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B Berlin, Triest, Salzburg, drei "Metropolen des Wahnsinns", durchläuft der Protagonist dieses Romans, naturgemäß eine Bewegung des fortschreitenden Zusammenbrechens. S Dabei fing alles ziemlich vielversprechend an: Gerade erst mit seiner DS (Citroen) in der neuen Hauptstadt angekommen - eine Stradivari, eine Amati und eine Guarneri im Gepäck, nebst einem Koffer mit einer Million, erfährt er von der Ausschreibung einer ordentlichen Professur für Tonsatz an der Freien Universität, bewirbt sich und bekommt die Stelle. Daß er nicht dafür qualifiziert ist, fällt in den Wirren der Wiedervereinigung…mehr

Produktbeschreibung
B Berlin, Triest, Salzburg, drei "Metropolen des Wahnsinns", durchläuft der Protagonist dieses Romans, naturgemäß eine Bewegung des fortschreitenden Zusammenbrechens. S Dabei fing alles ziemlich vielversprechend an: Gerade erst mit seiner DS (Citroen) in der neuen Hauptstadt angekommen - eine Stradivari, eine Amati und eine Guarneri im Gepäck, nebst einem Koffer mit einer Million, erfährt er von der Ausschreibung einer ordentlichen Professur für Tonsatz an der Freien Universität, bewirbt sich und bekommt die Stelle. Daß er nicht dafür qualifiziert ist, fällt in den Wirren der Wiedervereinigung nicht weiter auf. Zunächst. Als seine Hochstaplerexistenz gelüftet wird, folgt die Verbannung auf dem Fuße: ausgerechnet nach Triest, in dessen Nähe schon Dante den Eingang in die Hölle lokalisiert haben soll. War Berlin, rückblickend, ein Purgatorium, so beginnt jetzt endgültig das Inferno. Doch da ist er nicht mehr auf sich allein gestellt: an seiner Seite agiert Berenice, die Probleme nur l öst, indem sie sie verdoppelt. In einem atemberaubenden Monolog erzählt Jörg Uwe Sauer von den irrwitzigen Verstrickungen seines Helden, folgt ihm, sichtlich vergnügt, durch alle Täuschungsmanöver, verschränkt gekonnt Zitat mit Beobachtung und schlägt Funken noch aus dem kleinsten Detail.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

"Die ganze Stadt ist vergurkt", stellt Jörg U. Sauer fest. Gemeint ist, natürlich, Berlin. Schlimmer noch: "hier west und aast der Wahnsinn", fasst die Rezensentin Susanne Balthasar zusammen. Man glaubt es gerne, wenn man liest, dass es um einen Germanistikstudenten geht, der eine Professur für Musikpädagogik bekommt, weil er das "Salzburger Mozarteum" gesprächsweise zu erwähnen verstand. Ein Virtuose ist er freilich schon, jedoch beschränkt sich seine Expertise auf drei Gebiete: "das Nichtstun, das Nichtswissen und das Nichtskönnen". Geschildert wird dieser bedenkliche Fall von Jörg Sauer, so Balthasar, mit "Wortwut", in einem "Erguss ohne Zeit und Raum", als "irrer Strudel", von dem sich die Rezensentin offenbar fortgerissen führte. Ins Spiel kommt, als Imitat und womöglich bloße Einbildung, eine bei Goethe unverhohlen entwendete Mignon, und Thomas Bernhard ist ohnehin allgegenwärtig: im Eingangs-Zitat, in der Wahl des Schauplatzes, im Stil des Autors. Für die Nicht-Germanisten unter den Lesern gibt die Rezensentin Entwarnung: auch sie können hier ihren Spaß haben. Balthasar ist von dem ganzen Wahnsinn offenkundig amüsiert, jedoch, aufgrund ästhetischer Mängel, auf die sie nicht näher eingeht, nicht restlos begeistert.

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