brauchen, moralisch zu urteilen. Deshalb sind…mehr

Produktbeschreibung
Die Verletzung der Menschenrechte und Gleichgültigkeit angesichts des Leids anderer gefährdet die menschliche Gesellschaft. Der Holocaust ist der extremste Fall einer solchen Verletzung und zweifelsohne das äußerste moralische Versagen, das die Menschheit sich hat zu Schulden kommen lassen. Eine Auseinandersetzung sowohl mit dem Holocaust im Besonderen als auch mit Genozid im Allgemeinen dürfte wohl zum Verständnis der Wichtigkeit humanistischer und demokratischer Werte überhaupt beitragen. Sie könnte auch das Rüstzeug liefern, das wir dazu brauchen, moralisch zu urteilen. Deshalb sind Holocaust- und Genozidstudien zu einem festen Bestandteil der Lehrpläne in Schulen in Amerika und anderen Ländern geworden. Dieses Buch fragt danach, wie die moralischen Lehren, die sich aus derartigen historischen Vorkommnissen ergeben, in Schulen am besten vermittelt werden können.Der Schmerz des Wissens befasst sich nicht mit historischen Ereignissen, vielmehr setzt das Buch sich damit auseinander, was und wie man aus diesen Ereignissen und ihrer Bedeutung lernen kann. Es bietet eine kritische Analyse der Dilemmata, welche die Holocaust- und Genozidthematik in der Pädagogik mit sich bringen. Wunsch des Verfassers war es, den Leser mit unterschiedlichen Meinungen über die Lehre der Thematik vertraut zu machen, Meinungen, die sich mitunter gegenseitig ausschließen, in anderen Fällen ergänzen. Wenn das Buch Leser dazu ermutigt, die Fragen aus einem breiten Blickwinkel zu betrachten, ist das Ziel erreicht.Untersucht werden darin so unterschiedliche Themen wie die Art und Weise wie sich das kollektive Gedächtnis in Gesellschaften herauskristallisiert; historisch bedingte Veränderungen in der Lehre über den Holocaust in Israel während verschiedener Zeitabschnitte; erzieherische Aspekte des Gedenktags für die Märtyrer und Helden des Holocaust; Klassenfahrten israelischer Jugendlicher zu Stätten des Holocaust in Polen; Einstellung jüdisch-israelischer und arabisch-israelischer Jugendlicher zum Holocaust; schulische Aufklärung über den Holocaust weltweit; Thematisierung des Genozids in Schulen in Israel und anderen Ländern.Der AutorYair Auron ist Professor an der Open University of Israel und der Kibbuzim College of Education. Er schrieb zahlreiche Artikel und Bücher über Genozid und Judaismus heute, darunter: Jewish-Israeli Identity und We are all German Jews: Jewish Radicals in France during the Sixties and Seventies.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Als eine "ebenso aufschlussreiche wie kritische Studie" würdigt Micha Brumlik diese Untersuchung der israelischen Holocaust-Erziehung, die Yair Auron vorgelegt hat. Im Mittelpunkt sieht Brumlik eine kritische Auseinandersetzung mit der Gestalt von Lehrplänen und erlebnisbezogenen didaktischen Formen zur Holocaust-Erziehung wie zum Beispiel die Reisen israelischer Jugendlicher an die Stätten der Vernichtungslager in Polen. Erhellend erscheinen ihm Aurons Zusammenfassungen empirischer Studien zur Haltung jüdisch-israelischer und arabisch-israelischer Jugendlicher zur Shoah sowie die Betrachtungen zur Vermittlung genozidaler Erfahrungen des 20. Jahrhunderts. Brumlik unterstreicht die Überzeugung Aurons, eine ausschließliche Unterweisung in der Geschichte des Holocaust greife in der heutigen Welt zu kurz. Zudem hebt er seinen Einspruch gegen eine jüdisch-nationalistische Verengung des zeitgeschichtlichen Unterrichts hervor. Insgesamt biete das Buch seines Erachtens die Möglichkeit, "die israelische Debatte gleichsam von innen kennen zu lernen".

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