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Unter den Amerika-Auswanderern Ende des 19. Jahrhunderts sind der Uhrmacher Simon Kantor mit seiner Frau Ruth und dem neunjährigen Sohn Daniel, die in letzter Sekunde einem Pogrom in Rußland entgangen sind; der Geschichtenerzähler und HAPAG-Werber Tatlin, der flüchtigen Rekruten zu falschen Papieren verholfen hat und deswegen selbst nach Amerika flieht; der Hamburger Werftarbeitersohn Klaus Groth, der nach seiner Militärzeit nach Hamburg zurückkehrt; der frisch examinierte Arzt Albert Werth, Sproß einer alten Sephardenfamilie, der eine aussichtsreiche Heirat mit einer Bankierstochter…mehr

Produktbeschreibung
Unter den Amerika-Auswanderern Ende des 19. Jahrhunderts sind der Uhrmacher Simon Kantor mit seiner Frau Ruth und dem neunjährigen Sohn Daniel, die in letzter Sekunde einem Pogrom in Rußland entgangen sind; der Geschichtenerzähler und HAPAG-Werber Tatlin, der flüchtigen Rekruten zu falschen Papieren verholfen hat und deswegen selbst nach Amerika flieht; der Hamburger Werftarbeitersohn Klaus Groth, der nach seiner Militärzeit nach Hamburg zurückkehrt; der frisch examinierte Arzt Albert Werth, Sproß einer alten Sephardenfamilie, der eine aussichtsreiche Heirat mit einer Bankierstochter ausschlägt und als Schiffsarzt anheuert, oder Alma Laufer, eine Ordensschwester, die in Südwestafrika Missionarin gewesen ist. Sie alle treffen 1892, im Jahr der Cholera-Epidemie, in Hamburg zusammen.
Auch heute sind Entwurzelung und Auswanderung aktuell - die existenzielle Entscheidung, aufzubrechen in eine ungewisse Zukunft, mit der bloßen Hoffnung auf ein besseres Leben anderswo.
Gerd Fuchs hat die Schicksale seiner Helden in einem opulenten Roman miteinander verknüpft und erzählt ihre Lebensgeschichten bis zur Ankunft des Passagierdampfers Saxonia auf Ellis Island vor New York.
Autorenporträt
Gerd Fuchs, geboren 1932 in Nonnweiler (Saar), arbeitete als freiberuflicher Publizist, als Feuilleton-Redakteur bei der Welt, als Kultur-Redakteur beim Spiegel und ist seit 1968 freiberuflicher Schriftsteller.
Rezensionen
»Fuchs wählt für seine Prosa stets einen gesellschaftlichen Ausschnitt, in dem Menschen in Bewegung, in Verunsicherung, auf der Suche sind.«
(Uwe Naumann)

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Gerd Fuchs habe mit "Die Auswanderer" einen historischen Roman geschrieben, der "mit Bravour", schreibt Christoph Ernst, die Gefahr aller historischer Romane meistere, dass nämlich ihr Stoff hinter zu vielen Stereotypen "gilben" würde. Wie in einem spätbarocken Reiseroman gelinge es dem Autor, lobt der Kritiker, ein historisches Panorama der Zeit der Massenauswanderung nach Amerika Ende des 19. Jahrhunderts in viele stimmhafte Einzelbilder und exemplarische Momentaufnahmen zu fächern und gleichzeitig glaubhafte Charaktere zu entwickeln, deren fast "zeitloses" Schicksal dem Leser nahe gehe. Zum einen erfahre der Leser viel über ein eher unterbeleuchtetes Sujet, so Ernst, das uns in Erinnerung rufe, dass auch viele Europäer einmal Wirtschaftsflüchtlinge gewesen seien; zum anderen sei damit der zeitliche Bogen zu heute gespannt. Für den Rezensenten steht "Die Auswanderer" in der literarischen Tradition zweier anderer "Auswanderer"-Romane, nämlich "Transit" von Anna Seghers und Erich Maria Remarques "Die Nacht von Lissabon", eine Hommage und literarische "Heimkehr " zugleich.

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