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Die von Rotgrün betriebene »Enttabuisierung des Militärischen« zeitigt Erfolge: Deutsche Soldaten sind wieder unterwegs, die Bundeswehr agiert out of area. Das ist kein Wunder. Militär folgt dem Prinzip der Machtentfaltung mit kriegerischen Mitteln. Die entsprechenden Kontinuitäten wurden hierzulande nie gebrochen; Legitimationsstrategien sind anpassungsfähig, und schließlich ist die Bundeswehr Teil der gesellschaftlichen Normalität und der Wiederherstellung deutscher Macht. Entgegen allen Beteuerungen verweisen Tradition und historischer Bezug weiterhin auf die Wehrmacht. Kritisch ins Auge zu…mehr

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Produktbeschreibung
Die von Rotgrün betriebene »Enttabuisierung des Militärischen« zeitigt Erfolge: Deutsche Soldaten sind wieder unterwegs, die Bundeswehr agiert out of area. Das ist kein Wunder. Militär folgt dem Prinzip der Machtentfaltung mit kriegerischen Mitteln. Die entsprechenden Kontinuitäten wurden hierzulande nie gebrochen; Legitimationsstrategien sind anpassungsfähig, und schließlich ist die Bundeswehr Teil der gesellschaftlichen Normalität und der Wiederherstellung deutscher Macht. Entgegen allen Beteuerungen verweisen Tradition und historischer Bezug weiterhin auf die Wehrmacht. Kritisch ins Auge zu fassen sind heute vor allem die Militarisierungskonzepte, die die Wandlung der Bundeswehr zur Einsatzarmee flankieren. Die Bundeswehr wird damit zum Faktor militärgestützter Außenpolitik. Immanente Kritik wird integriert, grundsätzliche denunziert. Aber der böse Blick muß vor allem dem Wesen der Sache gelten: Die modernisierte Bundeswehr ist ein staatlich organisierter Gewaltapparat. Seine Aufgabe heißt noch immer: Krieg.
Autorenporträt
Ulrike Gramann, geboren am 1. Januar 1961, aufgewachsen in Thüringen. Germanistin und Historikerin. Zeitweilige Berufstätigkeit als Lehrerin und Kunsterzieherin. Korrektorin in einem Kinderbuchverlag, freie Journalistin. Jobs. In der DDR Mitarbeit in politisch und literarisch ambitionierten Gruppen. Schreibt seit dem 15. Lebensjahr. Lebt in Berlin.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Zwischen Schmunzeln und Anerkennung bewegt sich die Reaktion von Rezensent George Grodensky auf die kritische Bestandsaufnahme der Arbeitsstelle Frieden und Abrüstung zu 50 Jahren Bundeswehr. Die 15 Beiträge seien mehr journalistisch denn wissenschaftlich geschrieben und ergäben beim Blick auf die Bereiche "Identitätsbildung, Militarisierung, Einsatzkonzepte" eine "bedrückende" Bilanz. Die viel gepriesene Demokratisierung der Bundeswehr, referiert der Rezensent, habe aus Sicht der Autoren nicht stattgefunden, viele Kasernen seien noch nach NS-Größen benannt, und die Verstrickung der Wehrmacht in Gräueltaten werde "zunehmend verharmlost". Als "packend" bezeichnet der Rezensent den Beitrag von Stefan Gose, der die "Budgetierungstricks" der Bundeswehr unter die Lupe nehme. Hingegen "naiv" sei der Alternativschlag von Gose und anderen Autoren, die Armee doch einfach abzuschaffen, um sowohl Geld als auch die Demokratie zu retten. Gleichwohl, konzediert der Rezensent, sei spätestens seit Volker Rühes verteidigungspolitischen Richtlinien von 1992 mit ihrem Bekenntnis zu wirtschaftspolitischen Interventionen eine "zunehmende Militarisierung Deutschlands" unübersehbar. Ein wenig "idealistischer Widerspruch" könne da nicht schaden.

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