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Produktdetails
  • Verlag: Revolver
  • ISBN-13: 9783865880000
  • ISBN-10: 3865880002
  • Artikelnr.: 22011855
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Sehr angetan zeigt sich der Rezensent Ralf Hansele von diesem Band, in dem der Kunsthistoriker Boris Groys anhand der von Robert Eikmeyer editierten und herausgegebenen Originalreden Hitlers zu Kunst und Kulturpolitik verdeutlicht, wie stark Hitlers Ästhetikbegriff der Tradition der Moderne verpflichtet war. Tatsächlich habe Hitler, wie zahlreiche Modernisten, "die Frage, was gute Kunst sei, von einem Verstandesurteil zu einem Körperurteil degradiert", indem die Wertschätzung von Kunst enttheoretisiert und von der Zugehörigkeit zu einer Rasse abhängig gemacht werde. Gerade an diesem Punkt jedoch kippe Hitlers Kunstbegriff ins "Perfide und Widersprüchliche". Denn wie Groys es formuliere, werde die Kunst "im Namen des Körpers von jeder Theorie befreit, aber der Körper selbst wird theoretisiert, kulturalisiert und politisiert". Groys' Gedankenspiel, Hitler sei nach dem Scheitern seiner künstlerischen Laufbahn eine Art "Rassekünstler" geworden, steht der Rezensent etwas skeptisch gegenüber, empfiehlt jedoch uneingeschränkt die Lektüre von Hitlers Originalreden.

© Perlentaucher Medien GmbH