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Sich so zu verlieben, davon hat Elin lange geträumt. Jetzt passiert es endlich - und der Traummann ist ausgerechnet der glücklich verheiratete Vater der Freundin.
Wenn ihr Vater schon nicht will, dass die 19-jährige Elin Schriftstellerin wird, dann besucht sie wenigstens einen Lyrik-Kurs. Dort trifft sie Paul, den Nachbarn und Vater ihrer besten Freundin, den sie plötzlich von einer ganz neuen Seite kennen lernt. Elin verliebt sich in diesen "neuen" Paul, der sich geschmeichelt fühlt und sich für kurze Augenblicke von ihrer Leidenschaft mitreißen lässt. Doch dann versucht er sich aus der…mehr

Produktbeschreibung
Sich so zu verlieben, davon hat Elin lange geträumt. Jetzt passiert es endlich - und der Traummann ist ausgerechnet der glücklich verheiratete Vater der Freundin.

Wenn ihr Vater schon nicht will, dass die 19-jährige Elin Schriftstellerin wird, dann besucht sie wenigstens einen Lyrik-Kurs. Dort trifft sie Paul, den Nachbarn und Vater ihrer besten Freundin, den sie plötzlich von einer ganz neuen Seite kennen lernt. Elin verliebt sich in diesen "neuen" Paul, der sich geschmeichelt fühlt und sich für kurze Augenblicke von ihrer Leidenschaft mitreißen lässt. Doch dann versucht er sich aus der Affäre zu ziehen, um sein harmonisches Familienleben nicht aufs Spiel zu setzen. Elin aber verstrickt sich immer tiefer in den Traum von der großen Liebe - der für sie bald zum Alptraum wird. Doch bevor sie sich vollkommen verliert, schafft sie den Absprung und zieht einen Schlussstrich unter die Geschichte. Sie wagt einen Neuanfang - bei dem endlich sie selbst im Mittelpunkt stehen soll.
Autorenporträt
Katarina von Bredow, geboren 1967, lebt mit ihrem Mann in Småland in Schweden. Sie hat Kunst studiert und einige Jahre als Fotoreporterin gearbeitet. Seit 1991 schreibt sie Jugendbücher und Romane. Einige ihrer Romane hat sie in Filmdrehbücher umgearbeitet.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.05.2000

Duft seiner Haut
Eine schwierige Liebe
Kann mir nicht jemand auf den Kopf schlagen, damit ich aufhöre zu denken? Kann mich den niemand erlösen?” Die 19jährige Elin muss erleben, dass ihre Liebe zu dem 25 Jahre älteren Paul, Nachbar und Vater ihrer besten Freundin, sie bis zur Selbstzerstörung besetzt.
Zuerst war sie nur verwundert, als sie ihn im Literaturkurs der Volkshochschule traf und spürte, wie gut sie sich über Lyrik verständigen können, wie genau er ihre Empfindungen aufnimmt und sie versteht. Ganz langsam verschieben sich die gewohnten Grenzen, sie verliebt sich in ihn. Er erwiderte ihre wilden Gefühle, immer aber zwischen Abwehr und Zuneigung schwankend, denn keinesfalls will er sein gewohntes Leben ändern.
Katarina von Bredow inszeniert in Als ob nichts wäre wieder, wie in ihren voran gegangenen Titeln eine amour fou. Eine Liebe, die wie ein auswegloses Schicksal sämtliche Vernunftgründe und bürgerlichen Vorbehalte besiegt. Ein Rausch, ohne Netz und ohne Zukunft, der nur im Chaos enden kann. Doch anders als in Ludvig, meine Liebe, bewahrt die Autorin ihre Heldin vor der endgültigen Kastastrophe, lässt sie im letzten Augenblick durch die Hilfe ihres Bruders den nötigen Abstand gewinnen, um nicht „ein Wesen zu werden, das sich immer und immer wieder treten lässt. Ein Wesen, das regelrecht darum bettelt, bittet und fleht ”. Die Schilderung der Intensität der Gefühle und der emotionalen Wechselbäder, der faszinierenden aber auch bedrohlichen Anziehung dieser Liebe beeindruckt durch ihre Authentizität und ihre literarische Gestaltung. (ab 14 Jahre)
ROSWITHA BUDEUS–BUDDE
KATARINA VON BREDOW: Als ob nichts wäre. Aus dem Schwedischen von Maike Dörries. Beltz Verlag (Programm Anrich) 2000. 240 Seiten, 24,80 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.03.2000

American Beauty in Schweden
Kreatives Schreiben, Küssen, Chaos: "Als ob nichts wäre"

Bei der Lektüre des neuesten Jugendbuches der schwedischen Autorin Katarina von Bredow fühlt man sich seltsam erinnert: Hat man die Geschichte nicht neulich im Kino gesehen? Irgendwas mit roten Rosen - natürlich: "American Beauty", die Hollywood-Verfilmung, die den letzten Tag im Leben eines smarten Amerikaners in der Midlifecrisis zeigt. Mit sezierendem Blick verfolgt dort die Kamera seinen Ausbruch aus dem bürgerlichen Leben, seine Flucht vor der Rosen züchtenden Gattin. Eine Amour fou mit der Schulfreundin seiner pubertierenden Tochter begleitet den Ausstieg. Doch kurz nur währt das Glück. Vom Ende ausgehend, erzählt der Film von der unerträglichen Leichtigkeit (und Endlichkeit) des Seins.

Katarina von Bredows Jugendbuch scheint diese Geschichte fast zu wiederholen, jedoch aus der Sicht des jungen Mädchens. Der Roman, angelegt als tagebuchartiger Brief, erzählt im Rückblick, wie sich die neunzehnjährige Elin heftig in einen gut zwanzig Jahre älteren Mann verliebt. Paul ist ihr Nachbar, der Vater ihrer besten Freundin. Bei einem Volkshochschulkurs mit dem Thema "Literarisches Schreiben" lernen sie sich kennen und entdecken Gemeinsamkeiten: die Liebe zur Literatur und den Wunsch, selbst zu schreiben. Doch dann packt Elin die Leidenschaft. Vorerst bleibt es bei einem halb braven Kuss des standhaften Familienvaters. Doch Elin will es wissen und zieht alle Register ihrer Verführungskunst. So gerät sie in die undankbare Rolle der Geliebten. Ein Rollenspiel beginnt gegenüber ihrer Freundin. Quälend sind die gemeinsamen Grillabende der befreundeten Familien. Elin muss sich nun verhalten, "als ob nichts wäre". Ihr Nervenkostüm wird dabei merklich dünner.

Katarina von Bredow zeigt die großen Gefühle des Mädchens in der Breitwandfassung. Da ist vom Stacheldraht im Bauch die Rede, da zittern die Hände und rieseln die Schauer, einmal kommt gar "das Blut im Unterleib zum Sieden" - die Autorin präsentiert die ganze Palette der Liebeswonnen und -leiden sensoround. Dabei gerät sie bedenklich in die Nähe einer Hollywood-Darstellung - professionell, spannend, aber auch sterotyp.

Das Ganze wäre gehobene Teenagerunterhaltung, gäbe es da nicht noch den Familienschauplatz, der ebenso viel Raum einnimmt wie Elins amouröses Drama. Von Bredow entwirft trotz der auch hier anzutreffenden Klischees familiäre Szenen, die den Hort der Familie als Tatort entlarven. Man erfährt von Schlägen, Lieblosigkeiten und Unterdrückungsritualen, aber auch von einem sehr zärtlichen Geschwisterverhältnis. Nach und nach wird deutlich, wie ähnlich die familiären Verhaltensmuster Elins Manövern sind. Der Roman wagt einen Blick durch die Jalousie der Einfamilienhausidylle und bekommt damit eine weitere Dimension. "Hoffentlich erfährt es niemand" steht in großen Lettern über allem.

Dazwischengestreut sind dichte, poetische Momente, die die Autorin bei der Detailzeichnung alltäglicher häuslicher Situationen findet: So zerfließt Butter während eines Gesprächs auf dem Toast, da überzieht langsam eine dünne Haut die Sauce des Familienmittagessens. Sonderbar berühren diese kleinen Impressionen und erinnern wieder an den erwähnten Film, der ähnlich kunstvoll und überraschend Alltagsbilder einbringt, wie zum Beispiel eine im Wind tanzende Plastiktüte.

CAROLINE ROEDER

Katarina von Bredow: "Als ob nichts wäre". Aus dem Schwedischen von Maike Dörries. Anrich Verlag, Weinheim 2000. 240 S., geb., 24,80 DM. Ab 14 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Ein Roman zum Schmachten und Mitfühlen, in dem es letztlich darum geht, daß jede/r sich selbst entscheiden muß, wie er oder sie leben will." radio kultur Berlin

"Die Schilderung der Intensität der Gefühle und der emotionalen Wechselbäder, der faszinierenden aber auch bedrohlichen Anziehung dieser Liebe beeindruckt durch ihre Authentizität und ihre literarische Gestaltung." Süddeutsche Zeitung

"Bis zum Zerreißen spannend ist Bredows Offenheit, ob in kunstvoll-poetischer Bildsprache oder realistisch-präsenter Situationsbeschreibung.(...) Man nimmt ihr jedes Wort ab..." DIE ZEIT

"Katarina von Bredow ist eine tief berührende Geschichte gelungen - genau und nachvollziehbar und ohne jede Sentimentalität" Berliner Morgenpost

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Ein bisschen ist dies die Geschichte von "American Beauty" aus der Sicht des Mädchens, schreibt Caroline Roeder. Der "tagebuchartige Brief" aus der Rückschau der jungen Elin, die sich in den Vater ihrer Freundin verliebt und tatsächlich eine Romanze beginnt, ist meist hollywood-artig präsentiert, meint die Rezensentin, nämlich "professionell, spannend, aber auch stereotyp". Gäbe es nicht daneben auch "dichte, poetische Momente" und die Entlarvung der Familienmuster als Modell von "Elins Manövern" wäre es nur "gehobene Teenagerunterhaltung", urteilt Roeder.

© Perlentaucher Medien GmbH"