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This volume considers the film-stills of Ernst Haas, one of the most accomplished photographers of the twentieth century, transgressing the borders between static photography and the moving image. Haas worked with a variety of directors - from Vittorio de Sica to John Huston, Gene Kelly and Michael Cimino - covering movie genres from suspense (The Third Man; The Train) to the Western (The Oregon Trail; Little Big Man), and from comedy (Miracle in Milan; Love and Death) to musicals (West Side Story; Hello Dolly). While the photographic reference system known as the film-still has existed since…mehr

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Produktbeschreibung
This volume considers the film-stills of Ernst Haas, one of the most accomplished photographers of the twentieth century, transgressing the borders between static photography and the moving image. Haas worked with a variety of directors - from Vittorio de Sica to John Huston, Gene Kelly and Michael Cimino - covering movie genres from suspense (The Third Man; The Train) to the Western (The Oregon Trail; Little Big Man), and from comedy (Miracle in Milan; Love and Death) to musicals (West Side Story; Hello Dolly). While the photographic reference system known as the film-still has existed since the birth of cinema, inherent to the genre are precisely those parameters that are essential qualities of Haas' photography, and which interact in a striking manner with his images made independently of film. On the one hand, we find photographs documenting shoots and depictions of individual scenes. On the other hand, it is Haas' clear ambition to inscribe a temporal dimension into these images; to impose filmic principles into the stills which, viewed in a sequence, generate movement and narrative. Indeed, so great was his mastery of colour, light, and motion that Haas was frequently called upon to photograph large group actions - from the battle scenes of Charge of the Light Brigade and the dances of West Side Story to the ski-slopes of Downhill Racer. While adding a fascinating new take on the sets and the stars he photographed, Ernst Haas' On Set will also introduce readers to a little-known but crucial dimension in the work of this celebrated photographer.
Autorenporträt
Ernst Haas was born in Vienna in 1921 and took up photography after World War II. His early work on returning Austrian prisoners of war brought him to the attention of Life Magazine, from which he courageously declined a job as staff photographer in order to maintain his independence. At the invitation of Robert Capa, Haas joined Magnum in 1949, developing close associations with Capa, Werner Bishof and Henri Cartier-Bresson. He began experimenting with colour, and went on to become the premier colour photographer of the 1950s. In 1962 New York's Museum of Modern Art mounted its first solo exhibition of his colour photography. Haas' books were legion, and one, The Creation (1971), sold 350.000 copies. Ernst Haas received the Hasselblad award in 1986, the year of his death.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.04.2015

Späße der Wolkenschieber
Ein Band mit Set-Fotografien von Ernst Haas
Natürlich war es ein Kriegsschauplatz, bereitgestellt von United Artists. Bei den Dreharbeiten zu „Misfits“ trafen die Egos von Clark Gable, John Huston, Marilyn Monroe und Montgomery Clift aufeinander, mal ganz abgesehen davon, dass sich vor aller Augen der Ehekrieg zwischen Monroe und Arthur Miller abspielte. Kriegsreporter waren passenderweise auch genügend da. Gleich neun Fotografen der New Yorker Fotoagentur Magnum, bekannt für ihre hochwertigen Reportagefotos aus den Kampfgebieten der Welt, drückten sich 1960 am Set in der Wüste von Nevada herum und brachten jene berühmten Bilder nach Hause, von denen Arthur Miller später einmal sagte, sie seien Teil des „Misfits“-Mythos geworden.
  Der Österreicher Ernst Haas war damals dabei, und natürlich hat auch er aus dem Wüstenlicht dieses verrückte, gleißende Schwarz-Weiß für die Ewigkeit herausgeholt und diese amerikanische Spielart von Existenzialismus: Cowboys, Lassos, Pferde, dramatisch weiße Wolken und den tuscheschwarzen Lidstrich der Monroe. Niemand würde behaupten, dass er dabei nicht ganz bei der Sache war, aber wer den jetzt erschienenen Bildband „Ernst Haas On Set“ ( Steidl Verlag, Göttingen 2015. 488 Seiten, 58 Euro ) durchblättert, erkennt, dass Haas sich Seitensprünge leistete, eigenwilligen Interessen folgte, Rätsel ohne Antwort fotografierte, mit Bewegung und Tempo experimentierte, mit Unschärfen bis fast zur kompletten Bildauflösung. Es gab eine Zeit, in der waren Fotografen Boxer und gaben der Konvention jedesmal eins drauf.
  Der Band zeigt Haas’ Film-Aufnahmen von 1949 („Der Dritte Mann“) bis 1981 („Am Anfang war das Feuer“). Dazwischen liegen Produktionen wie „Im Land der Pharaonen“, „Moby Dick“, „West Side Story“ – und eben auch „Misfits“. Magnum, das muss man heute vielleicht erklären, war in den Sechzigern noch keine kalorienreiche Eismarke, sondern eine exklusive Veranstaltung von Foto-Könnern, die ihren Marktwert im aufblühenden Magazinjournalismus genau kannten. Haas war 1960 gerade Präsident dieser Gang der Superfotografen geworden. Vor allem aber war er schon seit den Fünfzigern ein Early Adapter der Farbfotografie. Sein bevorzugtes Filmmaterial wurde die Kodakchrome-Kleinbildkartusche. Es war ausgerechnet Ernst Haas, der Emigrant aus Wien, der dem Magazin Life 1953 die erste Farbfoto-Reportage von New York City lieferte. Für „Image of a Magic City“ räumte das Magazin nicht weniger als 24 Seiten frei.
  Es kann gut sein, dass die Mythen Hollywoods bei der Set-Fotografie entstanden sind. Bei Haas ist das ambivalent; seine Fotos sind immer auch das Mittel, um diese Mythen zu demontieren. Er zeigt das Handwerk der Illusionsmaschine, die Späße der Wolkenschieber. Bei George Stevens’ monumentalem Jesus-Film „Die größte Geschichte aller Zeiten“ zeigt Haas Golgatha als Studio-Hügel mit Technikern, Kameraleuten und Beleuchtern, die um die Gekreuzigten herumwuseln. Und in einer Sequenz von Einzelaufnahmen hängt der Hauptdarsteller Max von Sydow am Kreuz und lacht in Haas’ Kamera – ein Jesus aus Hollywood.
CLAUDIA TIESCHKY
Golgatha mit Haushaltsleiter: Am Set von George Stevens’ Sandalenfilm „Die größte Geschichte aller Zeiten“ aus dem Jahr 1965.
Foto: Aus dem besprochenen Band
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Der in Wien geborene Magnum-Fotograf Ernst Haas war ein Pionier der Hochglanz-Farbfotografie, 1953 lieferte er dem Life Magazine die erste Farbfotoreportage von New York City, weiß Claudia Tieschky. Der bei Steidl erschienene Bildband "On Set" versammelt Setfotos, die Haas zwischen 1949 und 1981 bei den Dreharbeiten von Hollywood-Filmen machte. Fasziniert beobachtet die Rezensentin, wie es Haas gelingt, die Stars zugleich mythisch aufzuladen und ihren Mythos zu demontieren, und staunt, wie experimentell er seine Kamera einsetzt. "Es gab eine Zeit, da waren Fotografen Boxer und gaben der Konvention jedesmal eins drauf", seufzt Tieschky versonnen.

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