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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Kuhgedichte? Thomas Poiss erörtert die Sanftmut der Rindviecher als eine Art Vorgeschichte des Gedichtbandes "Heilige Kühe" von Les Murray, den er in einem Atemzug mit Derek Walcott und Seamus Heaney nennt, allerdings auch "verblüffend modern". Für Poiss heißt das: "Keine Methode, keine Manier. Wie Gott". Doch keine Angst vor Blasphemie oder Frömmelei, beruhigt uns Poiss. Des Dichters Christentum bedeute vor allem Respekt vor dem leidenden Körper und einen möglichst gerechten Blick auf die Dinge, eine "unendliche Aufmerksamkeit". Im Zusammenspiel mit der "poetischen Ökonomie" der Texte führt sie zu einer Vielfalt und Intensität, die der Rezensent schlicht hinreißend findet. Rindvieh hin oder her. Nicht weniger beeindruckt zeigt sich Poiss vom Wortschatz des Dichters und folgerichtig von der Leistung der Übersetzerin Margitt Lehbert. Diese "bibliophil edierte" zweisprachige Ausgabe, gibt Poiss zu verstehen, macht einen kleinen Verlag ganz groß.

© Perlentaucher Medien GmbH