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Montags keine Meeresfrüchte! Das ist noch eine der harmloseren Gefahren, auf die Bourdain in seinen gnadenlosen, abgründig witzigen Memoiren verweist. Als Küchenchef diverser Etablissements - von der Strandkneipe bis zum Edelschuppen - hat er alles durchlebt, was diese wahrhaft heiße Szene zu bieten hat. Ein unvergesslicher Blick hinter die Küchentür, eine abenteuerliche, amüsante Reise in die dunklen Gefilde der kulinarischen Welt.

Produktbeschreibung
Montags keine Meeresfrüchte! Das ist noch eine der harmloseren Gefahren, auf die Bourdain in seinen gnadenlosen, abgründig witzigen Memoiren verweist. Als Küchenchef diverser Etablissements - von der Strandkneipe bis zum Edelschuppen - hat er alles durchlebt, was diese wahrhaft heiße Szene zu bieten hat. Ein unvergesslicher Blick hinter die Küchentür, eine abenteuerliche, amüsante Reise in die dunklen Gefilde der kulinarischen Welt.
Autorenporträt
Anthony Bourdain, 48 Jahre, Amerikaner französischer Herkunft, ist der Sohn eines Managers von Columbia Records und einer Journalistin der 'New York Times'. Mit drei Jahren konnte er lesen, mit sechs hörte er Miles Davis, mit zwölf rauchte er seinen ersten Joint. Er studierte am College von Vassar und absolvierte seine Fachausbildung am Culinary Institute of America (CIA). Er arbeitet seit 20 Jahren als Küchenchef und führt seit rund zehn Jahren die Brasserie Les Halles in New York City. Sein Buch 'Geständnisse eines Küchenchefs' war ein Weltbestseller, seine Fernsehserie 'A Cook's Tour' fand in vielen Ländern großen Anklang.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.03.2002

Das bleibt uns gern im Halse stecken

Die Warnungen kommen leider erst weiter hinten. Zu spät erfahren wir von Anthony Bourdain, daß "die ganze Welt des Kochens ... nicht meine Welt" ist, daß er typischerweise übertreibt und ohnehin fast aller Kochklatsch "dubios" sei. Da hat also ein mittelmäßiger Koch die Küchenversion von Sex, Drugs & Rock 'n' Roll abgeliefert, dabei weder das eine noch das andere wesentlich bereichert, und dennoch einen internationalen Bestseller produziert ("Geständnisse eines Küchenchefs". Was Sie über Restaurants nie wissen wollten. Aus dem Amerikanischen von Dinka Mrkowatschki. Karl Blessing Verlag, München 2001. 351 S., 23,- ). Schon mehr als achtzigtausend Leser sind ihm in Deutschland bis heute erlegen, eine gigantische Auflage für ein Buch aus dem Küchensektor, für eines ohne Rezepte zumal. Ein verwöhnter Sproß der oberen Mittelschicht gerät ins Milieu, hier in der Version großstädtischer Gastronomie ohne viel Anspruch, die Unterschlupf für wüste Gesellen mit wüsten Praktiken bietet. Es entwickelt sich ein Hollywood-Lebenslauf: Underdog, harte Umgebung, Leiden und Läuterung, zeitgemäß dann nicht bis zum Happy-End, sondern bis zur knorrigen Persönlichkeit mit richtig schön viel Spuren des Lebens. Die ganze Geschichte wird gewürzt mit "Enthüllungen" über Küchenpraktiken. Deren Substanz - "Montags keine Meeresfrüchte", als wenn man nicht an jedem Tag schlechte bekommen könnte - ist gering und korrespondiert mit dem schwachen Niveau der jeweiligen Restaurants. Nach zwei Dritteln des Buches gibt es eine sachliche und atmosphärisch präzise Schilderung von Bourdains Küchenalltag in seinem letzten Restaurant ("Les Halles" in New York), und erst auf Seite 300 beginnt das Staunen über die Qualität eines guten Restaurants und dessen Personal. Woher denn das zarte Mädchen komme, das da noch cooler arbeitet als ein unerschütterlicher ecuadorianischer Haudegen nach fünfundzwanzig Berufsjahren? "Alain Ducasse", gibt man Bourdain zur Antwort, vom Großmeister der Küchenpräzision also. So anekdotisch wird die hohe Kunst gestreift. Die Rezeption hat sich überwiegend auf die vermeintlich pikanten Stellen (Geschlechtsverkehr auf dem Mehlsack) gestützt und eine forciert ruppige Sprache schon für Inhalt gehalten ("Vermeiden Sie um jeden Preis diesen ekligen Rotz, der in Öl in Schraubgläsern vor sich hin rottet"). Dabei hätte auffallen müssen, daß dieses Buch vor allem zur Gewinnung der Stammtisch-Hoheit in Küchenfragen instrumentalisiert werden kann. Da haben in der Küche die Leute "komische Papierhüte" auf, sind Vegetarier "Hohlköpfe", will man "Hausmannskost essen, von wem auch immer", und wird bekannt: "Wenn ich ,Künstler' höre, denke ich an jemanden, der es nicht für nötig hält, rechtzeitig zur Arbeit zu erscheinen." Und überhaupt ist ein anständiger Mensch, wer Drogen konsumiert, säuft und sein übriges tut und trotzdem pünktlich zur Arbeit kommt. Darf man sich wundern, daß solch ein Buch nun ausgerechnet in Deutschland, einem Land, in dem man zu Recht ein nach wie vor bescheidenes Verhältnis zur Eßkultur beklagt, zu ungeahnten Ehren kommt und zudem - in völligem Mißverständnis - als Enthüllungsbuch über die Spitzenküche gelesen wird? Welch wohlfeiler Büttel für die Neidgeplagten, die immer noch ein gutes Restaurant für einen Schickimicki-Treffpunkt halten und die gesamte Entwicklung zur bürgerlichen Gourmetküche verschlafen haben! Für die, deren notwendiger Neuwagen schon einen Tag nach dem Kauf einen so großen Wertverlust hat, daß man mit der Summe jeden Monat ein Drei-Sterne-Haus besuchen könnte. Bravo, man hat es ja schon immer gewußt. Andere Bücher - auch Amerika, auch Küche - schaffen es nicht zu solcher Popularität, werden bei uns gar nicht erst veröffentlicht: "Becoming a Chef" von Dornenburg/Page oder Michael Ruhlmans "The Soul of a Chef", zwei enorm detaillierte Werke über Köche, Küche und schwierige Werdegänge mit einer ausschließlich konstruktiven Orientierung. Aber das wäre dann wohl etwas für Leute, die sich tatsächlich für Essen interessieren.

JÜRGEN DOLLASE

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"In dieser Autobiografie des New Yorker Starkochs geht es nach Auskunft eines mit "str." zeichnenden Rezensenten um "Sex in der Küche und im Kühlraum", "bösartige Kellner, versaute Saucenmeister und tyrannische Restaurantbesitzer". Es handele sich um "die dralle Lebensgeschichte eines Kettenrauchers und Ex-Junkies" aus gutem Hause, eines "bösen Buben am Herd", eines "outlaws unter der Dunstabzugshaube". Manchmal geht dem Rezensenten dessen Eitelkeit zwar "mächtig auf die Nerven", aber alles in allem findet er diesen "Rüpel mit Schürze" doch sehr sympathisch, der "entwaffnend offen" und oft brüllend komisch" über sich und andere Chefköche schreibe. Auch erzähle Bourdain im Grunde nichts, was seine Leser von künftigen Restaurantbesuchen abhalten könne. Im Gegenteil, wann immer es ums Essen gehe und ums Kochen , werde dieser "Zyniker aus der Küche" plötzlich ganz sanft und man spüre: der Mann liebt sein Metier.

© Perlentaucher Medien GmbH"
"Bourdains Buch ist eine Liebeserklärung an die Irren der Kochtöpfe, eine romantische Reise in die Finsternis der Kühlschränke."