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Ein Kometenschauer ist über London niedergegangen, und alle Tätigkeit ist zum Erliegen gekommen. Riesige wandelnde Pflanzen bedrohen die plötzlich erblindeten Menschen. Die ganze Stadt ist in gespenstische Stille getaucht, überall bricht Chaos aus. Mit genauem Blick für realistisches Detail führt Wyndham den Leser durch ein apokalyptisches Szenarium, das durchaus aktuelle Züge trägt. Der Mensch hat rücksichtslos in die Natur eingegriffen, und die Natur wendet sich gegen ihn. "Der wohl beste Science-fiction-Autor, den England jemals hatte." Stephen King

Produktbeschreibung
Ein Kometenschauer ist über London niedergegangen, und alle Tätigkeit ist zum Erliegen gekommen. Riesige wandelnde Pflanzen bedrohen die plötzlich erblindeten Menschen. Die ganze Stadt ist in gespenstische Stille getaucht, überall bricht Chaos aus. Mit genauem Blick für realistisches Detail führt Wyndham den Leser durch ein apokalyptisches Szenarium, das durchaus aktuelle Züge trägt. Der Mensch hat rücksichtslos in die Natur eingegriffen, und die Natur wendet sich gegen ihn. "Der wohl beste Science-fiction-Autor, den England jemals hatte." Stephen King
Autorenporträt
John Wyndahm wurde 1903 in der Nähe von Birmingham geboren. Ab 1925 versuchte er sich als Autor und 1931 erschien seine erste Erzählung, allerdings unter einem seiner vielen Pseudonyme, John Beynon Harris. Er orientierte sich stark an H. G. Wells und war diesem stilistisch durchaus ebenbürtig. Den Namen John Wyndham verwendete er erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Er genießt bei Science Fiction-Fans den Ruf eines Klassikers.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.10.2006

Diese Pflanzen sind gefährlich
Die Wissenschaft ist von morgen, das Frauenbild eher von gestern: John Wyndhams Science-Fiction-Roman „Die Triffids”
Ein Meteoritenregen geht über der Erde nieder. Grüne Blitze leuchten auf und bieten ein einzigartiges Schauspiel. Wenig später aber sind alle, die gebannt zum Himmel geblickt haben, für immer erblindet. Der Biochemiker Bill und die junge Schriftstellerin Josella gehören zu den wenigen, die durch Zufall verschont geblieben sind. Auf der Suche nach weiteren Sehenden streifen sie durch ein London, in dem sich Szenen wie von Breughel abspielen. Und dann sind da noch die Triffids: Mannshohe, genmanipulierte Pflanzen, die einen langen Giftstachel besitzen und sich auf drei Wurzelbeinen vorwärts bewegen können. Sie spüren, jetzt ist die Zeit reif, zur dominierenden Spezies aufzusteigen.
John Wyndhams Roman ist erstmals 1951 erschienen. Anders als in den klassischen Science-Fiction-Phantasien gibt es in ihm keine extraterrestrische Gefahr. Die Triffids wurden gezüchtet, weil sich aus ihren Samen ein besonders gutes Öl gewinnen lässt. Ursprünglich stammen sie aus sowjetischen Labors, durch die Habgier westlicher Geschäftsleute haben sie sich aber über den Globus verbreitet. Auch die Massenblindheit hat keinen natürlichen Ursprung. Sie wurde von Strahlen verursacht, die mit Geheimwaffen vollgestopfte Satelliten aussandten. Es ist bei Wyndham allein der Mensch, der für die apokalyptischen Übel verantwortlich ist – eine in diesem Genre damals ungewöhnliche Idee.
Zu diesem kulturkritischen Ansatz passt, dass der Autor seinen Figuren immer wieder Raum zur Erörterung ethischer Fragen lässt. Was heißt unter den gegebenen Umständen sozial verantwortliches Handeln? Und wie soll eine zukünftige Gesellschaft aussehen? Im Gegensatz zu vielen Verfassern älterer Science-Fiction schreibt Wyndham autoritären Modellen zwar eine situative Berechtigung zu, propagiert sie aber nicht indirekt als Erlösung von den Zumutungen der Welt, in der wir leben. Das Frauenbild des Romans dagegen ist durchaus historisch. Josella ist vor der Katastrophe durch einen frivolen Bestseller mit dem Titel „Liebe ist mein Abenteuer” berühmt geworden. Nun aber erkennt sie im Mutterdasein ihre ausschließliche Berufung – so sehr, dass sie ihrem Bill dringend zur Polygamie rät; es müssen schließlich gesunde Nachkommen her. Waren das Zeiten, als Männer sich ungestraft so die Zukunft ausmalen durften!
Auf dem Umschlag steht ein Satz Stephen Kings über Wyndham: „Der wohl beste Science-Fiction-Autor, den England jemals hatte.” Das ist eine starke Übertreibung. Mit Brian W. Aldiss oder J. G. Ballard lässt sich die literarische Ambition Wyndhams nicht vergleichen. Auch King-Fans seien gewarnt: Die Schockeffekte, die ihr Meister zu kreieren weiß, werden sie nicht finden. Als frühes Beispiel einer ökologisch inspirierten post doomsday novel ist „Die Triffids” aber immer noch – oder wieder – von einigem Interesse. CHRISTOPH HAAS
JOHN WYNDHAM: Die Triffids. Roman. Aus dem Englischen von Hubert Greifeneder. Überarbeitet von Inge Seelig. Heinrich & Hahn Verlag, Frankfurt am Main 2006. 263 Seiten, 18,90 Euro.
John Wyndham, 1969.
Foto: Interfoto
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Den Rezensenten Christoph Haas lässt die Lektüre dieses über fünfzig Jahre alten Science-Fiction-Romans mit gemischten Gefühlen zurück - und das liegt nicht nur daran, dass die auf dem Umschlag abgedruckte Einschätzung Stephen Kings, dass es sich bei Autor John Wyndham um den besten Englands handelt, in den Augen des Rezensenten eine maßlose Übertreibung ist. Auch das konservative Frauenbild, das in dem Buch vertreten wird, befremdet Haas nicht wenig. Trotzdem stecken auch einige spannende Ideen in dem Buch, beispielsweise weil, anders als in den meisten Science-Fiction-Geschichten aus den Fünfzigern, keine extraterrestrische Gefahr lauert, sondern der Mensch an dem hereinbrechenden Unheil selbst schuld ist. Als "ökologisch inspirierter post doomsday" ist der Roman nach Haas' zum Ende hin versöhnlicher werdenden Meinung " immer noch - oder wieder - von einigem Interesse".

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