Produktdetails
- Short Guide
- Verlag: L&H
- Seitenzahl: 122
- Deutsch, Französisch
- Abmessung: 190mm
- Gewicht: 201g
- ISBN-13: 9783928119771
- ISBN-10: 392811977X
- Artikelnr.: 10249212
Was soll ein Berlin-Besucher mit einem Buch, das ihm die öffentlichen Toiletten der Stadt nahebringt? Zwar wird irgendwann beim Berlin-Besuch der Moment kommen, da er sich ein solches Buch dringend wünschte. Aber dann hat er es sowieso nicht dabei. Und im Fall der Fälle hätte er auch kaum die Ruhe, im Buch zu blättern und sich gar zu Gemüte zu führen, was die Tester über die Sauberkeit der Toilette zu sagen haben, an der er sowieso nicht mehr vorbei kann. Dennoch hat es das Buch nicht verdient, schnell zur Seite gelegt zu werden. Denn es erzählt auch von der Kulturgeschichte der öffentlichen Toilette, die zurückreicht bis in die Tage der Römer und da wohl auch ihre beste Zeit als öffentlicher Raum hatte. Mehr freilich erfährt man hier über die Berliner Beispiele, etwa das "Café Achteck". Dieser Toilettentyp war in den letzten Jahren der Kaiserzeit als öffentliches Pissoir in Berlin aus gußeisernen Fertigteilen errichtet worden. Man sieht diese Toiletten noch heute. Einige sind inzwischen restauriert und modernisiert worden, so das Achteck am Senefelder Platz. Zur Berliner Kulturgeschichte gehören zudem die modernen Wall-Toiletten, die man auch aus anderen Städten kennt und die nach der Firma Wall benannt sind - ein Unternehmen, das in Berlin sitzt und, wenig Wunder, geholfen hat, daß dieses Büchlein erscheinen konnte: eine schöne Ergänzung zu dem deutlich gehaltvolleren (und dickeren) Stadtführer aus demselben Verlag, in dem Sigrid Hoff mit Sinn auch für Abseitiges fesselnd "Berlins unbekannte Kulturdenkmälern" beschreibt.
F.P.
"Stadtführer für alle Fälle. Berlin und seine öffentlichen Toiletten" von Rainer Elwers, Rachel Nissen, Jörg Haspel und Thies Schröder. L & H Verlag, Hamburg 2002, 122 Seiten, zahlreiche Abbildungen, ein Stadtplan. Broschiert. 7,80 Euro. ISBN 3-928119-77-X.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Zwar hat sich der praktische Nutzen dieses Buches für Rezensent F.P. nicht so unmittelbar erschlossen. Dennoch hat es seiner Ansicht nach nicht verdient, einfach zur Seite gelegt zu werden. Denn F.P. hat im Buch neben einem Testbericht über die Sauberkeit der verschiedenen Örtlichkeiten auch eine Kulturgeschichte der öffentlichen Toilette gefunden, die bis in die Tage der Römer zurückreicht. Eigentlich sei das Buch eine "schöne Ergänzung" zum als deutlich gehaltvoller bezeichneten Stadtführer aus demselben Verlag. Dass er eigenständig erschien, deutet F.P. dezent an, habe sicher auch mit dem Engagement der Firma Wall für die Publikation zu tun, die ja ausgesprochen aktiv auf dem Sektor 'öffentliche Örtchen im öffentlichen Raum' sei.
© Perlentaucher Medien GmbH
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