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China ist eine der ältesten Kulturen der Welt. In den letzten zwanzig Jahren hat sich das Land enorm gewandelt. Wirtschaftliche Reformen und eine moderne Industriekultur kontrastieren mit jahrhundertealten Bräuchen und religiösen Riten. Der Fotograf Yann Layma hat diese Veränderungen im Reich der Mitte dokumentiert. Seit 1979 bereist er viele Monate im Jahr das Land. Er ist tief in die chinesische Mentalität und Kultur eingetaucht. Seine Aufnahmen zeigen dies, wenn er die Farben des Landes in vielen Schattierungen einfängt: Reisfelder im Südosten, alte Gassen in Peking, Rituale in Teehäusern…mehr

Produktbeschreibung
China ist eine der ältesten Kulturen der Welt. In den letzten zwanzig Jahren hat sich das Land enorm gewandelt. Wirtschaftliche Reformen und eine moderne Industriekultur kontrastieren mit jahrhundertealten Bräuchen und religiösen Riten. Der Fotograf Yann Layma hat diese Veränderungen im Reich der Mitte dokumentiert. Seit 1979 bereist er viele Monate im Jahr das Land. Er ist tief in die chinesische Mentalität und Kultur eingetaucht. Seine Aufnahmen zeigen dies, wenn er die Farben des Landes in vielen Schattierungen einfängt: Reisfelder im Südosten, alte Gassen in Peking, Rituale in Teehäusern und das turbulente Wirtschaftsleben in Shanghai. Seine skurrilen Erlebnisse schildert er in einem tagebuchartigen Text. Den sozio-politischen Wandel Chinas in den letzten Jahren, sowie die chinesische Mentalität und die Traditionen beschreiben Exilanten und Kenner in kurzen Textpassagen. Zusammen mit den brillanten Aufnahmen Yann Laymas entsteht so ein vielseitiges Porträt des heutigen China.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 12.12.2003

Das Reich der Mitte mit den Augen von Yann Layma sehen
Behutsam wird man von Yann Layma in diesen fremden Kosmos geleitet, so behutsam, wie sich der französische Fotograf selbst einst in China vorangetastet hat, als sich das riesige Land Ende der siebziger Jahre für Fremde öffnete. Eines der ersten Bilder Laymas China-Buch zeigt die Chinesische Mauer im Dämmerlicht, Reisterrassen folgen. Scheinbar vertraute Motive. Doch schon die Terrassenfelder sind in einem ungewöhnlichen Moment aufgenommen, als nämlich eine Dorfgemeinschaft in einer Prozession die Dämme entlangschreitet, um für Frischvermählte neue Felder anzulegen (China. Deutsch von Eva Plorin. Knesebeck Verlag, München 2003, 400 Seiten, 49,90 Euro).
Wahrzeichen interessieren Yann Layma kaum. Hongkongs Skyline oder die Terrakotta-Armee gehören nicht zu seinem China, Schanghais Fernsehturm und Pekings Verbotene Stadt nur am Rande. Der Fotograf zeigt vornehmlich ländliche, mitunter intime Szenen. Manchmal bringt Yann Layma beides zusammen, die Industrie und das ärmliche Landleben, etwa wenn ein Eselskarren an einem Atommeiler vorbeiholpert. Seine Bilder zeichnen sich durch große Klarheit aus, auch wenn sie vordergründig das Chaos zeigen, einen Fahrradparkplatz oder einen dichtbevölkerten Badestrand. Die den Motiven innewohnende Harmonie reicht bis zur grotesken Gleichförmigkeit in den Sitzreihen während einer konfuzianischen Zeremonie. Viele Aufnahmen sind entstanden zu einer Zeit, als die Anwesenheit eines Europäers noch als etwas Ungewöhnliches wahrgenommen wurde. „Ihre starren Blicke löchern uns mit all den unausgesprochenen Fragen. Und dann löst auf einmal eine Bemerkung, ein Lächeln oder eine Geste ein Gefühl der Sympathie aus”, schildert Layma diese Begegnungen. Man sieht es den Bildern an. Doch wenn die Scheu der Menschen weicht, macht sie einer liebenswürdigen Unbekümmertheit Platz. Unser Bild zeigt die Holzhäuser im Land der Dong. Die Bewohner mussten vom Lehrer des Dorfes überredet werden, sich fotografieren zu lassen. Das die große Kunst Laymas: Seine Fotografien nutzen diese Unschuld nicht aus, sind nie voyeuristisch.
sfi
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.01.2004

Herzenswärme: China-Bilder von Yann Layma

Mit sechzehn Jahren, sagt der französische Fotograf Yann Layma, habe er beschlossen, China-Fotograf zu werden - obwohl er damals weder etwas über China wußte noch über die Fotografie. Das war 1979. Ein Vierteljahrhundert später blickt er auf mehr als sechzig Bildreportagen über das Land zurück und legt nun deren Essenz als einen überwältigenden Bildband vor: kiloschwer, übergroß und beeindruckend von der ersten bis zur letzten Seite. Immer geht es Layma um die Menschen - dabei nie um Verklärung. Vielmehr beobachtet er mit der selben Anteilnahme und Herzenswärme alte Menschen in der Provinz wie junge in den Millionenstädten. In der Vielfalt der Kultur sieht er die Chance dieses riesigen Lands. - Unsere Abbildung zeigt einen Fassadenmaler in Peking, der das Schriftzeichen "jian" - "errichten und erbauen" - an eine Wand pinselt, eines der Schlüsselworte der Reformpolitik Deng Xiaopings.

F.L.

"China" von Yann Layma. Knesebeck Verlag, München 2003. 424 Seiten, zahlreiche Farbfotografien. Gebunden, 49,90 Euro. ISBN 3-89660-186-5.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Ludger Lütkehaus glaubt nicht, dass Yann Layma viel auf Theorien gibt. Trotzdem sieht er in dessen Bildband die kulturelle Ungleichzeitigkeit verdeutlicht, die Theoretiker wie Karl Marx und William Oburn postuliert haben. Reisterassen stehen da "übergangslos" neben riesigen Industrieanlagen, "Mönche lächeln mit Technokraten". Seit einem Vierteljahrhundert reist der ehemalige Insektenforscher durch das Land im Umbruch. Der Rezensent meint, mehr über das kommunistische wie kapitalistische China gelernt zu haben. In der Gleichzeitigkeit von "Big Business" und kleinen bäuerlichen Weilern werden alle Entwicklungsmodelle Maos umgedreht. Denn "die kapitalistische Basis spiegelt sich im kommunistischen Überbau durchaus nicht wieder."

© Perlentaucher Medien GmbH