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Begleitend zur erfolgreichen TV-Serie im Bayrischen Fernsehen bietet das Buch Tipps, Anregungen und Erlebnisse von Sepp Thalmaiers sieben Reisen quer durchs Land der Bayern ...

Produktbeschreibung
Begleitend zur erfolgreichen TV-Serie im Bayrischen Fernsehen bietet das Buch Tipps, Anregungen und Erlebnisse von Sepp Thalmaiers sieben Reisen quer durchs Land der Bayern ...
Autorenporträt
Anja Schneider, geboren 1968, studierte Literatur, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte (M. A.) in Karlsruhe und Berlin sowie Schauspiel in Kiel. Sie arbeitete als Regie- und Dramaturgieassistentin am Saarländischen Landestheater und am Badischen Staatstheater Karlsruhe und gehörte den Ensembles verschiedener alternativer Theater in Karlsruhe und Berlin an. Sie war als Regisseurin und Dramaturgin tätig, bevor sie künstlerische Leiterin eines Berliner Kinder- Figurentheaters wurde, für das sie auch Theaterstücke schrieb und inszenierte. Heute lebt und arbeitet sie als freie Autorin in Berlin und verfasst Kinder- und Drehbücher.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.04.2006

Die Tantra-Lehrerin und ihre Öko-Pension

Bayern ist vielleicht nirgends so schön wie im Bayerischen Fernsehen. Wo sonst werden die Attraktionen des Freistaats so liebevoll in den Blick genommen, so gründlich bis ins letzte recherchiert, so unermüdlich vorgestellt und besungen? Eine der vielen Sendereihen der vergangenen Jahre, in denen Bayern seine Vorzüge ohne Scheu der Kamera präsentierte, ist "Thalmaiers Reisen". Der Thalmaier-Sepp, ein oberbayerischer Volksschauspieler, unternahm dafür sieben Fahrten nach Oberbayern, Franken und ins Allgäu und präsentierte dem Publikum zu Hause auf der Couch allerlei Interessantes und Skurriles über Land und Leute, nachzulesen nun auch in einem Buch. Das bietet viele journalistische Entdeckungen, die in Reiseführern für gewöhnlich nicht zu finden ist. Wer weiß schon, daß es im Allgäu eine Kamelfarm gibt, daß bei einer alten Dame in Franken ein perfekt eingerichteter Kaufmannsladen aus der Zeit um 1900 zu besichtigen ist oder daß am Schliersee eine Tantra-Lehrerin eine Öko-Pension führt? Thalmaier erkundet bekannte Orte wie das Münter-Haus in Murnau oder die Saline von Bad Reichenhall ebenso wie abenteuerliche Berg-Diskos oder Almen, deren Besitzer noch Brot backen. Wie die Serie auch erhebt das Buch keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit und ist allein schon aus diesem Grund als Kompendium für Bayern-Unkundige ungeeignet. Vielmehr scheint es sich zum Ziel gesetzt zu haben, die Konkurrenz zwischen den verschiedenen bayerischen Stämmen zart zu mildern und das gegenseitige Verständnis zu fördern. "Es ist uns Oberbayern zwar ein bisserl fremd, aber es hat schon was", meint der Sepp anerkennend über die Fränkische Schweiz mit ihren Falknereien, Druidenhainen und Felsengärten, und im Kapitel über das Ostallgäu sagt er: "Man versteht das gar nicht, daß die Münchner da nicht so oft hinfahren." Was dem Buch leider fehlt, ist die Unmittelbarkeit des Fernsehens. Dort ist es amüsant und aufschlußreich, wenn Thalmaier einen passionierten Fliegenfischer, den altgedienten Schloßführer von Neuschwanstein oder eine fesche Trachtenschneiderin interviewt. Auf dem Papier bleiben die gestandenen Bayern jedoch blasse Figuren. Die schlichte sprachliche Gestaltung bemüht sich nicht einmal, derartige Mängel zu beheben, und schafft es nicht, die Sehenswürdigkeiten vor den Augen des Lesers plastisch werden zu lassen - da nützen auch die vielen Fotos nichts. Deshalb muß in diesem seltenen Falle geraten werden: Setzen Sie sich auf die Couch, erfreuen Sie Augen und Ohren am Bayerischen Fernsehen. Und nur wenn Ihnen der Name des urigen Wirtshauses mit der Stubenmusi partout nicht mehr einfallen will, dann kaufen Sie das Buch zur Serie und schlagen dort nach.

vero

"Thalmeiers Reisen. Weißblaue Notizen aus Bayern", herausgegeben von Ulrich Langguth und Anja Schneider. Knürr Verlag, München o.J. 160 Seiten, 350 Farbfotos. Broschiert, 12,90 Euro. ISBN 3-928432-37-0.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Allerlei Interessantes und Skurriles über Land und Leute in Bayern wurde Rezensent "vero" von diesem Buch des bayrischen Volksschauspielers geboten, das nach seinen Informationen auf einer gleichnamigen Sendereihe des Bayrischen Fernsehens beruht. "vero" zufolge birgt das Buch viele journalistische Entdeckungen, die in keinem Reiseführer zu finden sind, aber auch die Erkundung bekannter Orte. Allerdings fehlt dem Rezensenten die "Unmittelbarkeit des Fernsehens", denn die eher schlichte sprachliche Gestaltung des Buches lässt aus "gestandenen Bayern" in der Beschreibung oft "blasse Figuren" werden. Auch die beschriebenen Orte werden für ihn aus diesem Grund nicht wirklich plastisch. Da helfen aus seiner Sicht auch die vielen Fotos nichts.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.05.2006

Bayern-Buch
Kandinsky im Klohäuschen
Manche Menschen haben einen Beruf, der ist einfach zu schön, um auch noch Geld damit zu verdienen. Der Volksschauspieler Sepp Thalmaier zum Beispiel. Für die Serie „Thalmaiers Reisen – Weißblaue Notizen aus Bayern“ des Bayerischen Fernsehens fuhr er an wunderschöne Plätze und ließ es sich dort gut gehen. Jetzt liegen Thalmaiers Reisen unter dem gleichen Titel in Buchform vor.
Die Reiselust führt Thalmaier in die Fränkische Schweiz, in das Fränkische Weinland, ins Ostallgäu, ins Werdenfelser und ins Schlierseer Land, in den Chiemgau und schließlich in das Berchtesgadener Land. Der Reiseführer erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, Thalmaier empfiehlt einige ausgewählte Orte, die ihm besonders gut gefallen haben. Dabei klappert er mit seinem alten Mercedes nicht nur die üblichen Touristenpfade ab, er findet auch einige Orte jenseits der Besucherströme. Vor allem aber wirft sich mitten ins Geschehen: Blamiert sich beim Fliegenfischen an der Wiesent, „Wurmbader habens mich geschimpft“, reitet auf einem Kamel durchs Ostallgäu und rodelt mit Olympiasieger Schorsch Hackl die Hänge am Königssee hinunter.
Unterwegs spricht Thalmaier mit vielen Menschen und der Leser erfährt allerlei Wissenswertes. Der Falkner Anton Kratky von der Burg Rabenstein erzählt, dass ein Greifvogelpaar ein Leben lang zusammen bleibt. Der Mensch kann die Monogamie der Vögel für sich nutzen und das Tier auf sich prägen. „So ein Vogel nimmt mich als Partner an.“ Ein weiblicher Vogel legt sogar Eier für Kratky. Die Rossinis, das beliebteste Musikduo aus Mainfranken, beteuern, dass die Franken „ein Temperament wie die Spanier“ haben. Und der Murnauer Sepp Gramer verrät, dass die Murnauer Bauern einst mit den Bildern, mit denen der Künstler Wassily Kandinsky seine Rechnung bezahlte, „die Löcher im Klohäuschen„ abgedichtet haben. Ärgerlich, denn inzwischen sind die Gemälde Millionen wert. In Schleching, „dem wildesten Eck des Chiemgaus“, erfährt Thalmaier, dass die Jäger früher ihre Schuhe „umgedoppelt haben“, um die Jäger in die Irre zu führen. Die Sohle wurde verkehrt herum auf die Schuhe genäht, so dass der Absatz vorne war. Mit derlei Geschichten lässt es sich auch vom heimischen Sofa aus ganz gut reisen. Mit der Zeit aber brennt es unter den Sohlen und man möchte es Thalmaier nachtun. Einziger Wermutstropfen: Leider fehlt dem Buch eine gute Karte, an der die Reiseroute veranschaulicht wird. Insgesamt aber: ein schönes Buch. Angela Köckritz
Ulrich Langguth und Anja Schneider: Thalmaiers Reisen – Weißblaue Notizen aus Bayern, Alois Knürr Verlag. 160 Seiten mit 350 Farbbildern, ISBN 3-928432-37-0, 12,90 Euro.
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