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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Detmar Doering ist fasziniert von der Novelle einer radikalen Individualistin und besessenen Sozialismushasserin: die 1982 verstorbene Ayn Rand, die vor Lenins Regime in die USA floh. "Hymne" erschien 1946 und ist jetzt erstmals ins Deutsche übertragen worden, sehr kompetent, wie Doering findet. Das Buch beziehe seinen Reiz aus seiner holzschnittartigen Fabelhaftigkeit; sein Schauplatz sei eine in jeder Beziehung dunkle Welt, "wirtschaftlich und intellektuell "zerstört, bestimmt von der Ideologie des Kollektivismus. Vor diesem Hintergrund erwache das ausgelöschte Individuum wieder zum Leben: Ein Mann, dessen Name ein Zahlencode ist, erfindet das elektrische Licht aufs Neue und findet eine Gefährtin, die seine Visionen teilt. Diese Symbolhaftigkeit und die "Schematisierung der Charaktere" sei jedoch, so Doering, kein Nachteil, sondern ergebe ein "reizvolles Pathos im Dienste einer erzliberalen Sache".

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