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Oma ist auf einmal ganz anders. Sie vertraut nur noch ihrem Enkel. Aber wie soll der auf das viele Geld aufpassen, das sie von der Bank abgehoben hat?
Eines Tages, ganz plötzlich, wird Oma seltsam und geizig. Sie erkennt das Bäckerauto nicht, das jeden Donnerstag angefahren kommt. Sie hat den Namen ihres Enkelsohns vergessen. Und dann holt Oma auch noch all ihr Erspartes von der Bank und bringt es nach Hause. Dort soll der Enkel darauf aufpassen. Wie gut, dass er Pfeil und Bogen hat! Aber auf der Bank macht man sich Sorgen und schickt einen Arzt bei Oma vorbei. Der kann ihr zur großen…mehr

Produktbeschreibung
Oma ist auf einmal ganz anders. Sie vertraut nur noch ihrem Enkel. Aber wie soll der auf das viele Geld aufpassen, das sie von der Bank abgehoben hat?

Eines Tages, ganz plötzlich, wird Oma seltsam und geizig. Sie erkennt das Bäckerauto nicht, das jeden Donnerstag angefahren kommt. Sie hat den Namen ihres Enkelsohns vergessen. Und dann holt Oma auch noch all ihr Erspartes von der Bank und bringt es nach Hause. Dort soll der Enkel darauf aufpassen. Wie gut, dass er Pfeil und Bogen hat! Aber auf der Bank macht man sich Sorgen und schickt einen Arzt bei Oma vorbei. Der kann ihr zur großen Erleichterung aller das Gedächtnis wieder zurückgeben.

Ulf Nilsson erzählt eine Geschichte, die er in ähnlicher Form selbst erlebt hat.
Man wird nachdenklich und muss doch gleichzeitig darüber schmunzeln, wie souverän der kleine Enkel die Lage meistert. Eva Erikssons Bilder begleiten die Geschichte auf ihre bekannte schöne Art. Ein Bilderbuch, das erzählerisch-humorvoll darauf vorbereitet, was mit Omas und Opas geschehen kann, wenn sie alt werden.
Autorenporträt
Nilsson, Ulf
Ulf Nilsson, geboren 1948 in Helsingborg, lebt als freier Autor in Stockholm. Er schreibt für Kinder wie für Erwachsene und ein wichtiges Thema ist für ihn der Sieg des Guten über das Böse. Er beschäftigt sich auch stark mit biblischen Geschichten, sieht er in ihnen doch Eckpfeiler unserer Kultur und unserer Moralvorstellungen. Im Herbst 2006 erschienen von ihm "Die besten Beerdigungen der Welt".

Eriksson, Eva
Eva Eriksson, geboren 1949 in Halmstad, ist eine der beliebtesten schwedischen Illustratorinnen, die auch international mehrfach ausgezeichnet wurde.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.08.2008

Ich bin doch gar nicht mein Vater

Wenn alte Leute wunderlich werden, erstaunt das Kinder am meisten. Ulf Nilsson und Eva Eriksson erzählen eine solche Geschichte - mit gutem Ausgang, aber einem ernsten Hintergrund.

Was ist mit Oma bloß los? Als sie mit dem Enkel in die Stadt zur Bank geht, denkt sie zwar noch daran, Mantel und Hut anzuziehen, doch die Füße bleiben in Hausschuhen. Das ist ein winziges Detail, doch es zeigt, wie konsequent die schwedische Illustratorin Eva Eriksson die Geschichte ihres Landsmannes Ulf Nilsson weiterdenkt, der aufgrund eigener Erfahrungen mit altersbedingter Vergesslichkeit bei seiner Mutter und seiner Großmutter das Kinderbuch "Als Oma seltsam wurde" geschrieben hat.

Aber was reden wir beschönigend von "Vergesslich-" oder "Seltsamkeit"? Auch wenn die medizinischen Bezeichnungen nie fallen, müssen wir an Alzheimer denken oder an Demenz, denn all das schwingt in der scheinbar so harmlosen Episode mit, die das Buch erzählt: Ein kleiner Junge erlebt, wie die Oma plötzlich seinen Namen nicht mehr weiß, ihn mit seinem Vater verwechselt, nicht mehr die normalen Tagesabläufe kennt und aus akut erwachendem Misstrauen all ihr Geld von der Bank holt und im ganzen Haus versteckt. Dann sinkt die alte Dame in einen tiefen Schlaf, und hätte der nun seinerseits misstrauisch gewordene Bankangestellte nicht einen Arzt alarmiert, der die Oma behandelt, möchte man nicht vermuten, dass die Sache so gut ausgegangen wäre, wie es geschieht.

Dass es natürlich nur im Buch so harmlos endet, macht Nilsson in einer Vorbemerkung deutlich, in der er sich an seine Mutter erinnert und die Motivation für seine Erzählung klarstellt: "Als es ihr besserging, konnten wir lachen über das, was sie gesagt hatte." So lacht man auch über die törichte Oma, wie man es als Kind über jeden Erwachsenen tut, der sich kindisch verhält. Doch die Angst kommt auch. Die Großmutter ist das wahre Kind, und ihr Enkel übernimmt mit Pfeil und Bogen sofort die Beschützerrolle. Es macht Spaß zu lesen, wie das aus der Sicht des Jungen erzählt wird. Doch Nilsson hat in der Vorbemerkung berichtet, wie die Geschichte bei seiner Mutter weiterging: "Aber die Krankheit kam zurück, immer mehr und mehr. Und dann half keine Medizin mehr."

Nilsson ist heute selbst schon sechzig und einer der renommiertesten Kinderbuchautoren Schweden. Wer sich an seinen ebenfalls von Eva Eriksson illustrierten Band "Die besten Beerdigungen der Welt" erinnert, der vor zwei Jahren auf Deutsch erschien, weiß, dass der Schriftsteller heikle Themen mit größter Selbstverständlichkeit und eben sehr viel Witz zu erzählen weiß. Doch diesmal gewinnen zudem Erikssons Bilder gegenüber dem Text ein produktives Eigenleben - durch den Detailreichtum der auf den ersten Blick schlicht gehaltenen Motive. Man achte nur darauf, wie Eriksson zunächst nur den Jungen mit roten Wangen versieht, die dann aber nach der Heilung auch die Oma bekommt, während nun der Enkel bleich bleibt, damit der Kontrast besser zur Wirkung gelangt. Oder der letzte Beweis für die Genesung: Als es zum Schluss noch einmal zur Bank geht, um das mühsam im Haus wieder zusammengesuchte Ersparte zurück aufs Konto zu bringen, hat die Oma elegante Halbschuhe an.

ANDREAS PLATTHAUS

Ulf Nilsson, Eva Eriksson: "Als Oma seltsam wurde". Aus dem Schwedischen übersetzt von Ole Könnecke. Moritz Verlag, Frankfurt am Main 2008. 38 S., geb., 12,80 [Euro]. Ab 8 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Wenn Omas (oder Opas) 'seltsam' werden, wenn sie sich und die Welt vergessen, sollten Kinder und Enkel dieses wunderbar behutsame und kluge Buch lesen und anschauen. Zum Trost und zum Vergnügen. Zum vergnügten Trost." Peter Härtling

"Bewundernswürdig klar und wahr wird erzählt, wie Alter und Krankheit eine geliebte Großmutter gefährden. Und wie ein Kind damit fertig wird." Sybil Gräfin Schönfeldt

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Ein Junge erzählt, wie seine Großmutter seinen Namen vergisst, ihn mit seinem Vater verwechselt und manch anderen Schnitzer begeht. Sie ist dement oder hat Alzheimer und es ist plötzlich der Junge, der sie beschützen muss. Eine Geschichte vor durchaus heiklem Hintergrund, aber sie wird von Ulf Nilsson, lobt Andreas Platthaus, mit "sehr viel Witz" erzählt. Wir erfahren außerdem, dass Nilsson einer der angesehensten Kinderbuchautoren Schwedens ist und im Vorwort von seiner Mutter berichtet, deren Schicksal sich in dem der Großmutter spiegelt. Als perfekte Ergänzung erweist sich, so Platthaus, die Illustration durch Eva Eriksson, die die Geschichte nicht nur in Details weiterdenkt, sondern auch durch manchen subtil eingesetzten Bildeinfall bereichert.

© Perlentaucher Medien GmbH