Marktplatzangebote
4 Angebote ab € 2,58 €
  • Broschiertes Buch

In den Vereinigten Staaten von Amerika leiden Millionen Menschen an Hunger - eine erschreckende Meldung aus einem der reichsten Länder dieser Welt. Warum ist das so? Der Hungerreport 2002/2003 zeigt die Schattenseiten des amerikanischen Wirtschaftswunders der vergangenen zehn Jahre. Vor dem Hintergrund der Anschläge vom 11. September 2001 ist er eindringliches Plädoyer dafür, den Hunger in der Wlt schnell, energisch und erfolgeich zu bekämpfen.

Produktbeschreibung
In den Vereinigten Staaten von Amerika leiden Millionen Menschen an Hunger - eine erschreckende Meldung aus einem der reichsten Länder dieser Welt. Warum ist das so? Der Hungerreport 2002/2003 zeigt die Schattenseiten des amerikanischen Wirtschaftswunders der vergangenen zehn Jahre. Vor dem Hintergrund der Anschläge vom 11. September 2001 ist er eindringliches Plädoyer dafür, den Hunger in der Wlt schnell, energisch und erfolgeich zu bekämpfen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.11.2002

Armes Amerika
Im reichsten Land der Erde steigt die Zahl hungernder Menschen stetig
Der jüngste „HungerReport”, den die Hilfsorganisation „Brot für die Welt” jetzt publiziert hat, trägt mit „Hunger und Armut in den USA” einen überraschenden Untertitel. Im reichsten Land der Erde litten rund acht Millionen Kinder an Hunger, schreiben die Herausgeber; die Kluft zwischen Reich und Arm wachse täglich. „Kein anderes Industrieland findet sich mit weit verbreitetem Hunger innerhalb seiner Grenzen ab. Armut bei Kindern kommt in den USA doppelt so häufig vor” wie in anderen Industriestaaten.
Um das Augenmerk auf ein Land der krassen sozialen Gegensätze zu lenken, konzentriert sich der zwölfte jährliche Bericht zur Lage des Hungers in der Welt deshalb im ersten Teil auf die Lücken im US-Sozialsystem, auf Hilfsprogramme und ihre mangelnden Perspektiven. Denn: Nur wer Armut bekämpft, bekämpft auch Hunger.
Unter anderem untersuchen die Autoren das so genannte Wisconsin-Modell, das auch in Deutschland immer mehr Anhänger findet. Es sieht vor, durch Druck auf arbeitsfähige Arbeitslose und die Kürzung der Bezugszeiten für Sozialhilfe mehr Menschen in Arbeit zu bringen. Tatsächlich wurde in Wisconsin zwischen 1987 und 2000 die Zahl der Sozialhilfeempfänger um 93 Prozent gesenkt. Bedingung dafür war eine staatliche Beschäftigungsgarantie mit zeitlich befristeten Arbeitsplätzen. Dennoch berichten 38 Prozent jener Menschen, die aus der Sozialhilfe heraus gefallen sind, sie hätten jetzt überhaupt kein Einkommen mehr. Die Zahl der Kinder, die in Pflege gegeben wurden, weil die Eltern ihre Kinder nicht mehr ernähren konnten, ist in der letzten Dekade um 32 Prozent gestiegen. Viele Familien sind der Meinung, sie seien jetzt schlechter dran als zu jenen Zeiten, als sie noch Sozialhilfe bezogen.
Frappierend sind auch Untersuchungen aus anderen US-Staaten bei Familien, die keine Sozialhilfe mehr bekommen: Weniger als die Hälfte erhält Lebensmittelmarken oder Beihilfe zur Kinderbetreuung. Nahezu ein Drittel jener, die zeitweilig Arbeit hatten, sind wieder arbeitslos. Und: Bei 58 Prozent der Befragten liegt das Einkommen unter der Armutsgrenze.
Armut, Hunger und Perspektivlosigkeit beherrschen auch das Leben der Menschen an anderen Brennpunkten der Welt – etwa in Afghanistan, wo die Not auch nach der Intervention des Westens nicht nachgelassen hat. Die Industrieländer täten immer noch zu wenig, um den Hunger in der Welt zu beseitigen, schreiben die Herausgeber, und belegen das in ihrem Band mit bedrückenden Zahlen.
(Foto: AP)
ck
BROT FÜR DIE WELT: HungerReport 2002/2003. Armut und Hunger in den USA, Brandes und Apsel, Frankfurt 2002. 140 Seiten, 16,50 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Die USA sind bekanntlich ein Land der krassen sozialen Gegensätzen. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird täglich größer. Im reichsten Land der Erde leiden heute rund acht Millionen Kinder an Hunger - Tendenz steigend. Das meldet der Bericht des jüngsten "HungerReports" der Hilfsorganisation "Brot für die Welt" zum Thema "Armut und Hunger in den USA", den der "ck" zeichnende Rezensent kurz vorstellt. Wie der Rezensent ausführt, widmet sich der "HungerReport" vor allem den Lücken im US-Sozialsystem, setzt sich mit Hilfsprogrammen und ihren mangelnden Perspektiven auseinander. Denn: Nur wer Armut bekämpfe, bekämpfe auch den Hunger. Die Ergebnisse, zu denen die Autoren in ihren Untersuchungen, etwa zum "Wisconsin-Modell", kommen, findet der Rezensent "frappierend", die Zahlen, die der Bericht nenne, "bedrückend".

© Perlentaucher Medien GmbH