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Das "Psychoanalytische Universum Janine Chasseguet-Smirgels", wie es die Autorin einleitend nennt, ist Gegenstand dieses umfassenden theoretisch-ideengeschichtlichen Werkes. Dabei beleuchtet Angela Moré die fünf zentralen Themenbereiche der französischen Psychoanalytikerin, aus denen sich ihr theoretischer Ansatz speist. Von zentraler Bedeutung sind dabei neben ihren Ausführungen zur weiblichen Sexualität und zur "archaischen Matrix des Ödipuskomplexes" ihre zahlreichen Arbeiten zu Paranoia und Perversion sowie die Interpretationen zu Kunst, Literatur und Politik. Für Chasseguet-Smirgel die…mehr

Produktbeschreibung
Das "Psychoanalytische Universum Janine Chasseguet-Smirgels", wie es die Autorin einleitend nennt, ist Gegenstand dieses umfassenden theoretisch-ideengeschichtlichen Werkes. Dabei beleuchtet Angela Moré die fünf zentralen Themenbereiche der französischen Psychoanalytikerin, aus denen sich ihr theoretischer Ansatz speist. Von zentraler Bedeutung sind dabei neben ihren Ausführungen zur weiblichen Sexualität und zur "archaischen Matrix des Ödipuskomplexes" ihre zahlreichen Arbeiten zu Paranoia und Perversion sowie die Interpretationen zu Kunst, Literatur und Politik. Für Chasseguet-Smirgel die sich grundsätzlich als Vertreterin der Freudschen Psychoanalyse versteht und u.a. die Ansätze Melanie Kleins, Ferenczis und ihres Mannes Béla Grunberger in ihre Theorie integriert bewegt sich die Entwicklung des Menschen zwischen der archaisch-mütterlichen Welt der Verschmelzungen und der reifen väterlichen Welt der Unterschiede und des Gesetzes.
Angela Moré gelingt es, aus der historischenund ganzheitlichen Interpretation des Werkes von Chasseguet-Smirgel die Verflechtung mit anderen Ansätzen sowie die stringente Spaltung aller psychischen und gesellschaftlich-kulturellen Phänomene erkennbar zu machen eine Dichotomisierung, die zu der permanenten Konstruktion von zwei Gegenwelten führt, mit der Folge zahlreicher immanenter Widersprüche.
Diese erste, umfassende Auseinandersetzung mit dem Gesamtwerk Chasseguet-Smirgels, deren frühe französischen Arbeiten im deutschen Sprachraum kaum bekannt sind, kann sowohl der bisherigen Rezeption der Theorie Chasseguet-Smirgels in der Psychoanalyse, als auch Teilen der feministischen Theorie eine kritische Wendung geben.
Autorenporträt
Angela Moré ist Sozialpsychologin und Gruppenanalytikerin (SGAZ, D3G), außerplanmäßige Professorin an der Leibniz Universität Hannover sowie Mitbegründerin des gruppenanalytischen Instituts GIGOS.

Sie forscht u.a. zu transgenerationalen Übertragungsprozessen, Genderforschung, früher Sozialisations- und Entwicklungstheorie sowie Gruppenanalyse.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Sicher, Chasseguet-Smirgel stehe nicht mehr im Zentrum aktueller Debatten, für das Verständnis der einstigen Resonanz ihres Werks aber, erklärt Falk Stakelbeck, biete diese ideengeschichtliche Untersuchung "einige erstaunliche Ansätze". Weniger auf die von der Autorin gebotene Erkenntnis über das, verglichen mit der thematischen Vielfalt, schmale Angebot an Erklärungsansätzen bei Chasseguet-Smirgel, spielt Stakelbeck hier an ("alles richtig, aber nicht völlig unbekannt"), als vielmehr auf den Hinweis auf eine Antisemitismustheorie im Werk der Theoretikerin. Das sei nun tatsächlich verblüffend, findet Stakelbeck, insofern nämlich als das dichotomische Weltbild Chasseguet-Smirgels (aus väterlichen und mütterlichen Imagines) mit einem solchen "bisher verborgenen Fluchtpunkt ihres Werkes" eine "historisch geradezu unheimliche Dimension" erhalte. Diese aber habe in Deutschland "so kenntnisreich" bisher niemand angesprochen.

© Perlentaucher Medien GmbH