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Eduard Mörike (1804 - 1875), "einer der größten Lyriker aller Zeiten" (Hermann Hesse), ist in seinem Leben oft umgezogen. In Briefen, Erzählungen und Gedichten hat er seine Lebensstationen und Aufenthaltsorte anschaulich und poetisch geschildert, viele hat er in Zeichnungen festgehalten. Angeregt und bestimmt von örtlichen Gegebenheiten sind seine schönsten Gedichte entstanden.
Die Kulturjournalistin Irene Ferchl und der Tübinger Landeshistoriker Professor Wilfried Setzler folgen dem Dichter auf seinen verschlungenen Pfaden, beschreiben seine Lebensstationen und lassen ihn mit Briefpassagen
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Produktbeschreibung
Eduard Mörike (1804 - 1875), "einer der größten Lyriker aller Zeiten" (Hermann Hesse), ist in seinem Leben oft umgezogen. In Briefen, Erzählungen und Gedichten hat er seine Lebensstationen und Aufenthaltsorte anschaulich und poetisch geschildert, viele hat er in Zeichnungen festgehalten. Angeregt und bestimmt von örtlichen Gegebenheiten sind seine schönsten Gedichte entstanden.

Die Kulturjournalistin Irene Ferchl und der Tübinger Landeshistoriker Professor Wilfried Setzler folgen dem Dichter auf seinen verschlungenen Pfaden, beschreiben seine Lebensstationen und lassen ihn mit Briefpassagen und Gedichten zu Wort kommen. Besucht werden dabei die Wohnorte - angefangen bei der Kindheit in Ludwigsburg über das Seminar in Urach, das Evangelische Stift in Tübingen, die Vikariate und das Pfarramt in Cleversulzbach bis zu den Ruhestandssitzen in Schwäbisch Hall, Mergentheim, Stuttgart, Lorch, Nürtingen und Fellbach - und auch die Stationen seiner längeren Aufenthalte während einer "Auszeit" in Oberschwaben, den Kuren im Schwarzwald, bei Reisen um den Bodensee oder zur Erholung in Bebenhausen.

Entstanden ist eine informative und anschauliche, reich illustrierte und spannend zu lesende "geographische Biographie" mit Anregungen für Ausflüge und Spaziergänge auf den Spuren des großen Dichters aus Schwaben.
Autorenporträt
Irene Ferchl, 1954 am Bodensee geboren, in Norddeutschland aufgewachsen, studierte Germanistik, Geschichte und Kommunikationswissenschaft. Sie lebt und arbeitet in Stuttgart als freie Kulturjournalistin. 1993 gründete sie das "Literaturblatt Baden-Württemberg" und ist bis heute dessen Chefredakteurin; außerdem Kulturvermittlerin, Autorin mehrerer literarischer Reiseführer, Herausgeberin von Anthologien und Projektleiterin von "Wort für Wort" (1994); Baden-Württembergische Literaturtage (1998 in Calw), "Ein blaues Band - Mörike" (2004) und Literatursommer der Landesstiftung Baden-Württemberg "Im Spiegel der Romantik" (2006).

Professor Dr. Wilfried Setzler, geboren 1943 in Pforzheim, leitet das Kulturamt der Stadt Tübingen und ist Honorarprofessor an der Fakultät für Geschichte und Philosophie der Universität Tübingen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.05.2004

Mit Mörike in der Streuobstwiese

Wer auf eines Dichters Spuren wandeln will, der hat es, gepäcktechnisch gesehen, nicht leicht. Was schleppt der empfindsame Reisende nicht alles mit sich herum, um sich dem Gegenstand seiner Verehrung mit der gebotenen Sorgfalt nähern zu können: Gedichtbände, zentnerschwer. Biographien, im Plural. Reiseführer, die dem Dichter meist ohnehin nur wenige Zeilen widmen. Landkarten, umständlichst zu entfalten. Zeitungsausschnitte zum Thema, liebevoll zusammengetragen. Vielleicht auch noch eine kleine Briefesammlung. Nein, einfach ist so eine literarische Herzensfahrt nicht. Es sei denn, man schwärmt für Eduard Mörike. Im Jubiläumsjahr seines zweihundertsten Geburtstags nämlich greift der Silberburg-Verlag allen Mörike-Liebhabern hilfreich unter die Arme mit einem Band, der Biographie, Reiseführer, Gedichtband, Briefesammlung und Landkarten in sich vereinigt. Mit einem Gewicht von knapp einem Kilo ist "Mit Mörike von Ort zu Ort. Lebensstationen des Dichters in Baden-Württemberg" zwar relativ gewichtig - doch das liegt in der Natur der Sache, denn Mörike, der Rastlose, der unzufriedene Pfarrer und brotlose Dichter, ist in seinem Leben etwa fünfzig Mal umgezogen. Das Buch der Journalistin Irene Ferchl und des Tübinger Honorarprofessors Wilfried Setzler ist das Ergebnis einer gewaltigen Fleißarbeit; es gibt dem Leser alles, was er braucht, um tief in die Mörike-Welt einzutauchen. Eilig sollte man es dabei nicht haben. Dieser literarische Reiseführer ist gemacht für Menschen, die das Wandern im besten Sinne des neunzehnten Jahrhunderts praktizieren: als Suche nach der inneren Landschaft in der äußeren, Lektüre-Stop in der Streuobstwiese, Picknick inklusive. Wer mag, kann das Buch lesen wie eine Mörike-Biographie und sich an ihm entlang zu den wichtigsten Stationen hangeln. Oder aber einfach haltmachen, wo es ihm gefällt, und nachschlagen, was den jeweiligen Ort mit Mörike verbindet. So läßt sich einerseits ein neuer Blick auf bekannte Reiseziele wie Tübingen oder Blaubeuren gewinnen, andererseits kann man kleine verschlafene Nester in der schwäbischen Provinz entdecken: Hinter Ortsnamen wie Ochsenwang, Möhringen und Bebenhausen verbirgt sich ein literarisches Universum. Das wird gründlich dokumentiert und zudem mit Dichter-Zeichnungen, Scherenschnitten, Fotos und Farbdrucken reizend illustriert. Ein niedliches Biedermeierbrevier ist so entstanden, das in Gedichten und Briefauszügen auch den Autor hinreichend zu Wort kommen läßt. Allerdings wäre an manchen Stellen etwas weniger detailverliebte Aufarbeitung ein Gewinn gewesen; durch die große Fülle an Informationen wirkt das Buch streckenweise etwas betulich. Aber auch diese Sammellust ist ja reinstes Biedermeier; und echte Liebhaber wird sie nicht stören: Schließlich können empfindsame Reisende jetzt mühelos und ohne Bandscheibenschaden das richtige Gedicht am richtigen Ort rezitieren. Endlich.

vero.

"Mit Mörike von Ort zu Ort. Lebensstationen des Dichters in Baden-Württemberg" von Irene Ferchl und Wilfried Setzler. Silberburg Verlag, Tübingen 2004. 320 Seiten, 171 Abbildungen. Gebunden, 22,90 Euro. ISBN 3-87407-577-X

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Dieses gewichtige Buch von Irene Ferchl und Wilfried Setzler gibt dem Leser nach Ansicht des mit "vero" zeichnenden Rezensenten alles, was er braucht, um tief in die Mörike-Welt einzutauchen. Dazu tragen auch abgedruckte Dichterzeichnungen, Scherenschnitte und andere "reizende" Illustrationen bei. Das zum zweihundertsten Geburtstag erschienene Werk sei außerdem für Menschen gemacht, die das Wandern im besten Sinne des neunzehnten Jahrhunderts als "Suche nach der inneren Landschaft in der äußeren" praktizieren würden. Wer mag kann dem Rezensenten zufolge das Buch auch als Mörike-Biografie lesen und sich an ihm entlang zu den wichtigsten Stationen hangeln. Hinter Ortsnamen wie Ochsenwang verbirgt sich für den Rezensenten auf diesem Weg dann ein literarisches Universum. Insgesamt sei ein "niedliches Biedermeierbrevier" entstanden, das in Gedichten und Briefauszügen auch Mörike selbst hinreichend zu Wort kommen lasse.

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