Marktplatzangebote
8 Angebote ab € 0,35 €
  • Gebundenes Buch

Es sind die elfjährige, pragmatische Henrietta, die auf dem Weg an die Cote d'Azur zu ihrer Großmutter ist, wird in Mme Fishers Haus sozusagen für einen Tag zwischengeparkt, bis ihr Zug sie abends weiterbringt, und der zwei Jahre jüngere Leopold, der bisher mit seinen Adoptiveltern in Italien gelebt hat, und in diesem Haus seine leibliche Mutter treffen soll. Leopold wartet sehnsüchtig und doch voller Angst auf diese Begegnung. Über den beiden unterschiedlichen Kindern, im ersten Stock, liegt die alte Mme Fisher im Sterben, während ihre traurige Tochter Naomi hilflos um sie herumflattert. Wer…mehr

Produktbeschreibung
Es sind die elfjährige, pragmatische Henrietta, die auf dem Weg an die Cote d'Azur zu ihrer Großmutter ist, wird in Mme Fishers Haus sozusagen für einen Tag zwischengeparkt, bis ihr Zug sie abends weiterbringt, und der zwei Jahre jüngere Leopold, der bisher mit seinen Adoptiveltern in Italien gelebt hat, und in diesem Haus seine leibliche Mutter treffen soll. Leopold wartet sehnsüchtig und doch voller Angst auf diese Begegnung. Über den beiden unterschiedlichen Kindern, im ersten Stock, liegt die alte Mme Fisher im Sterben, während ihre traurige Tochter Naomi hilflos um sie herumflattert. Wer Leopolds Mutter ist und in welcher Beziehung sie zu dem Haus in Paris steht, erzählt die Autorin mit hinreißendem Humor und ihrem untrüglichen Gespür für Atmosphäre.
Autorenporträt
Elizabeth Bowen, geb. 1899 in Dublin; Schulausbildung in England, Studium der Kunst in London nach dem Ersten Weltkrieg. Ab 1923 Buchveröffentlichungen mit Erzählungen und Romanen. Sie starb 1973 in London.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Kristina Maidt-Zinke freut sich, dass mit diesem Roman, der 1935 erstmals auf Englisch erschien, die Wiederentdeckung der irischen Autorin weiter vorangetrieben wird. Die Qualität des Buches, das Motive aus Melodram und Horrorgeschichte aufweist, macht die Rezensentin am "kunstvollen Umgang mit Sprache" fest. Sie gerät angesichts der Beschreibungen der "Seelenregungen" der Protagonisten, der knappen Landschaftsbeschreibungen und der prägnanten Personenporträts ins Schwärmen und betont, dass nicht die dramatische Handlung, sondern die "zarte, flüchtige Textur" der Schilderungen die große Wirkung dieses Romans ausmacht. Dass es der Übersetzung nicht an allen Stellen gelingt, die Sprachmelodie Bowens wiederzugeben, bedauert die Rezensentin zwar, doch kann das ihre "Vorfreude" auf die deutsche Fassung weiterer Romane der Autorin nicht schmälern.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.12.2002

Kindsein ist schrecklich
Elizabeth Bowens Tag in Paris / Von Felicitas von Lovenberg

Der Apfel saust versehentlich aus dem kleinen Kunstlederkoffer und rollt unter einen Sessel. Der Moment, der vergeht, bis ihn jemand aufhebt, wird zwischen Henrietta und Leopold zur Machtprobe. Sie ist zwei Jahre älter als er, bei neun und elf Jahren noch ein bedeutsamer Unterschied. Beide sind zum ersten Mal in ihrem Leben in Paris, und beide haben nur einen Tag Zeit. Henrietta will vor allem den Trocadéro sehen, während Leopold vor einer ungleich wichtigeren Begegnung steht: In Paris, im Haus der alten Madame Fisher, soll er endlich seine Mutter kennenlernen.

Nur ein Teil des Werks der anglo-irischen Schriftstellerin Elizabeth Bowen (1899 bis 1973) ist bislang ins Deutsche übersetzt. Während ihr hundertster Geburtstag vor wenigen Jahren in Großbritannien Anlaß für die Wiederauflage ihrer Romane und Kurzgeschichten war, ist es dem Schöffling Verlag zu verdanken, daß die Schriftstellerin nach langer Pause nun auch bei uns wieder zu entdecken ist. Den Anfang machte im vergangenen Herbst "Der letzte September", jener elegische Roman von 1929, der das große Gesellschaftsbild im kleinen widerspiegelt. Ein Herrenhaus in Irland bildet die Bühne für Bowens elegantes Drama um Politik, Geschichte und Liebe, Klassenunterschiede und Glauben. Während sie selbst fürchtete, als Nachahmerin von Katherine Mansfield zu gelten, deren Kurzgeschichten großen Eindruck auf sie machten, hat ihr markanter Stil - eine Mischung aus Genauigkeit, Poesie und Härte - Bowen immer wieder den Vergleich mit Henry James, Virginia Woolf und Edith Wharton eingetragen.

Diese Qualitäten bestimmen auch ihren dritten, nun endlich auf deutsch vorliegenden Roman. Denn in "Das Haus in Paris", erstmals 1935 erschienen, verengt sich der Blick: Hier erweist sich die Autorin als Meisterin in der verdichtenden Beschreibung von Atmosphäre und Charakter. Wo "Der letzte September" das Panorama einer Epoche entwarf, ist "Das Haus in Paris" ein fast zeitloses Kabinettstück, eine Miniatur von bestechender Präzision. Das Buch weist voraus auf ihr Hauptwerk "Death of the Heart" (1938), das ebenfalls den Verlust kindlicher Unschuld beschwört.

Henrietta und Leopold sind beide auf der Durchreise, als sie sich in Madame Fishers Haus in Paris begegnen. Das Mädchen wird den Winter bei seiner Großmutter in Südfrankreich verbringen, der Junge soll noch am selben Abend zu seinen Adoptiveltern nach La Spezia zurückkehren. Doch Leopold hat längst beschlossen, daß es für ihn keine Rückfahrt geben darf, sondern nur den Aufbruch in ein neues Leben: bei seiner richtigen Mutter. Der Ort ihres Zusammentreffens ist nicht zufällig, doch die Kinder wissen nichts von der Vergangenheit, die sie mit Madame Fisher und Naomi, ihrer traurigen Tochter, verbindet.

Elizabeth Bowens Romane und Geschichten sind geprägt von einer dunklen, oftmals fast unheimlichen Stimmung, die jede Heiterkeit aufgesetzt und unwirklich erscheinen läßt. Plötzlich, mitten in der Schilderung des Dialogs zwischen Leopold und Henrietta, steht der unglaubliche Satz: "Von Natur aus lächeln Kinder einander nicht an." Fortan ist man auf der Hut. Henrietta und Leopold, die so gar nichts Kindliches an sich haben, aber erst später an diesem Tag ahnen, warum das so ist, bewegen sich nah am Abgrund. Ihren Gesprächen wohnt eine förmliche Brutalität inne, die auch den Kindern selbst nicht verborgen bleibt: "Henrietta empfand einen ganz neuen Schmerz. Sie begriff nämlich, daß dieses Verhör gar nichts mit ihr zu tun hatte, daß Leopold es nicht einmal darauf anlegte, ihr weh zu tun, sondern ihr die Blütenblätter oder die Flügel lediglich deshalb ausriß, weil er sich selbst erkunden wollte." Ebenso abrupt wie seine Feindseligkeit erkennt sie aber auch seine Hilflosigkeit: "Sie bewegte den Ellenbogen in Leopolds Richtung und spürte, daß sein Arm so unwissend war wie Holz."

Es geschieht wenig in diesem Roman, dessen Rahmenhandlung die Ereignisse eines einzigen Tags beschreibt. Doch diese Gegenwart wird bestimmt von der Vergangenheit: Im Zentrum steht die Geschichte von Karen und Max, den Eltern Leopolds. Doch ist die tragische, unmögliche Liebe zwischen dem armen jüdischen Schriftsteller und der Engländerin aus besserem Hause, die im klammen Bett einer Pension statt in der Ehe mündet und mit Max' Selbstmord wenig später ein jähes Ende findet, nur wichtig, um den Schatten zu erklären, der auf Leopold lastet und der auf alle Menschen fällt, denen er begegnet. Er fällt auf Naomi, die seinen Vater einmal heiraten wollte und Karen trotz des Treuebruchs in ergebener Freundschaft verbunden ist, und er fällt auf ihre Mutter, Madame Fisher, die im oberen Stockwerk stirbt, weil sie durch die Begegnung mit Leopold der Vergangenheit ins böse Auge sehen mußte.

Bowen weicht seelischen Verletzungen nicht aus. Sie läßt Menschen mit einer Härte aufeinandertreffen, die man sonst nur von Gedanken kennt. So ist auch die Liebe zwischen Karen und Max alles andere als romantisch verklärt. Sie gehorcht einer inneren Notwendigkeit, die nichts Erleichterndes hat: "Dann trafen sich ihre Blicke; sie schauten einander tief und unbeirrt in die Augen. Während seiner gesamten Jugend hat man Angst vor mehr, als geschehen kann. Doch dieses war mehr, als Karen in Paris befürchtet hatte." Und sie denkt: "Wichtig ist es jetzt, Ray zu heiraten."

Bowens eingestreute Sätze über die Beschaffenheit der Seele wirken nicht moralisierend oder pathetisch, sondern wie Fenster, die einen erbarmungslosen, doch seltsam tröstlichen Blick auf die Menschen erlauben. So erscheint auch das nächste Gespräch zwischen Karen und Max nur folgerichtig: "Sie warteten. Die Leitung schien zusammenzubrechen. ,Max?' - ,Ich konnte nicht mehr, ich wollte deine Stimme hören.' - ,Seit vier Wochen . . .' - Ja. Kommst du nach Boulogne?' . . . - ,Ja. Ist das alles?' - , Ja.' - ,Gute Nacht.'" Ähnlich kompromißlos zeichnet Bowen Karens Gedanken nach ihrer Nacht mit Max: "Man fragt sich nicht, was tue ich da? Man weiß es. Man fragt sich, was habe ich getan? Doch das wird man nie erfahren." Diese Liebe muß scheitern; die Kontrahenten sind zu verschieden. Die Schuldfrage stellt die Schriftstellerin nicht; Bowen empfand Schuld als "armselig". Auch der Mythos, daß Menschen Dinge tun, weil sie nicht anders können, hat bei ihr keine Chance. Wenn ihre Protagonisten je zwangsläufig handeln, so liegt das an ihrem Erbe, an den Sünden der Eltern. Dieses Mal trägt auch Leopold: "Karens unbekümmertes Lächeln erschien auf Leopolds Lippen, doch sein berechnender Blick kam aus den Augen eines anderen."

Der Versuch, eine gemeinsame Zukunft auf einer Lüge, und sei es nur einer gefühlten, aufzubauen, muß mißlingen. Bei Bowen werden alle Unwahrheiten aufgedeckt, am brutalsten die Lügen der Töchter von den Müttern. "Mrs. Michaelis schaute in einer Weise hoch, daß Karen wußte: Wenn ich ihrem Blick begegne, weine ich." Doch Kinder sind ihrerseits imstande, die Erwachsenen zu verunsichern, weil sie deren Ratlosigkeit mit Direktheit entlarven: "Wie kommen Sie dazu zu sagen, es sei schrecklich, daß ich ein Kind bin?", fragt Leopold Madame Fisher. Wenig später heißt es: "Hinter Mme Fishers Tür herrschte Totenstille." So leise hält der Tod Einzug, daß er einschlägt wie eine Bombe. Mit einem einzigen, beiläufigen Satz verwischt Bowen die Grenzen, die sonst zwischen Katastrophen gezogen werden, um sie auf ein erträgliches Maß zu stutzen.

Elizabeth Bowen, die selbst mit dreizehn Jahren ihre Mutter verlor und keine eigenen Kinder hatte, schildert das Unglücksgefühl der Kindheit als akuten Schmerz. Schutz boten da vor allem Häuser und Landschaften, deren Atmosphäre und Ausstrahlung ihr beständiger erschienen als die menschliche Natur. Sie war der festen Überzeugung, daß Umgebung ebenso prägend sei wie Erziehung und Erfahrung. So ist das Haus in der Pariser Rue Sylvestre Bonnard mehr als Kulisse der Geschehnisse des Romans. Dennoch werden räumliche Details, ungewöhnlich für Bowen, hier fast gänzlich ausgeblendet. Um so bemerkbarer macht sich der Ortswechsel, dem Henrietta und Leopold ausgesetzt sind: Beide haben das unbestimmte Gefühl, daß sich ein Tag wie dieser nur in Paris ereignen konnte. Falsch. Ein solcher Tag und eine solche Lektüre ereignen sich nur bei Elizabeth Bowen.

Elizabeth Bowen: "Das Haus in Paris". Roman. Aus dem Englischen übersetzt von Sigrid Ruschmeier. Verlag Schöffling & Co., Frankfurt am Main 2002. 407 S., geb., 24,50 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 28.04.2003

Die zarte Kunst
des Zwischenraums
Wiederentdeckt: Elizabeth Bowens
Roman „Das Haus in Paris”
Es gibt Bücher, die man am besten unter Vorspiegelung falscher Tatsachen an den Leser bringt. Wenn der Roman „Das Haus in Paris”, den die irische Schriftstellerin Elizabeth Bowen 1935 veröffentlichte, im Klappentext der deutschen Ausgabe als „Horrorgeschichte” und „Melodram von verhängnisvoller Liebe und gewaltsamem Tod” angekündigt wird, dann ist das etwa so, als würde ein finessenreicher Bordeaux mit dem Etikett eines preiswerten Whiskeys beklebt. Nicht von ungefähr dient ja das Wort „Stoff” gleichermaßen als rustikales Synonym für Alkoholika und als literaturwissenschaftlicher Begriff für den nacherzählbaren Inhalt, der über Substanz und Qualität eines Werkes noch keine Auskunft gibt. Wie aber soll man für ein Gegenwartspublikum, in dem man überwiegend literarische Schnell- und Starktrinker vermuten darf, griffig beschreiben, was auf der Ebene des Stoffes gewiss melodramatische Züge trägt, vielleicht sogar Horror-Elemente aufweist, seine Wirkung jedoch ausschließlich dem kunstvollen Umgang mit Sprache verdankt?
Elizabeth Bowen, 1899 in Dublin geboren und 1973 in London gestorben, ist bei uns wiederzuentdecken – oder überhaupt erst zu entdecken, seit der Schöffling-Verlag vor zwei Jahren mit ihrem Roman „Der letzte September” eine deutschsprachige Werkausgabe in Angriff nahm. Ihr Prosastil, der irgendwo zwischen Virginia Woolf und E.M. Forster seine eigensinnige, spröde Eleganz entfaltet, zuweilen auch an Edith Wharton erinnert, verlangt einiges an Geduld und Aufmerksamkeit, kann dann aber regelrechte Suchterscheinungen auslösen. Die Geschichten, die sie erzählt, prägen sich weniger leicht ein; sie sind fragile Gebilde, die nur von der Energie eines klaren Formwillens zusammengehalten werden. Bowen, Tochter eines protestantischen Anwalts und Gutsbesitzers, deren irisches Familienidyll durch die Erkrankung des Vaters abrupt zerstört wurde, kam als Kind nach England und wuchs nach dem Tod der Mutter bei Verwandten auf. Die Erfahrung jener frühen, wenngleich komfortablen Ungeborgenheit hat sie in ihren literarischen Arbeiten oft zum Thema gemacht; dabei hat sie eine besondere Technik entwickelt, die Welt aus der Perspektive von Kindern zu schildern, deren feine, unerbittliche Wahrnehmung sie wiedergibt, ohne sich in einen Zustand gekünstelter Infantilität zu versetzen.
Seelenregungen, Traumbilder
„Das Haus in Paris” ist der von zurückliegenden Ereignissen rätselhaft überschattete Ort, an dem zwei dieser halbverwaisten, weitgereisten Bowen-Kinder einander begegnen. Die elfjährige Henrietta, die gerade ihre Mutter verloren hat, ist auf der Durchreise von London an die Côte d’Azur, wo ihre Großmutter sie erwartet. Leopold, zwei Jahre jünger und vaterlos, lebt bei Adoptiveltern an der Riviera und soll in Paris seine leibliche Mutter treffen. Im Haus der kranken Madame Fisher und ihrer melancholischen Tochter Naomi versuchen die beiden, Klarheit über ihre Situation zu gewinnen, während für den Leser die Zusammenhänge noch schleierhaft bleiben. Erst als Leopolds Mutter Karen das Rendezvous mit ihrem Sohn absagt, ist der Punkt erreicht, von dem aus die Vergangenheit aufgerollt werden kann: Es geht um die Liebesaffäre zwischen der rebellischen Karen und dem hochmütigen Hedonisten Max, es geht um Karens Freundschaft mit Naomi, die mit Max verlobt war, und um die Intrigen der besitzergreifenden Madame Fisher. Das komplizierte Beziehungsgeflecht, der Konventionsbruch, das tragische Ende der Liebe sind die Ingredienzien eines unauslöschlichen Makels, der an Leopolds Dasein haftet und seine Identität bestimmt. Doch gibt es einen Hoffnungsschimmer für seine Zukunft, als Karens geradliniger Ehemann Ray am Ende rettend eingreift.
Was als Handlungsgerüst in der Tat melodramatisch anmutet, erscheint in Bowens Schilderung als zarte, flüchtige Textur, in deren Zwischenräumen und Leerstellen das eigentlich Aufregende sich ereignet: Gefühle, Stimmungen, Seelenregungen werden greifbar, ohne dass sie mit Worten dingfest gemacht würden. Knappe, doch vollkommen plastische Beschreibungen von Landschaft und Architektur erzeugen eine große atmosphärische Dichte, lakonische Charakterskizzen formen sich wie von selbst zu präzisen Porträts. Elizabeth Bowens Affinität zur Malerei bringt Bilder hervor, die das innere Auge lange beschäftigen können, wie dieses von einer Flussfahrt in Cork: „Das Schiff drosselte das Tempo und schwankte, hinter sich das salzige Kielwasser, unstet den zu beiden Seiten baumbestandenen, schmaler werdenden Fluß hinauf, als führe es über eine Allee. Häuser, mit offenen Augen schlafend, beobachteten, wie das vibrierende Schiff vorbeizog, die rotweißen Schornsteine vor dem waldigen Hintergrund mußten ihnen vorkommen, als gehörten sie zu einem Traum. ” Nicht immer und überall fließt die Übersetzung so musikalisch dahin wie hier, was jedoch die Vorfreude auf kommende Bowen-Titel nicht mindert. Für den Genuss dieser in Sprache verwandelten Langsamkeit dürfte es, nebenbei gesagt, kaum einen schöneren Rahmen geben als eine Schiffsreise.
KRISTINA MAIDT-ZINKE
ELIZABETH BOWEN: Das Haus in Paris. Roman. Aus dem Englischen von Sigrid Ruschmeier. Schöffling & Co., Frankfurt am Main 2002. 407 Seiten, 24,50 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
…mehr
"Ein überaus eleganter und zugleich dramatischer Roman, der mit einer Härte geschrieben ist, wie sie unüblich und erfreulich ist." (Antonia S. Byatt)
"Ihre Romane sind Kunstgebilde aus Katastrophenbausteinen." (Sean O'Faolain)