In dieser Ausgabe werden drei bisher unpublizierte Gesamtübertragungen der Shakespeareschen Sonette aus den Jahren 1933 bis 1945 kritisch ediert. Es handelt sich um Übertragungen der Hamburger Studienrätin Sophie Zipora Heiden (1875-1945), des Schriftstellers Johannes Schlaf (1862-1941) und des Universitätsdozenten Friedrich Cornelius (1893-1976). Die Einleitung befaßt sich u.a. mit einem allgemeinen Überblick über die Sonettübertragungen aus den Kriegsjahren sowie im besonderen mit der Genese und Überlieferung der drei neuen deutschen Versionen. Eine Bibliographie, der Abdruck der Nach- bzw. Vorworte der Übersetzer sowie ein Variantenapparat, der die verschiedenen Lesarten der in fünf Abschriften überlieferten Übertragungen von Johannes Schlaf zusammenstellt, runden den Band ab. Die Sonette werden chronologisch auf gegenüberliegenden Seiten zusammen mit dem Original abgedruckt.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Erst jetzt wurden drei Gesamtübersetzungen von Shakespeares Sonetten aus den dreißiger und vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts entdeckt und erstmals veröffentlicht, berichtet Stefana Sabin. Die von Christa Jansohn herausgegebenen Übersetzungen stammen von der Studienrätin Sophie Heiden (1875-1945), dem Weimarer Schriftsteller Johannes Schlaf (1862-1941) und dem Religionshistoriker Friedrich Cornelius (1893-1976), und verfolgen je unterschiedlichen Ansätze. In der Übersetzung Heidens, die die Sonette in einem neuen Lichte erscheinen lassen wollte, erblickt Sabin einen "Teil einer integrativen deutsch-jüdischen Kultur." Johannes Schlafs Übersetzung steht für Sabin dagegen eher im Geiste der "Shakespeare-Schwärmerei"; ihre "poetische Stimmlage" geht laut Sabin indes auf sprachliche Treue. Friedrich Cornelius, der die Sonette in französischer Gefangenschaft übersetzte, verstand Originaltreue wiederum als "Bemühung, den Wortsinn wiederzugeben, aber auch als Freiheit im Umgang mit Reim und Rhythmus", hält Sabin fest.
© Perlentaucher Medien GmbH
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