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Geld! Weiblich oder männlich? Wer braucht es, wer hat es? Wer verdient es, wer gibt es aus? Und wie? Gut oder weniger gut? Und was ist "gut"? Ist alles gut, wie es ist? Fragen für den anderen Blick. Kaum jemand ist so prädestiniert für die andere Perspektive wie Sabine Kuegler, Weltbestsellerautorin und bekannt als "Dschungelkind".
Wer erst mit 17 in die westliche Zivilisation gekommen und neugierig auf die Welt ist wie sie, von dem sind ungewöhnliche Einschätzungen zu erwarten. Die finden sich auch in Kueglers neuem Buch "Gebt den Frauen das Geld! Und sie werden die Welt
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Produktbeschreibung
Geld! Weiblich oder männlich? Wer braucht es, wer hat es? Wer verdient es, wer gibt es aus? Und wie? Gut oder weniger gut? Und was ist "gut"? Ist alles gut, wie es ist?
Fragen für den anderen Blick. Kaum jemand ist so prädestiniert für die andere Perspektive wie Sabine Kuegler, Weltbestsellerautorin und bekannt als "Dschungelkind".

Wer erst mit 17 in die westliche Zivilisation gekommen und neugierig auf die Welt ist wie sie, von dem sind ungewöhnliche Einschätzungen zu erwarten. Die finden sich auch in Kueglers neuem Buch "Gebt den Frauen das Geld! Und sie werden die Welt verändern."

Ausgehend von ihrer eigenen Geschichte, die als Eingeborene (ohne Geld!) bei den Fayu beginnt und sie über viele Stationen (mit viel Geld!) wie die Schweiz und Japan nach Deutschland führte, schreibt sie faktenreich und mit eigenen Fotos illustriert in grossem Furor über die Notwendigkeit, Frauen in aller Welt echte wirtschaftliche Gestaltung zu ermöglichen.

Sind Frauen die besseren Ökonomen? Zumindest in unterentwickelten Ländern wie Bangladesh haben Sie ihre Kompetenzen mithilfe der Kleinstkredite des Friedensnobelpreisträgers Muhammad Yunus bewiesen. Dort schaffen Frauen mit dem ihnen ohne Sicherheiten anvertrauten Geld kleine Wirtschaftswunder. Sie geben es nicht für den Gang ins Bordell oder Schnaps aus, sondern für Nachhaltiges, für Ernährung und Bildung.

Sabine Kuegler, die Grenzgängerin zwischen armer und reicher Welt, fordert eine neue wirtschaftliche Arbeitsteilung auch bei uns: mit mehr Wirtschaftsmacht für die Frauen, eine wirklich moderne Balance zwischen Männern und Frauen.
Autorenporträt
Geboren 1972 in Nepal, kam Sabine Kuegler mit fünf Jahren in den Dschungel von West Papua, wo ihre Eltern, deutsche Sprachwissenschaftler und Missionare, einen neuen Wirkungskreis gefunden hatten. Zusammen mit ihren beiden Geschwistern verlebte sie dort ihre Kindheit und Jugend fernab der Zivilisation. Mit 17 Jahren kehrte Sabine Kuegler nach Europa zurück. Die Sehnsucht nach dem Dschungel und seinen Menschen lässt sie seither nicht mehr los.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Die Schwarzweiß-Malerei in diesem Buch hält Melanie Mühl für haarsträubend. Dass der Mann das Böse, die Frau aber ausnahmslos das Gute verkörpert, will sie der Autorin nicht abnehmen. Da kann Sabine Kuegler hundertmal die Dschungelperspektive haben, den Blick von außen, ein Plädoyer für Gerechtigkeit, meint Mühl, geht anders. Zum Beispiel so, wie es der Text in seinen besten Momenten vormacht: Dann erfährt Mühl nicht verallgemeinertes Anekdotisches, sondern von der "guten Idee" der Kleinstkredite für Frauen in Entwicklungsländern anhand konkreter Erfolgsgeschichten. Interessant, lebendig!, findet Mühl.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.10.2007

Wenn nur die Männer nicht wären!
Dschungelgeprüft: Sabine Kuegler setzt sich für Frauen in Entwicklungsländern ein

Im Bestseller "Dschungelkind" hatte Sabine Kuegler den Blick der Wilden auf die Zivilisation simuliert. In ihrem neuen Buch "Gebt den Frauen das Geld!" wird die Autorin politisch.

Erinnern wir uns kurz: Sabine Kuegler, das ist die hübsche Frau mit den hellbraunen Haaren, die als Kind für einige Jahre mit ihren Eltern und Geschwistern im Regenwald West-Papuas beim Stamm der Fayu lebte, in einem Holzhaus mit Wellblechdach. Sie aß gegrillte Insekten und Würmer und experimentierte im Dschungel mit Pfeil und Bogen. Ihr missionarischer Vater lehrte die Ureinwohner währenddessen, dass man ganz friedlich miteinander leben kann, ohne sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. Mit siebzehn hatte Sabine Kuegler dann genug von den lustigen Tropen und wagte die Heimreise nach Deutschland. Ein Land, das ihr auf den ersten Blick so fremd erschien, als habe sie sich auf einen fernen Planeten verirrt.

Nachdem sie wieder Gefallen an der Zivilisation gefunden und sich eingelebt hatte, gründete sie 2004 die Film- und Verlagsgesellschaft "Earth of Dreams". Nur kurze Zeit später schrieb Sabine Kuegler den Bestseller "Dschungelkind", ein Buch, in dem sie von ihrem aufregenden Leben in West-Papua erzählt. Über diesen Erlebnisbericht jubelte nicht jeder, weil das Bild, das sie von den Ureinwohnern und ihrem Alltag in der Wildnis zeichnete, ein allzu romantisches ist, das es mit der Wirklichkeit nicht immer ganz so genau nimmt. Das Buch verkaufte sich freilich bestens, ebenso wie der Nachfolger "Ruf des Dschungels".

Jetzt hat Sabine Kuegler wieder ein Buch geschrieben. Es heißt "Gebt den Frauen das Geld! Und sie werden die Welt verändern", und es verspricht den "Blick einer Eingeborenen auf aktuelle Frauendebatten". Die Welt, das hat dieses Dschungelkind am eigenen Leib gespürt, ist ungerecht. Gerechter wird sie, wenn Frauen, die von Natur aus moralischer handeln (sagt die Autorin), das Sagen haben, also Macht. "Die Frauen sitzen im Kerker der Armut und Entrechtung fest - und die Männer hocken derweil im Käfig eines übersteigerten Männlichkeitswahns, der sie dazu zwingt, ihr Leben mit Kriegen und sonstigen Gewalttaten zu vergeuden, und sie daran hindert, jemals partnerschaftliche Liebe, Harmonie und Vertrauen zwischen Mann und Frau kennenzulernen." Um die Welt zu erlösen, müsse man nur die Frauen retten und sie aus ihrem Kerker befreien. Denn dann "tragen wir auch dazu bei, die rostigen Eisenstäbe im Käfig dieses kriegerischen Männlichkeitswahns zu lockern". Entscheidend für unser aller Zukunft sei, die Machtbalance zwischen den Geschlechtern herzustellen. Scheitern wir mit dieser Mission, ist die Menschheit dem Untergang geweiht.

Sabine Kueglers Buch ist ein Plädoyer für mehr Gerechtigkeit und Herzenswärme. Das ginge in Ordnung, wäre das Menschengeschlecht in Kueglers Welt nicht so schreiend simpel gestrickt: Hier das Gute (die Frau), dort das Böse (der Mann). Jedenfalls hält die Autorin dafür, dass Männer (zumindest jene in den Entwicklungsländern) von Geburt an die schlechteren Menschen sind. Egoistische Monster, die sich nicht um das Wohl und Glück ihrer Kinder sorgen, dafür den lieben langen Tag mit Freunden "palavern" (Kueglers Lieblingslehnwort aus der Stammessprache) und die Zeit totschlagen. Und wenn sie, die Männer, sich endlich aufgerafft haben und "zu etwas Geld gelangt sind, neigen sie dazu, es für unsinnige Dinge oder jedenfalls allzu leichtfertig zu vergeuden". Männer kaufen Konsumartikel, schreibt Sabine Kuegler, weil sie nun mal so gerne angeben (das mache ihr Wesen aus), "oder betrinken sich einfach, bis das Geld aufgebraucht ist". Frauen seien in dieser Hinsicht sehr viel cleverer, weil sie über ein glückliches Händchen für ökonomische Geschicke verfügten. Effiziente Entwicklungshilfe müsse sich daher auf die Frauen konzentrieren. Vertraut man ihnen ein paar Dollar an, "stecken sie dieses Geld fast ausnahmslos in ein Unternehmen, das nach außen armselig aussehen mag, jedoch fast immer funktioniert. Sie kaufen ein paar Hühner oder eine Nähmaschine und machen sich mit einer Geflügelzucht oder als Schneiderin selbstständig." Und genau an dieser Stelle wird Sabine Kueglers Buch plötzlich interessant. Weil sie nicht immer nur Anekdotisches verallgemeinert, sondern - anstatt um sich selbst zu kreisen - die Erfolgsgeschichten bitterarmer Frauen, die sich mit Hilfe eines "Mikrokredits" (und, ja, ab und an sogar mit der Unterstützung der Ehemänner) aus ihrem Lebensschlamassel kämpften, für sich stehen lässt. Hier schildert Kuegler, was es bedeutet, wenn man chancenlosen Menschen eine Chance gibt.

Die gute Idee, bevorzugt Frauen in Entwicklungsländern mit Kleinstkrediten zu fördern, stammt von dem bangladesischen Wirtschaftswissenschaftler Muhammad Yunus. 2006 wurde er dafür mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Weltweit mehr als fünfzig Millionen Frauen konnten mittlerweile dank eines Mikrokredits ihr Leben in die eigenen Hände nehmen, statt weiter in Armut und Resignation zu verharren. Eine von ihnen heißt Shanta und lebt in Bangladesch. Sie ließ sich, lesen wir, zur Hebamme ausbilden und erstand am Ende des Kurses eine medizinische Grundausrüstung, die es ihr erlaubte, zu praktizieren. In ihrem Viertel lief sie von Haustür zu Haustür, stellte sich vor, bot ihre Dienste an, verkaufte Kondome und klärte über Verhütung auf. Erfolgreich. Heute lebt Shanta mit ihrer Familie am Rande des Slums in einer Steinhütte, vor der Tür ein kleiner Gemüsegarten. Ihr Sohn Titu besucht sogar eine weiterführende Schule. Für die Familie ein kleines Wunder.

Shantas Ehrgeiz und ihr Mut imponierten den Frauen der Siedlung. Viele riskierten wie sie einen Neuanfang und gründeten kleine Unternehmen, die ihnen Möglichkeiten bieten, von denen sie nie zu träumen wagten. Es sind Geschichten wie diese, die dem Buch seinen stereotypen Charakter nehmen und ihm Leben einhauchen.

MELANIE MÜHL.

Sabine Kuegler: "Gebt den Frauen das Geld!" Und sie werden die Welt verändern. Verlag Zabert Sandmann, München 2007. 192 S., Abb., geb., 16,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 28.07.2008

Vom Leben der Frauen
Im Zeichen radikaler Marktwirtschaft verfestigt sich wieder die Männerherrschaft
Wo öffentliche Güter privatisiert und soziale Leistungen gekürzt werden, trägt Armut ein weibliches Gesicht. Im arabischsprachigen Raum bleiben Frauen elementare Bürgerrechte verwehrt, aber auch im Westen fehlen sie in den Schaltstellen von Wirtschaft, Politik und Medien.
Die Gegenwart hält also genug Material bereit, um ein Schwarzbuch zur Lage der Frauen zu füllen. Die französische Fernsehjournalistin Christine Ockrent lässt 50 Autorinnen ein breit gefächertes Bild von der weltweiten Gewalt gegen Frauen zeichnen. Gesellschaftsanalytische Ansätze, wie sie Frigga Haug 2003 im Historisch-Kritischen Wörterbuch des Feminismus eindrucksvoll dokumentiert hat, bleiben dabei leider außen vor. Wie männlich dominierte Verhältnisse im Zeichen radikaler Marktherrschaft verstärkt werden, kommt daher ebenso zu kurz wie die nach 1989 untergegangenen Errungenschaften staatssozialistischer Frauenpolitik im Hinblick auf Kinderbetreuung, Berufstätigkeit und gesellschaftliches Engagement.
Können sich Frauen von der Männerherrschaft befreien und zugleich die bittere Armut kämpfen? Sabine Kuegler sieht in Kleinkrediten den besten Weg für eine selbstbestimmte Entwicklung. Sie hat in ihrer Arbeit für Hilfsprojekte in Asien und Afrika gelernt, dass betroffene Frauen selbst am besten wissen, wie ihr Los zu bessern ist. Sie investieren geliehenes Geld in soziale Beziehungen und die Zukunft ihrer Kinder, Männer eher in Prestigeobjekte. Frauen gründen kleine Produktionsgenossenschaften, die sich zu Föderationen zusammenschließen, mittels derer sie sich auch politisch für das Gemeinwohl einsetzen. Wo Kritiker zu Recht auf das Fehlen sozialer Sicherheiten hinweisen, sieht
Kuegler Möglichkeiten, das ökonomische Modell besser an die Lebensbedingungen der Kreditnehmerinnen anzupassen. Versicherungen und Bildungsprogramme sollen soziale Lücken schließen helfen.
Die Grenzen dieser Entwicklungshilfe sieht Kuegler woanders: Großgrundbesitzer, korrupte Politiker oder eine Weltmacht wie die USA sträuben sich, den gesellschaftlichen Reichtum zugunsten der Armen umzuverteilen. Lesenswert ist ihr Buch, da es sehr anschaulich Einsichten in die Lebensumstände von Frauen in Ländern wie Guatemala, Indonesien oder Tansania vermittelt, die sonst nur mühsam vor Ort oder im Seminar zu erwerben wären. THOMAS WAGNER
CHRISTINE OCKRENT: Das Schwarzbuch zur Lage der Frauen. Eine Bestandsaufnahme. Pendo Verlag, München/Zürich 2007. 600 Seiten, 22,90 Euro.
SABINE KUEGLER: Gebt den Frauen das Geld! Und sie werden die Welt verändern. ZS Verlag, München 2007. 189 Seiten, 17,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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