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Dieses Buch gibt uns einen spannenden Einblick in die literarische Entwicklung eines der massgebenden kolumbianischen Autoren in der Zeit von 1959 bis heute und zugleich in die Entwicklung Medellíns von einer aufstrebenden Industriemetropole, in der noch Reste ihrer kleinstädtischen Vergangenheit lebendig sind, zu einer modernen, von Drogenhandel und Verbrecherbanden beherrschten Millionenstadt. Es ist ein Weg in die Hölle, den der Autor mit Sachkenntnis und Empathie nachzeichnet. In Kolumbien gibt es keinen zweiten Erzähler, der sich wie Darío Ruiz Gómez in die Seelen seiner Figuren…mehr

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Produktbeschreibung
Dieses Buch gibt uns einen spannenden Einblick in die literarische Entwicklung eines der massgebenden kolumbianischen Autoren in der Zeit von 1959 bis heute und zugleich in die Entwicklung Medellíns von einer aufstrebenden Industriemetropole, in der noch Reste ihrer kleinstädtischen Vergangenheit lebendig sind, zu einer modernen, von Drogenhandel und Verbrecherbanden beherrschten Millionenstadt. Es ist ein Weg in die Hölle, den der Autor mit Sachkenntnis und Empathie nachzeichnet. In Kolumbien gibt es keinen zweiten Erzähler, der sich wie Darío Ruiz Gómez in die Seelen seiner Figuren hineinzuversetzen vermag aus welcher Gesellschaftsschicht die Protagonisten der Erzählungen auch immer stammen. So verfolgen wir mit den Augen einer Mutter, an der die moderne Entwicklung vorbeigeht, wie ihr die heranwachsende Tochter immer fremder wird; wir begleiten eine junge Frau vom Land, deren gesamte Familie in der Zeit der Violencia (1948 53) vom Militär getötet wurde und die in einem BordellRache am verantwortlichen Offizier nimmt; wir erfahren von der Verstrickung eines Drogenkuriers zwischen Medellín und New York, der gegen den Ehrenkodex der Mafia verstossen hat; und wir werden Zeugen, wie ein Junge aus der Oberschicht plötzlich die soziale Zweiteilung seiner Stadt erlebt, als sein Schulbus von der normalen Route abkommt und in einem Armenviertel überfallen wird. Viele Erzählungen sind in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts angesiedelt, der Blütezeit von Pablo Escobars Drogenkartell, als in Medellín im Durchschnitt zehn Menschen pro Tag ermordet wurden. Aber der Autor schildert diese Welt nicht in Form von literarischen Gewaltorgien, sondern indem er die Zwangslagen, die Hilflosigkeit und Einsamkeit dokumentiert, in die die Protagonisten in einer solchen Gesellschaft geraten und in der selbst die Täter zu Opfern ihres Systems werden. Die Kunst des Darío Ruiz Gómez ist es, nicht nur den Weg einer Stadt, einer Gesellschaft in die Hölle zu zeigen, sondern auch das menschliche Antlitz der Hölle.
Autorenporträt
Darío Ruiz Gómez wurde 1936 in Anorí (Departamento Antioquia) geboren und lebt in Medellín. Er studierte Zeitungswissenschaft in Madrid und wandte sich der Literatur-, Kunst- und Architekturkritik zu. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit war Ruiz Gómez sein ganzes Berufsleben lang Professor für Architekturgeschichte und Urbanismus an der Universidad Nacional in Medellín. Sein umfangreiches Werk umfasst ausser essayistischen Schriften über seine Fachgebiete je sechs Bände Lyrik und Erzählungen sowie vier Romane.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Piero Salabe hat diese Kurzgeschichten des kolumbianischen Autors Dario Ruiz Gomez verschlungen, denn sie zeigten ihm, dass die in Medellin herrschende Gewalt nicht allein aus Bombenexplosionen und Maschinengewehrsalven besteht. Sie kommt viel unscheinbarer daher, geht aber viel tiefer. Salabe liest hier von der Angst der Menschen, die bestimmte Dinge besser nicht sagen, gewisse Viertel meiden und überhaupt lieber unsichtbar bleiben. Das hat dem Rezensenten den Atem geraubt, der nichtsdestotrotz von Huren und Gangstern gelesen hat, von altem Vermögen und neuem Drogengeld.

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