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Mit Beiträgen von Heinz-Joachim Held, Rainer Fischer, Josef Smolik, Alfred Kocab, Joachim Garstecki, Laurens Hogebrink, Uwe-Peter Heidingsfeld, Geiko, Müller-Fahrenholz u.a. sowie einem Nachwort von Konrad Raiser
Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs in Europa ist der ÖRK immer wieder aufgefordert worden, sich kritisch mit seiner Rolle zwischen den beiden Machtblöcken auseinander zu setzen und Rechenschaft zu geben über seine Beziehungen zu Kirchenleitungen, Regierungsvertretern und Oppositionsgruppen in den ehemals kömmunistischen Ländern Osteuropas. In einer öffentlichen Tagung der Evang.…mehr

Produktbeschreibung
Mit Beiträgen von Heinz-Joachim Held, Rainer Fischer, Josef Smolik, Alfred Kocab, Joachim Garstecki, Laurens Hogebrink, Uwe-Peter Heidingsfeld, Geiko, Müller-Fahrenholz u.a. sowie einem Nachwort von Konrad Raiser

Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs in Europa ist der ÖRK immer wieder aufgefordert worden, sich kritisch mit seiner Rolle zwischen den beiden Machtblöcken auseinander zu setzen und Rechenschaft zu geben über seine Beziehungen zu Kirchenleitungen, Regierungsvertretern und Oppositionsgruppen in den ehemals kömmunistischen Ländern Osteuropas. In einer öffentlichen Tagung der Evang. Akademie Mülheim an der Ruhr haben ökumenisch Engagierte, die teils in leitenden Funktionen ökumenische Begegnungen und Erklärungen mitgestaltet haben, Grundfragen des ökumenischen Selbstverständnisses in einem politischen Beziehungsgeflecht diskutiert.

Die vorliegenden Texte geben die Leitbeiträge der Mülheimer Tagung und Diskussionsergebnisse wieder. In der Analyse von Fallbeispielen, die sich insbesondere auf das Eintreten für Menschenrechte und Frieden konzentrieren, wird über die dokumentierte Aktenlage hinaus der Kontext der jeweiligen Problemsituation mit einbezogen und kommentiert.

Die Textsammlung ist eingeleitet durch eine umfangreiche Ausarbeitung des langjährigen Moderators des Zentralausschusses des ÖRK, Heinz-Joachim Held. Sie liefert eine Bestandsaufnahme der "Ökumene im Kalten Krieg" bis in die 90er Jahre hinein und wertet Dokumente, Beiträge von Zeitzeugen und eigene Erfahrungen aus. Es folgen Beiträge zu den Themen: Der ÖRK herausgefordert durch politische Krisensituationen; Ein Zeugnis für den Frieden geben; Eintreten für Menschenrechte im ÖRK; Instrumentalisierung der Theologie zu politischen Zielen?

In einem Nachwort setzt sich Konrad Raiser u.a. mit dem Ungleichgewicht des Engagements des ÖRK für Südafrika und Osteuropa auseinander.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Hanno Helbling konzentriert sich in seiner Rezension vor allem auf einen Beitrag Heinz Joachim Helds, der sich mit der nicht unproblematischen Haltung des Ökumenischen Rats bei Menschenrechtsfragen in den ehemals kommunistischen Ländern befasst. Helbling betont, dass Held die vermeintliche Indifferenz diesen Ländern gegenüber recht plausibel mit einer Rücksichtnahme auf die dort lebenden Christen begründet. Nach Helbling erfährt man in diesem Beitrag einiges über taktische Diplomatie, wobei bestimmte kirchliche Organisationen die Rolle des Anklägers übernehmen, woraufhin andere wiederum eine vermittelnde Haltung einnehmen. Helbling weist auf die spezielle Problematik hin, dass Christen im Osten von Informationen über Debatten westlicher Organisationen abgeschnitten waren, anders als ihre Regierungen, und dass deswegen für den ÖRK (auch für den Vatikan) kein Weg an den "staatlichen Instanzen" vorbei führte. Helbling lobt Helds Darstellung insgesamt als "sehr materialreich und nuanciert".

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