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Aktuelle Ereignisse und historische Hintergründe verständlich erklärt
Nicht erst in diesen Tagen: Von Abraham bis Saddam, von der frühesten Besiedlung bis zum Golfkrieg hat das Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris immer wieder fasziniert wie irritiert - nachzulesen in den hier zusammengetragenen Reportagen aus fast 100 Jahren. National Geographic präsentiert einen informativen Überblick, der aktuelle Ereignisse durch historische Hintergründe und Entwicklungen verständlicher macht.

Produktbeschreibung
Aktuelle Ereignisse und historische Hintergründe verständlich erklärt

Nicht erst in diesen Tagen: Von Abraham bis Saddam, von der frühesten Besiedlung bis zum Golfkrieg hat das Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris immer wieder fasziniert wie irritiert - nachzulesen in den hier zusammengetragenen Reportagen aus fast 100 Jahren. National Geographic präsentiert einen informativen Überblick, der aktuelle Ereignisse durch historische Hintergründe und Entwicklungen verständlicher macht.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.12.2002

Erzählungen aus einem erfundenen Land

Ist vom Irak die Rede, dröhnt das Vokabular wie Donnerhall - oder wie das Malmen von Panzerketten im Wüstensand. So lange ist das schon so, daß man sich kaum an eine Zeit erinnert, in der die Welt anders über das Land zwischen den Ewigkeit verströmenden Flüssen Euphrat und Tigris sprach. Das jüngere Bild vom Irak wurde vor allem aus amerikanischer Perspektive gefügt, auch die plakative Bezeichnung vom Schurkenstaat stammt aus "God's Own Country". Der Band "Unbekannter Irak" verdient schon deshalb Aufmerksamkeit, weil er, ebenfalls aus amerikanischem Blickwinkel, der Gegenwart ganz andere Bilder entgegensetzt. Um einige Aufsätze des Publizisten Markus Hattsein erweitert, sind hier Reportagen versammelt, die im Auftrag der 1888 gegründeten National Geographic Society entstanden. Darunter finden sich frühe Forschungsberichte, in denen es vor allem um die Wiederentdeckung der antiken Kulturlandschaft Mesopotamien geht und um die Suche nach dem legendären Garten Eden, aber auch Beschreibungen eines Lands im hastigen Wandel der Neuzeit. Die Sammlung überragt ein Bericht aus dem Revolutionsjahr 1958. Er steht exemplarisch für die vor allem im amerikanischen Journalismus gepflegte Tugend einer austarierten Mischung aus persönlicher Beobachtung und umfassender Analyse. Auch in diesem Text findet sich ein Satz, der sich als Leitmotiv durch die meisten der Reportagen aus fast hundert Jahren zieht: "Von wenigen Ausnahmen abgesehen, werden wir überall auf unserer Reise herzlich empfangen." Der Iraker an sich ist also gar nicht so. Das war einst die Botschaft; sie wurde von den Autoren selbst als mindestens so sensationell begriffen wie die gewaltige Entfernung, die den Irak von der übrigen Welt - hier vor allem Amerika - trennt. Dreizehn Tage dauerte David C. Fairchilds Schiffsreise von Bombay nach Basra im Jahre 1904, zwei Monate lang waren Frederick und Margaret Simpich zehn Jahre später zwischen San Francisco und "Aladins Heimat" unterwegs. Und auch noch 1966 sind dem Autor "stolze neuntausend Kilometer" Anreise so wichtig, daß er damit seinen Text beginnt. Was sie alle im Irak vorfanden, beschreibt das Gleichnis von Allah, der die Welt besichtigt, die er erschaffen hat: In Amerika erkennt er nichts wieder, denn dort haben die Menschen längst alles Göttliche nach ihrer eigenen Vorstellung verändert. Anders im Irak: Dort ist alles noch wie zu Schöpfungstagen. So war es jedenfalls 1942, in der Reportage von John van Ess. Man legt dieses wunderbare Buch wider die Stereotypen unserer Zeit so schnell nicht aus der Hand.

A.O.

"Unbekannter Irak". Reportagen aus dem National Geographic Magazine. National Geographic Deutschland, Hamburg 2002. 256 Seiten mit 180 Fotos. Gebunden, 24,95 Euro. ISBN 3-934385-87-7.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Dieses "wunderbare Buch wider die Stereotypen" verdient nach Ansicht von Rezensent "A.O." schon deshalb Aufmerksamkeit, weil es dem gegenwärtigen Schurkenstaat-Image ganz andere Bilder entgegen setzt. Um einige Aufsätze des Publizisten Markus Hattstein erweitert, versammelt es den Informationen des Rezensenten zufolge Reportagen, die im Auftrag der 1888 gegründeten amerikanischen National Geographic Society entstanden sind. Der Rezensent fand darunter frühe Forschungsberichte über die Wiederentdeckung der antiken Kulturlandschaft Mesopotamien und über die Suche nach dem legendären Garten Eden. Beeindruckt haben ihn aber auch "Beschreibungen eines Landes im hastigen Wandel der Neuzeit". Überragt wird die erstklassige Textsammlung von einem Bericht aus dem Revolutionsjahr 1958, der nach Ansicht von "A.O." exemplarisch für die vor allem vom amerikanischen Journalismus gepflegte Tugend "einer austarierten Mischung aus persönlicher Beobachtung und umfassender Analyse" steht.

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