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Verschiedentlich ist darauf hingewiesen worden, daß es Ernst Jandl gelungen ist, einerseits strikt an einer Schreibweise festzuhalten, die dem literarischen Experiment verpflichtet ist, diese Schreibweise im Verlauf von fünf Jahrzehnten vielfältig zu variieren und zu modifizieren, gleichzeitig aber ein überaus populärer Autor zu werden. Texte wie "lichtung", " ottos mops" oder "auf dem Land" gehören, zusammen mit etlichen anderen, zum festen Bestand der Lyrik des 20. Jahrhunderts.
Eine Auseinandersetzung der Literaturwissenschaft mit Jandls Texten fehlt jedoch bislang weitgehend. Dies
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Produktbeschreibung
Verschiedentlich ist darauf hingewiesen worden, daß es Ernst Jandl gelungen ist, einerseits strikt an einer Schreibweise festzuhalten, die dem literarischen Experiment verpflichtet ist, diese Schreibweise im Verlauf von fünf Jahrzehnten vielfältig zu variieren und zu modifizieren, gleichzeitig aber ein überaus populärer Autor zu werden. Texte wie "lichtung", " ottos mops" oder "auf dem Land" gehören, zusammen mit etlichen anderen, zum festen Bestand der Lyrik des 20. Jahrhunderts.

Eine Auseinandersetzung der Literaturwissenschaft mit Jandls Texten fehlt jedoch bislang weitgehend. Dies Desiderat ein Stückweit zu beheben, ist das Ziel, dem dieser Sammelband verpflichtet ist. Aus der Summe der einzelnen Untersuchungen ließe sich Elemente einer 'Grammatik der heruntergekommenen Sprache' destillieren, die auch dazu angetan sein könnten, auch Implikationen anderer, hier nicht interpretierer Texte und Werkgruppen zu erhellen, indem Grundzüge der Jandlschen Poetik auf den Punkt gebracht werden.

Mit Beitägen von Friedrich W. Block, Franz Josef Czernin, Rudolf Drux, Thomas Eder, Klaus Jeziorkowski, Renate Kühn, Sabine Markis, Kurt Neumann, Gerhard Sauder, Michael Vogt und Ralph-Rainer Wuthenow.

Autorenporträt
Michael Vogt, Jahrgang 1952, Dr. phil., studierte Germanistik, Romanistik und Geschichtswissenschaft in Münster und Bielefeld. Veröffentlichungen zur Literatur des Vormärz, zur jüdischen Literatur in Westfalen und zur experimentellen Gegenwartsliteratur.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

In einer Doppelrezension bespricht Jörg Drews zwei Bücher zum kürzlich verstorbenen Ernst Jandl: "A komma punkt ernst jandl", von Klaus Siblewski und "Stehn jandl groß hinten drauf", hrsg. von Michael Vogt.
1) Klaus Siblewski: "A komma punkt..." (Luchterhand)Zu Beginn seiner Besprechung lobt Drews den verlegerischen Wagemut von Klaus Wagenbach, 1966 auf einer Quartplatte (inzwischen auf CD) Jandl seine Gedichte sprechen zu lassen. Erst damit begann der eigentliche Erfolg des österreichischen Dichters, schreibt Drews, und wer ihn nicht nur des Klamauks wegen anhörte, konnte den "konstruktiven Ernst" wahrnehmen, mit dem er dichtete. Die vorgelegte Bildbiografie - ursprünglich gedacht als Geburtstagsgabe zum 75., der am 1.August zu feiern gewesen wäre - zeichnet ein Leben nach, das im "katholischen Wiener Kleinbürgertum" begann und über internationale Erfolge schließlich auch zum Österreichischen Staatspreis führte. Ein Interview mit dem Dichter ist den Bildern beigegeben, in dem Jandl, so Drews, "eine wunderbar schroffe Mischung" von Abwehr und "etwas von sich verraten" bietet.
2) Michael Vogt (Hrsg.): "Stehn jandl groß hinten drauf" (Aisthesis)
Recht spät, meint der Rezensent, erscheinen jetzt auch ausführlichere Arbeiten zu Jandl, der mit seinen politischen Gedichten, die oft vulgär-zynisch oder folkloristisch daherkamen, zu den schwierigeren Dichtern der Gegenwart zählt. Die hier gesammelten elf Aufsätze sind nicht nur seinen Gedichten sondern auch den Dramen und Prosatexten gewidmet und beweisen, so Drews, dass bei Ernst Jandl alles "bis in die letzte Silbe hinein genau und verantwortet" ist. Sie bezeugen, wie sehr das "ausgeleierte Adjektiv `experimentell`" für den Wiener Dichter bedeutete, immer wieder "spezifische Formen" zu finden. Wer die vorliegenden Beiträge geschrieben hat und ob sie vorher schon irgendwo zu lesen waren, erfährt der Leser leider nicht.

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