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Ein Wegweiser für die internationale Umweltdebatte.
Der Evolutionsforscher Edward O. Wilson, "einer der wirklich Großen der Naturwissenschaften" (New York Times Magazine), nimmt uns mit auf eine faszinierende Reise durch die Ökosysteme dieser Welt. Eindringlich schildert er, wie die Menschheit im zwanzigsten Jahrhundert die Zerstörung ihrer natürlichen Umwelt vorangetrieben hat und stellt am Ende die Frage: Wie finden wir zu einer Kultur der Nachhaltigkeit, die unsere Zukunft und die unseres Planeten sichert?

Produktbeschreibung
Ein Wegweiser für die internationale Umweltdebatte.

Der Evolutionsforscher Edward O. Wilson, "einer der wirklich Großen der Naturwissenschaften" (New York Times Magazine), nimmt uns mit auf eine faszinierende Reise durch die Ökosysteme dieser Welt. Eindringlich schildert er, wie die Menschheit im zwanzigsten Jahrhundert die Zerstörung ihrer natürlichen Umwelt vorangetrieben hat und stellt am Ende die Frage: Wie finden wir zu einer Kultur der Nachhaltigkeit, die unsere Zukunft und die unseres Planeten sichert?
Autorenporträt
Edward Osborne Wilson oder kurz E. O. Wilson, geboren 1929, ist der berühmteste Biologe unserer Zeit. Als (inzwischen emeritierter) Professor forscht und lehrt er über Umwelt, Tierverhalten, Evolution und Biodiversität. Sein Spezialgebiet ist die Erforschung des Zusammenlebens der Ameisen; international bekannt wurde er auch als Begründer der Soziobiologie. Unter seinen vielen wissenschaftlichen Auszeichnungen finden sich die amerikanische "National Medal of Science" und der "Crafoord-Preis" der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften - der weltweit renommierteste Preis für Ökologie. Für seine Veröffentlichungen erhielt er zweimal den "Pulitzer-Preis" in der Kategorie Sachbuch.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Josef H. Reichholf ist sehr angetan von dem Buch des Naturschützers und Biologen Wilson, der darin die Zukunftschancen für die Natur auszuloten versucht. Wie zu erwarten, habe der Autor zwar jede Menge "Schreckensmeldungen" über aussterbende Arten und die verheerende Wirkung des Menschen auf die Natur zu überbringen. Allerdings, so der Rezensent, könne der Autor seine Botschaften "eindrucksvoll belegen", außerdem stelle er seinen "Untergangsszenarien" auch positive Entwicklungen zur Seite. Dadurch, lobt Reichholf, entstehe "Hoffnung". Und so gebe das gleichermaßen "gut geschriebene" wie "ausgezeichnet übersetzte" Buch dem "Natur- und Umweltschutz in der Gegenwart des 21. Jahrhunderts" das, was er brauche: ein "zukunftsfähiges Programm.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 20.03.2002

Biophil bis ins hohe Alter
Hat das Leben eine Zukunft? Edward Wilson sucht Rat bei seinem Freund Henry Thoreau
„Lieber Henry, ... nun stehe ich hier, am Ort Ihrer einstigen Hütte am Ufer des Walden-Sees ... Hauptsächlich bin ich hier, weil Sie unter all Ihren Zeitgenossen derjenige sind, den ich am dringendsten verstehen möchte ... Als Biologe mit einer modernen wissenschaftlichen Bibliothek weiß ich mehr als Darwin wusste ... Doch das stellt mich nicht wirklich zufrieden ... Ist es so merkwürdig, nach 150 Jahren eine persönliche Aussprache zu suchen?”
Mit solch einem fiktiven Gespräch beginnt Ed Wilson, einer der bekanntesten und einflussreichsten Naturschützer sein neues Buch über die Zukunft des Lebens. Mit einer Rückschau in die Zeit, als Amerika noch jung war und die Artenvielfalt der Erde nicht bedroht schien. Damals, vor 150 Jahren, setzte jenes „Zurück zur Natur” ein, das für viele Naturschützer bis in die Gegenwart die Lebenseinstellung werden sollte: Die Rückwendung zum einfachen Leben, zur Romantik der Wälder, der Seen und Berge. Und die Abwendung vom Menschen, seiner Neuerungs- und Fortschrittsucht.
Der von Wilson angesprochene Henry Thoreau, ein Franko-Amerikaner, war so ein „Aussteiger” und er ist zur Ikone des amerikanischen Naturschutzes geworden; eines Naturschutzes, der die Wildnis suchte und zu erhalten trachtete und daher zwangsläufig im dicht besiedelten, vom Menschen seit Jahrtausenden umgestalteten Mitteleuropa nur als romantische Sehnsucht aufgenommen werden konnte. Was kann der selbst längst zur Ikone der Naturschutzbewegung gewordene Ed Wilson von Thoreau lernen? Ausgerechnet Wilson, der mit vielen überzeugenden Fakten auf dem „Erdgipfel” in Rio 1992 bewirken konnte, dass die Erhaltung der Artenvielfalt der Erde zu einem vorrangigen Zukunftsziel erklärt wurde.
Wilson ist biophil! Dieses Prädikat hat er selbst entworfen und sich zugeteilt. Biophil zu sein ist keine zwanghafte Bevorzugung von Etwas, keine Verirrung oder gar Krankheit, sondern eine umfassende Liebe zum Leben. Wilson meint damit insbesondere die anderen Lebewesen jedweder Art – nicht in der sich passiv verhaltenden, romantischen Verklärung, sondern in der aktiven Wahrnehmung, der Verpflichtung zum umfassenden Schutz des Lebens in seiner ganzen Vielfalt. So bietet ihm das fiktive Gespräch mit Thoreau die Grundlage für sein Urteil über den Zustand von Leben und Erde an der Wende zum dritten Jahrtausend – mit dem Blick nach vorn. Hat dieses wunderbare Leben, das sich in Hunderten von Jahrmillionen entfaltet hat, noch Zukunft? Wird es die sechste Auslöschung, das kosmischen Katastrophen gleichkommende Wirken des Menschen überleben können? Und wie steht es um die Erfolgsaussichten für die vielfältigen, längst weltumspannend gewordenen Bemühungen um den Schutz der Artenvielfalt?
Diese Kernfragen beschäftigen Wilson und haben ihn wieder und wieder beschäftigt, seit er vor mehr als 40 Jahren jenes einflussreiche Büchlein über die „Theorie der Biogeographie der Inseln” zusammen mit dem früh verstorbenen Robert MacArthur veröffentlichte. Wer hätte damals, 1967, gedacht, dass dieses mit mathematischen Formeln gespickte, praktisch unlesbare Buch, das von Aussterberaten und Einwanderungsvorgängen handelt, die Ökologie und den Naturschutz revolutionieren würde? Hierin wurde der noch immer vorherrschen statischen Sicht einer wohlgeordneten Natur, die so sein und bleiben müsse, wie sie ist, eine dynamische entgegen gestellt, die aus Veränderungen lebt. Wer hätte von dem in öffentlichen Vorträgen scheu und steif wirkenden Spezialisten für Ameisen erwartet, dass er zur führenden Figur der Naturschutzbewegung wurde?
Professionelle Optimisten
Das fiktive Gespräch mit Henry Thoreau geht daher gar nicht so schlecht aus, wie man dies nach all den Schreckensmeldungen und Untergangsszenarien, die der Naturschutz im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts verbreitet hatte, eigentlich erwarten sollte. Wilson sorgt sich zwar um das Sumatra-Nashorn und viele andere Arten, denen das Aussterben droht. Und er belegt eindrucksvoll das verheerende Wirken der westlichen Wirtschafts- und Lebensweise in den Tropen und Subtropen. Aber er stellt diesen Fakten aber auch solchen entgegen, die Verbesserungen und Fortschritte anzeigen. Beispielsweise, dass zwischen 1950 und 1980 weltweit die Ernteerträge pro Kopf von 275 auf 370 Kilogramm gestiegen sind, trotz explosionsartig wachsender Weltbevölkerung, und dass sich die Wälder der Industrieländer inzwischen fast ebenso schnell regenerierten, wie sie abgeholzt werden. Aber das macht ihn, den global denkenden Ökologen, keineswegs froh. Nicht einmal beruhigt zeigt er sich von positiven Zwischenbilanzen, weil eben in anderen Bereichen und auf andere Weise sich die Verhältnisse rapide verschlechtern.
Durch das ganze Buch zieht sich dieses Wechselspiel mit starker Tendenz zum Negativen. Die Schlussbilanz kann folglich nur negativ ausfallen. Katastrophal müsste sie eigentlich sein, wie üblich in der Lagebeurteilung von Naturschützern. Doch Wilson wäre nicht biophil, käme er nicht doch zu einem versöhnlicheren Abschluss: „Ich hoffe, es ist mir gelungen, überzeugend darzulegen, warum so viele besonnene Menschen von verschiedenster Herkunft und Beruf glauben, dass das Problem gelöst werden kann.” Ja, genau das war er immer und ist er geblieben: „Ein Biologe und deswegen professioneller Optimist”, wie er das über sich selbst an anderer Stelle ausgedrückt hat. Damit ist Wilsons neuestes Buch genau das geworden, was Natur- und Umweltschutz in der Gegenwart des 21. Jahrhunderts brauchen: Ein zukunftsfähiges Programm. Es rüttelt auf, vermittelt Fakten, viele weitere dazu im umfangreichen, mit vielen Literaturzitaten versehenen Anhangsteil, und gibt Hoffnung. Die Rückschau zum Einstieg erweist sich als lohnender Ausblick. Zudem ist das Buch sehr gut geschrieben und – selten genug und daher zu betonen – ausgezeichnet übersetzt.
JOSEF H. REICHHOLF
EDWARD O. WILSON: Die Zukunft des Lebens. Siedler Verlag, Berlin 2002. 254 Seiten, 19,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Vom Wert der Natur und dem Drama der Umweltzerstörung
Er ist längst kein Unbekannter mehr: Edward O. Wilson hat sich nicht nur einen Namen als hervorragender Ameisenforscher gemacht, sondern wurde mit seinen Publikationen einer breiteren Öffentlichkeit als Autor bekannt. Nach "Ameisen" und "Der Wert der Vielfalt" legt er nun "Die Zukunft des Lebens" vor. Mit ungeheurer Sachkenntnis und Liebe für sein Forschungsobjekt schildert Wilson die Prinzipien des Lebens und die Vielfalt der Arten. Wie kein zweiter versteht er es, die Natur auf eine schillernde und fesselnde Art zu beschreiben.
Der Mensch als Zerstörer
Aber es ist die Beschreibung eines Niedergangs, denn der homo sapiens hat im letzten Jahrhundert vieles von dem zerstört, was die Natur im Laufe von Jahrtausenden hervorgebracht hat. Wilson meint, der Mensch sei in gewisser Weise einfach zu dumm. Er habe sich vor allem durch das Leben in kleinen Gruppen und durch ökologischen Egoismus weiterentwickelt. Altruismus sei ihm eher fremd, und auch das Vorausplanen für zukünftige Generationen gehöre nicht gerade zu seinen Stärken.
Ausweg aus der Krise
Trotz dieser negativen Beurteilung des Menschen hat Wilson Hoffnung für die Zukunft. Da er der Politik nicht viel zutraut, setzt er dabei vor allem auf das Engagement der Umweltschutzbewegung sowie auf Aktionen von Nichtregierungsorganisationen. Und dennoch, trotz aller Zuversicht, irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dieses Buch sei geschrieben worden, um die Menschen zu warnen vor ihrem eigenen Tun und dessen möglichen schrecklichen Konsequenzen. (Mathias Voigt, literaturtest.de)
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