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Nippes und Nierentisch, Schnellkugel und Gartenzwerg vom Kitsch zum Kult - oder warum der schlechte Geschmack der eigentlich gute ist.

Produktbeschreibung
Nippes und Nierentisch, Schnellkugel und Gartenzwerg vom Kitsch zum Kult - oder warum der schlechte Geschmack der eigentlich gute ist.
Autorenporträt
Konrad Paul Liessmann, geb. 1953 in Villach, Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie in Wien, Professor am Institut für Philosophie der Universität Wien, Essayist, Literaturkritiker und Kulturpublizist. Zahlreiche wissenschaftliche und essayistische Veröffentlichungen zu Fragen der Ästhetik, Kunst- und Kulturphilosophie, Gesellschafts- und Medientheorie, Technikphilosophie, Philosophie des 19. und 20. Jahrhunderts. Er erhielt 2004 den Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz im Denken und Handeln.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Kunstkritiker haben es schwer, stellt Rezensent Andreas Breitenstein fest, denn im Zuge der allseits blühenden "Trash-Kultur" gerät der "Unterschied zwischen Kunst und Kitsch" immer heikler. Diese "Karriere" des Kitsches, so der Rezensent, zeichnet der Wiener Essayist Konrad Paul Liessmann "mit leichter Hand" in dem vorliegenden Band nach und illustriert sie "reichhaltig und witzig", nicht zuletzt durch den "poppig" pinken Plüscheinband. Für Liessmann sei Kitsch ein "Sonderfall des Trivialen", erklärt Breitenstein, keine "ästhetische", sondern eine "topographische, soziale und ökonomische Kategorie". Liessmann zeige, dass die Kritik am Kitsch immer einen moralischen Anstrich besitze, indem sie ihm vorwerfe, Verrat an der aufklärerischen Aufgabe der Kunst zu begehen - wovon nur der sich als ironische Pose begreifende Kitsch ausgenommen bleibe. Doch in der pluralistisch-relativierenden Postmoderne, so der Rezensent, gerät der Wahrheitsanspruch der Kunst ins Wanken und schafft, gerade durch das "Zelebrieren des Schwierigen", Raum für den provozierend simplen Kitsch. Und auch die Kunstkritik sei von dieser Relativierungswut eingeholt worden. Die Kritik am Kitsch sei zum bildungsbürgerlichen Schuh geworden, den nicht viele Kritiker sich mehr anziehen wollten. Liessmans Fazit sei auch ein Appell, so Breitenstein: Die Ästhetik ist nicht tot und es bleibt die Aufgabe der Kritik, "unbeirrt vom Zeitgeist" Kunstwert solcher Werke zu bestimmen.

© Perlentaucher Medien GmbH
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