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Niemals hätte Doro geglaubt, dass eine Stadt so viele Gesichter hat: Amsterdam, diese Stadt auf Pfählen, ist einfach unfassbar in ihren Widersprüchen. Diesmal ist Doro allein unterwegs, zu Besuch bei den Großeltern und Onkel Kees, Mamas Bruder. Jenseits von Tulpen- und Käseklischee erlebt die 13jährige eine aufregende Großstadt, in der Menschen auf dem Wasser und auf der Straße leben und Frauen sich in Schaufenstern präsentieren. Doch Doro erfährt auch vieles über die Geschichte dieses Landes, in dem die Mutter geboren wurde und der Großvater im Widerstand gegen die Nationalsozialisten…mehr

Produktbeschreibung
Niemals hätte Doro geglaubt, dass eine Stadt so viele Gesichter hat: Amsterdam, diese Stadt auf Pfählen, ist einfach unfassbar in ihren Widersprüchen. Diesmal ist Doro allein unterwegs, zu Besuch bei den Großeltern und Onkel Kees, Mamas Bruder. Jenseits von Tulpen- und Käseklischee erlebt die 13jährige eine aufregende Großstadt, in der Menschen auf dem Wasser und auf der Straße leben und Frauen sich in Schaufenstern präsentieren. Doch Doro erfährt auch vieles über die Geschichte dieses Landes, in dem die Mutter geboren wurde und der Großvater im Widerstand gegen die Nationalsozialisten kämpfte. Doros Besuch am Grab ihrer Mutter ist symbolisch für das Ziel ihrer Reise: Sie findet nicht nur eine ungeheuer lebendige, von verschiedenen Kulturen geprägte Stadt, sondern auch die eigenen Wurzeln. "Amsterdam ist wie ein offenes Buch, man muss allerdings lernen darin zu lesen und kann nicht früh genug damit anfangen."
Autorenporträt
Marie-Therse Schins, geboren in den Niederlanden, machte nach dem Abitur eine Ausbildung zur Kinderbibliothekarin. Heute lebt sie in Hamburg als freie Autorin, Journalistin und Malerin. Sie rezensiert Jugendliteratur, u.a. für "Brigitte" und "Buchmarkt", und hat einen Lehrauftrag an der FH Hamburg. Schwerpunkt ihrer Arbeit mit Jugendlichen ist der Umgang mit Trauer in Schreib- und Malwerkstätten nach Methoden der Bibliotherapie. Sie ist Mitbegründerin des Instituts für Trauerarbeit in Hamburg. Seit einigen Jahren baut sie auch ein Netzwerk für benachteiligte Kinder in Indien auf.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.06.2003

Eine Liebeserklärung an Amsterdam
Das Mädchen Doro entdeckt die Stadt ihrer Mutter
Doro ist dieses Mal nicht in der großen weiten Welt unterwegs wie in den drei vorangegangenen Bänden, sondern ganz um die Ecke von ihrem Hamburger Zuhause, in Amsterdam. Fast ein „Heimspiel”: Einmal weil Doros Mutter Niederländerin war, zum anderen, weil die Autorin Marie-Therès Schins eine Niederländerin ist, die seit Jahrzehnten in Deutschland wohnt. Die Geschichte der dreizehnjährigen Doro, die ein paar Wochen in Amsterdam verbringt, ist eine Liebeserklärung an diese Stadt. Dabei werden auch die Schattenseiten nicht übersehen.
Als Oma „Toskana” ebendort ins Krankenhaus eingewiesen wird, muss Papa überstürzt nach Italien fliegen und übergibt Doro an den niederländischen Teil der Familie. Sie wird bei Onkel Kees wohnen und Oma und Opa besuchen. Alle drei wohnen mitten in Amsterdam.
Die drei Familienmitglieder stehen für verschiedene Seiten von Amsterdam und den Niederlanden. Onkel Kees nimmt Doro mit zur Amsterdamer Gay Parade an der Prinsengracht und zu zwei Freunden außerhalb, in denen man unschwer ein bekanntes niederländisches Team erkennt, das zusammen Kinderbücher schreibt und illustriert. Kees genießt die Liberalität und Freizügigkeit der Stadt, ohne ihre Schwächen zu übersehen, und weist auch seine Nichte darauf hin: Probleme mit Drogensüchtigen, die Schwierigkeit, die enge und verschachtelte Stadt Nacht für Nacht zu entmüllen, damit sie am frühen Morgen vor Sauberkeit glänzt. Er zeigt Doro die romantischen Hausboote und das unromantische Fehlen eines Anschlusses an die Kanalisation. Er erzählt, dass die Amsterdamer bei all ihrem Streben nach Toleranz einen großen Teil ihres Reichtums einst mit dem Sklavenhandel verdienten.
Opa war während der Nazizeit im Widerstand und wurde gegen Ende des Zweiten Weltkrieges gefangen genommen, verhört und gefoltert. Er leidet noch heute unter diesen Erfahrungen und will kaum darüber reden. Aber als er dieses Mal länger mit seiner Enkeltochter zusammen ist, erzählt er seine Geschichte.
Omas Mutter war Halbjüdin und sie lernte Opa kennen, als er ihr einen Pass fälschte. Für die Großeltern haben das Anne-Frank-Haus und das Widerstandsmuseum eine sehr große persönliche Bedeutung. Ebenso das erste Homosexuellen – Museum der Welt in Amsterdam, das auch an die homosexuellen Opfer der Nazizeit erinnert, denn Sohn Kees ist schwul. Hinzu kommt, dass diese Großeltern, die durch die Deutschen so viel Unrecht erlitten haben, einen deutschen Schwiegersohn haben. Aber das sehen beide als ein Zeichen der Versöhnung. Doros früh verstorbene Mama und ihr Papa haben sich in einem Camp kennen gelernt, wo es um internationale Verständigung ging. Doro ist also kein Mof, wie die Niederländer die Deutschen insbesondere wegen der Nazizeit beschimpfen. Aber sie fragt sich, ob sie nicht ein halber Mof ist und was das für sie bedeutet.Sie entschließt sich in beiden Ländern zu Hause zu sein.
Die Leser, die Doro bei ihren Spaziergängen durch die Stadt und durch die Vergangenheit begleiten, können ihre Faszination für Amsterdam verstehen: Mehr Gelassenheit und Humor als in Deutschland scheint es da zu geben, buntere Farben und eine größere Toleranz. (ab 12 Jahre)
GABRIELA WENKE
MARIE-THERÈSE SCHINS: Die allerverrückteste Stadt und ich – Doro in Amsterdam. Mit Zeichnungen von Wiebke Oeser. Peter Hammer Verlag 2003. 144 Seiten, 11 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Für Rezensentin Gabriela Wenke ist die Geschichte der dreizehnjährigen Doro, die ein paar Wochen in Amsterdam (der Geburtsstadt ihrer Mutter) verbringt, eine Liebeserklä