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Lust auf einen Konzertbesuch? Dann ist Martin Geck der richtige Begleiter. Er nimmt uns mit zu Teufelsgeigern und Klaviervirtuosen, zu Sinfonie und Streichquartett. Er führt uns auf die Höhen der Kunst und in die Niederungen des Alltags der großen Komponisten. Bei der Entstehung ihrer Werke sind wir live dabei. In der Oper dürfen wir den Pudergeruch der Bühnenbretter atmen und Kastraten, eitle Tenöre und hysterische Primadonnen bestaunen. Beim Kirchgang lauschen wir Kantaten und Motetten. Dann zieht es uns hinaus auf die Straße, wo fahrende Spielleute unterwegs sind und nicht nur romantische…mehr

Produktbeschreibung
Lust auf einen Konzertbesuch? Dann ist Martin Geck der richtige Begleiter. Er nimmt uns mit zu Teufelsgeigern und Klaviervirtuosen, zu Sinfonie und Streichquartett. Er führt uns auf die Höhen der Kunst und in die Niederungen des Alltags der großen Komponisten. Bei der Entstehung ihrer Werke sind wir live dabei. In der Oper dürfen wir den Pudergeruch der Bühnenbretter atmen und Kastraten, eitle Tenöre und hysterische Primadonnen bestaunen. Beim Kirchgang lauschen wir Kantaten und Motetten. Dann zieht es uns hinaus auf die Straße, wo fahrende Spielleute unterwegs sind und nicht nur romantische Lieder, sondern auch allerlei Freiheitslieder erklingen. Erfrischend anders erzählt Martin Geck von der Geschichte der Musik, von ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Immer spürt er dabei den Bezug der Werke zu den großen Strömungen, Umbrüchen und Wandlungen der Zeit auf. Sein vergnügliches und kluges Buch ist, mit Mozart gesprochen, geeignet "für aller Leute Gattung - ausgenommen für lange Ohren".
Autorenporträt
Martin Geck, 1936-2019, studierte Musikwissenschaft, Theologie und Philosophie in Münster, Berlin und Kiel. 1962 Dr. phil., 1966 Gründungsredakteur der Richard-Wagner-Gesamtausgabe, 1970 Lektor in einem Schulbuchverlag, nachfolgend Autor zahlreicher Musiklehrwerke, 1974 Privatdozent, 1976 ordentlicher Professor für Musikwissenschaft an der Universität Dortmund.Zahlreiche Arbeiten zur Geschichte der deutschen Musik im 17., 18. und 19. Jahrhundert. Autor der Rowohlt-Monographien über Bach, Beethoven, Brahms, Mendelssohn Bartholdy, Wagner und die Bach-Söhne.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.09.2006

Wie man sich einen Papageno in die Ohren setzt
Einfach einmal in aller Ruhe zuhören: Martin Geck erklärt der nächsten Generation kinderleicht die klassische Musik

Früher war das Leben einfacher. Falls aber mal nicht, dann gab es Ratgeberbücher, die Rat wußten in praktischen Fragen. Also: Was tun bei Blattläusen, wie stellt man einen Mürbeteig her, was ist und wozu taugt ein Dominantseptakkord?

Heute türmen sich Gebirge aus Ratgeberbüchern beim Buchhändler, doch die meisten sind offenbar für tendenziell beratungsresistente Leute geschrieben worden, die keine Fragen mehr haben, weder an das Blatt noch an die Laus. Ja, man kann fast den Eindruck gewinnen, daß Fragen und Probleme erst entstehen und wachsen dank der Ratgeberliteratur. So wird zum Beispiel der Durchschnittsdeutsche bei jedem neu herausgebrachten Diätratgeber wieder etwas dicker. Möglicherweise ist auch die wachsende Anzahl von klassischen Musikratgebern nicht eine Folge, sondern eher mit ein Auslöser der vielbeklagten Klassikkrise.

"Lust auf einen Konzertbesuch?" fragt zum Beispiel katzenfreundlich der Berliner Rowohlt-Verlag und legt in seiner Reihe "Bücher für die nächste Generation" einen Ratgeber für klassische Musik vor, schmal, blau und mit verlockend opernsamtroter Innenausstattung. Das Buch hat kein Register, aber auch keine Bilder. Es ist also nicht zum Nachschlagen gedacht, aber auch nicht fürs schnelle Umblättern.

Gleich auf der zweiten Seite bekennt sich der bewährte Autor und vielbeschäftigte Musikwissenschaftler Martin Geck zum subjektiven Lustprinzip: Er bevorzuge in diesem Buch, das er kurz nach seiner großen Mozart-Biographie geschrieben hat, nur Themen, in denen er persönlich sich "besonders zu Hause" fühle. Auch habe er es, in Abwandlung des bekannten Mozartschen Bonmots, für "aller Gattung Leute" geschrieben - ausgenommen für lange Ohren nicht". Nachdem diese erste Lektion erteilt und klargestellt ist, daß weder der Autor noch die Leser zu den Eseln zählen, geht es los mit den musikalischen Mythen der Naturvölker, die noch keine Notenschrift kannten.

Im nächsten Kapitel sind die Hofmusiker im alten China dran, danach die fahrenden Spielleute im Mittelalter, die Kirchenmusik, das Generalbaßzeitalter, und dann wird es noch persönlicher: Geck gibt seine kurzgefaßten Ansichten über Bach, Händel, Mozart, Beethoven, Schubert, Wagner, Debussy preis, das Pantheon der großen Musiker-Klassiker abgrasend bis hin zu den noch Lebenden und den noch nicht allzu lange Toten, den sogenannten Zeitgenossen, die dann doch wieder registermäßig aufgelistet sind: von A wie Armstrong, Louis bis Z wie Zimmermann, Bernd Alois - wobei György Kurtág, wohl weil K mit Kagel schon besetzt ist, einfach unter Q abgelegt wurde.

Auch hierbei handelt es sich um eine äußerst subjektive, unverbindliche Auswahl, wie Geck beteuert. Aber immer wieder und zumal im jeweils abgesetzten Schlußwort der Kapitel berührt er, bei aller Unverbindlichkeit und Possenreißerei, doch ernst- und oberlehrerhaft auch allgemeinverbindliche Grundsätze des praktischen Lebens: zitiert Regeln, predigt Verhalten, erörtert Glaubensfragen. Da kann sich Fachwissen rasch in Gemeinplätze verlieren, etwa (in bezug auf die Avantgardemusik): "Ganz gleich, ob mir eine neue Stimme gefällt oder nicht, sagt sie mir, daß diese Erde von Menschen bewohnt ist, die sich spüren wollen." Oder, aufgemerkt nun also: "Kenner sind oft die besseren Genießer. Das gilt nicht nur für den Wein, sondern auch für die Musik."

Trotz solcher Warnungen liest sich das Buch kulinarisch in einem Rutsch weg. Man kann sogar, da sie fein dosiert sind, auch locker über Gecks Witzigkeiten und Moralhubereien hinwegsehen. Neue Erkenntnisse werden nicht gewährt, aber auch keine groben Fehler gemacht, nicht einmal Druckfehler. Nicht schlecht für einen Ratgeber. Und ganz am Schluß heißt es: "Wer das Morgenrot wecken will, macht am besten selbst Musik." Das ist wirklich ein sehr guter Rat.

ELEONORE BÜNING

Martin Geck: "Wenn Papageno für Elise einen Feuervogel fängt". Rowohlt Berlin, 2006. 192 S., geb., 16,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Als überaus gelungen beurteilt Rezensent Hans-Klaus Jungheinrich diese nur knapp 200 Seiten umfassende Musikgeschichte, die Martin Geck vorgelegt hat. Der Bogen reicht von der Musik der Naturvölker über die des alten China bis zur zeitgenössischen Musik. Der naheliegende Verdacht, es handle sich bei einem derartig knappen Band lediglich um eine schnelle und kursorische Übersicht, bestätigt sich nach Ansicht Jungheinrichs keineswegs. Er lobt vielmehr den Fokus und den "pars-pro-toto-Charakter" der Arbeit.

© Perlentaucher Medien GmbH
Kann man die Geschichte der Musik auf 200 Seiten erzählen?... Man kann. Die Zeit