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WEHE, WENN WIR RICHTIG KAUFEN! Geiz ist geil, und Shoppen macht Spaß. Aber ist Einkaufen wirklich nur ein Privatvergnügen? Oder ist es, aller Werbung und Imagepflege zum Trotz, eine Entscheidung so wichtig wie jede Kanzlerwahl? Interessiert uns wirklich nicht, warum ein handgewebter Teppich 1,95 Euro kostet und wo die vier Euro für den Starbucks-Kaffee landen? Tanja Busse deckt Skandale der modernen Produktion und Preispolitik auf und zeigt, wie der Konsument als gesellschaftliche Macht der Zukunft Einfluss nehmen kann. Im praktischen Teil gibt sie konkrete Tipps, wo und wie…mehr

Produktbeschreibung
WEHE, WENN WIR RICHTIG KAUFEN! Geiz ist geil, und Shoppen macht Spaß. Aber ist Einkaufen wirklich nur ein Privatvergnügen? Oder ist es, aller Werbung und Imagepflege zum Trotz, eine Entscheidung so wichtig wie jede Kanzlerwahl? Interessiert uns wirklich nicht, warum ein handgewebter Teppich 1,95 Euro kostet und wo die vier Euro für den Starbucks-Kaffee landen? Tanja Busse deckt Skandale der modernen Produktion und Preispolitik auf und zeigt, wie der Konsument als gesellschaftliche Macht der Zukunft Einfluss nehmen kann. Im praktischen Teil gibt sie konkrete Tipps, wo und wie verantwortungsvoller Konsum möglich ist. Der aufgeklärte Konsument wird der Gegenspieler der globalen Wirtschaftsmächte werden. Denn tatsächlich reagieren Unternehmen auf verändertes Kaufverhalten wesentlich prompter als auf jeden neuen Gesetzesentwurf. Wir tun zwar gern so, als wären es gänzlich unbeeinflussbare wirtschaftliche Prozesse, die festlegen, wo was und wie produziert wird. In Wahrheit aber sind wir selbst es, die mit unserem Kaufverhalten die Standards der Produktion bestimmen. Wenn wir die Textilprodukte nicht mehr kaufen, die in einer der so genannten "Exportproduktionszonen" in China oder Indonesien hergestellt werden, wo die Unternehmen keine Steuern und Zölle zahlen, und (Wander-) Arbeiter keine Rechte haben und Hungerlöhne beziehen, dann werden diese Produkte so auch nicht mehr produziert. Wenn wir den Orangensaft aus dem in Brasilien hergestellten Konzentrat nicht kaufen oder die Schokolade verschmähen, deren Rohstoffe in Afrika unter skrupellosem Einsatz von Kindern gewonnen werden, so verschwinden diese Marken vom Markt. Auch die Spielzeugindustrie und die Pharmaindustrie werden Umweltgifte nur solange einsetzen, wie wir ihnen die entsprechenden Produkte abkaufen. Die von Lobbyisten weichgespülten EU-Richtlinien oder der Verbraucherschutz können uns die Verantwortung nicht abnehmen. Tanja Busse beleuchtet kritisch die Geschichte der in den sechziger Jahren einsetzenden Konsumkritik, legt ein theoretisches Fundament für ein zeitgemäßes Selbstverständnis des Verbrauchers und zeigt auf, wie die Industrie mit Kundenprofilen und RFID-Chips ihrem Ideal des gläsernen Kunden näher kommt. Ihr Buch hilft dem Konsumenten, sich seiner Macht bewusst zu werden und von ihr sinnvoll Gebrauch zu machen.
Autorenporträt
Tanja Busse: Jahrgang 1970, aufgewachsen auf einem Bauernhof in Eversen (Ostwestfalen), Studium der Journalistik in Dortmund und der Philosophie in Bochum und Pisa; seit 1993 freie Mitarbeiterin für verschiedene Radio- und Fernsehredaktionen des WDR; 1999 Promotion zum Dr. phil. mit einer Arbeit über die Massenmedien vor der Jahrtausendwende; freie Journalistin in Berlin, u.a. für Die Zeit, WDR, DeutschlandRadio Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen, u.a.: "Sechzehn Jahre sind kein Leben. Die Kinder der Ära Kohl", in: Dürr, Tobias/Soldt, Rüdiger (Hg.): "Die CDU nach Kohl", Frankfurt a. M. 1998; "Weltuntergang als Erlebnis", Wiesbaden 2000.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Nicht weniger als eine Revolution der Konsumenten versucht Tanja Busse anzuzetteln, berichtet Rezensent Ludger Heidbrink nach der Lektüre ihres "höchst lehrreichen" Buches. Sie zeige auf beeindruckende Weise, dass Gesetze und Subventionen den politisch sensiblen Verbraucher in der bewussten Ausübung seiner Kaufmacht beschränkten, lobt er. Vor allem aber stelle Busse dar, dass der Konsument zuwenig verantwortlich handelt und doch immer wieder zum Billigsten greift, auch wenn dies unter umwelt- oder menschenfeindlichen Bedingungen hergestellt wurde. Mit Wohlwollen liest Heidbrink deshalb Busses Forderung, dass den heranwachsenden Konsumenten bereits in der Schule ihre Verantwortung klar gemacht werden soll.

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