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Sind die Grönländer untreu? Die Bewohner des kleinen Dorfes am östlichen
Rand von Grönland, in das es den Kopenhagener Jesper verschlägt, sind
jedenfalls keine Kinder von Traurigkeit: Sie feiern und genießen, lieben und
betrügen einander und zeigen sich wenig beeindruckt von dem ewigen
Kreislauf aus Fortpflanzung, Geburt und Tod. Während des Jahres, in dem
Jesper die örtliche Krankenstation leitet, erlebt er mit den Dorfbewohnern so
schöne und schaurige Geschichten, wie er sie sich nicht hätte träumen lassen.
Er sieht sich vor Aufgaben gestellt, auf die er nicht
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Produktbeschreibung
Sind die Grönländer untreu? Die Bewohner des kleinen Dorfes am östlichen

Rand von Grönland, in das es den Kopenhagener Jesper verschlägt, sind

jedenfalls keine Kinder von Traurigkeit: Sie feiern und genießen, lieben und

betrügen einander und zeigen sich wenig beeindruckt von dem ewigen

Kreislauf aus Fortpflanzung, Geburt und Tod. Während des Jahres, in dem

Jesper die örtliche Krankenstation leitet, erlebt er mit den Dorfbewohnern so

schöne und schaurige Geschichten, wie er sie sich nicht hätte träumen lassen.

Er sieht sich vor Aufgaben gestellt, auf die er nicht vorbereitet war, wird

von seinen Patienten gezwungen, zu operieren oder Zähne zu ziehen. So lernt

Jesper den Eigensinn, aber auch den Humor und die Gelassenheit der Grönländer

kennen - und das Selbstbewusstsein der Frauen, die nicht nur beim

Fußball oder beim Poker den Ton angeben.

Kim Leine schreibt lakonisch und poetisch, mit trockenem Witz und feiner

Ironie. Er erzählt von den Menschen in einem grönländischen Dorf, von

Salomons Diskutek- und Kinobetrieb, vom Pokalsieg der Frauenfußballmannschaft,

von arktischen Stürmen, Bären im Keller und Schüssen aus dem

Nirgendwo. Der Däne Jesper begegnet destruktiven Kräften, die sich in der

Dunkelheit verbergen, aber auch einer unerwarteten Schönheit und Leidenschaft.
Autorenporträt
Kim Leine, 1961 geboren, gilt als einer der wichtigsten Realisten der dänischen Literatur der letzten Jahre. Seine Romane wurden von der Kritik gefeiert und in mehrere Sprachen übersetzt. 2010 erhielt Kim Leine das renommierte Dreijahresstipendium des Danish Arts Council. Er lebt in Kopenhagen. Ursel Allenstein, geboren 1978, studierte Skandinavistik, Germanistik und Anglistik in Frankfurt und Kopenhagen. 2007 erhielt sie das Bode-Stipendium des Deutschen Übersetzerfonds. Sie überträgt unter anderem Sara Stridsberg ins Deutsche und lebt als freie Übersetzerin in Hamburg.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Gut, der deutsche Titel ist einfach "beknackt", meint Rezensentin Kristina Rath. Davon sollte man sich aber bitte nicht abschrecken lassen, denn Kim Leines Debütroman "Die Untreue der Grönländer" hat einiges zu bieten, so Rath: "Trunksucht, Glücksspiel, Robbenjagd, Bären im Keller und Sex mit so ziemlich jedem außer dem eigenen Partner": all das erlebt Krankenpfleger Jesper, der von Kopenhagen für ein Jahr in die Krankenstation einer grönländischen Siedlung versetzt wird. Mit "nüchternem" Blick erzähle Leine hier von dem ganz normalen Leben, dem Versuch der Menschen, ihr in die Welt geworfenes Dasein irgendwie zu bestreiten. Für die Kritikerin gilt: "Jeder von uns hat sein eigenes Grönland." Dass der Autor dabei seine in Überforderung und Selbstzweifel ergehenden Charaktere nicht zu beklagenswerten Opfern macht, sondern vielmehr auf pointierte Situationskomik setzt, hat der Rezensentin besonders gut gefallen.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein auf bizarre Weise wunderschöner Roman.«