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Alle Ferienpläne sind geplatzt: Toms Bruder hat die Masern! Daher wird Tom bei Onkel Alan und Tante Gwen einquartiert, um sich nicht anzustecken. Langeweile scheint vorprogrammiert. Doch als eines Nachts die alte Standuhr im Treppenhaus 13 Mal schlägt und sich der graue Hinterhof des Hauses in einen zauberhaften Garten verwandelt, entdeckt Tom eine fremde Welt aus längst vergangener Zeit. Meisterhaft spinnt Philippa Pearce den Faden durch Raum, Zeit und Wirklichkeit und schafft damit ein wahrhaft unvergessliches Kinderbuch.

Produktbeschreibung
Alle Ferienpläne sind geplatzt: Toms Bruder hat die Masern! Daher wird Tom bei Onkel Alan und Tante Gwen einquartiert, um sich nicht anzustecken. Langeweile scheint vorprogrammiert. Doch als eines Nachts die alte Standuhr im Treppenhaus 13 Mal schlägt und sich der graue Hinterhof des Hauses in einen zauberhaften Garten verwandelt, entdeckt Tom eine fremde Welt aus längst vergangener Zeit. Meisterhaft spinnt Philippa Pearce den Faden durch Raum, Zeit und Wirklichkeit und schafft damit ein wahrhaft unvergessliches Kinderbuch.
Autorenporträt
Pearce, Philippa
Philippa Pearce, Jahrgang 1920, wuchs in Great Shelford als Tochter eines Müllers auf, studierte in Cambridge Englische Literatur und Geschichte und arbeitet als Redakteurin u.a. für die BBC. Bis zu ihrem Tod 2006 schrieb sie zahlreiche ausgezeichnete Kinderbücher, das wohl bekannteste ist »Als die Uhr dreizehn schlug«.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Fridtjof Küchemann freut sich, dass Klaus Fritz diesen Kinderbuchklassiker von Philippa Pearce mit Gespür für Rhytmus und Details übersetzt hat. Die große Kunst dieses Buchs von 1958 sieht Küchemann in der Balance zwischen Märchen, Kinderperspektive und literarischer Plausibilität erkennt. Das ist wichtig, meint er, weil es in der Geschichte um die Freundschaft zwischen einem einem Jungen und einem durch Raum und Zeit wandernden Geist geht. Glück empfindet Küchemann aber auch wegen des Blicks auf die Zeit und das Träumen, den der selbst "zeitlose" Text für ihn eröffnet.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.12.2016

Haltet die Torte!

Tanzende Monster, einsame Seehunde und geheimnisvolle Schachfiguren - zu finden in den schönsten Kinderbüchern zum Verschenken, vorgestellt von Tilman Spreckelsen.

Warum ist das Chamäleon rot?

Alles fängt friedlich an, schon auf dem Vorsatz des Buches: Zwei Hunde freuen sich auf die frisch gebackene Torte, der Gartentisch ist gedeckt. Doch dann schleichen sich zwei Ratten an und klauen die Torte, und die wilde Verfolgungsjagd ist nur eine von vielen, vielen Geschichten, die der Illustrator Thé Tjong-King ohne ein einziges Wort in seinem Bilderbuch erzählt und miteinander verwebt.

Es ist eine ganze Karawane von Tieren, die aus unterschiedlichen Gründen von links (Wald, Fluss und beginnendes Bergland) nach rechts (herrliche Wiese mit Obstbäumen) zieht, im jeweils eigenen Tempo und mit jeweils eigener Absicht. Man rennt einem Ball hinterher, pflückt Blumen für die Liebste, verliert die Entenmutter mit allen Geschwistern und findet sie am Ende doch, man will sich rächen oder einfach nur Quatsch machen, man wuselt herum, büßt Federn ein oder färbt sich versehentlich das Hinterteil rot, und wenn man als Leser endlich glaubt, jeder einzelnen Spur folgen zu können, dann entdeckt man beim nächsten Mal drei neue.

Fertig wird man mit dem Buch wohl nie: eine Anschaffung fürs Leben.

Thé Tjong-King: "Die Torte ist weg!"; Moritz Verlag, Frankfurt 2016, 32 S., geb., 13,95 Euro. Ab 3 J.

Der Weg zum Traumhaus.

"Am schlimmsten aber war es, wenn es regnet": Xaver und Wastl sind Freunde, sie leben in München in einem Mehrfamilienhaus unter kümmerlichen Bedingungen, der eine unterm Dach, der andere im Keller. Und weil die Nachkriegswohnungsnot um 1960 immer noch so groß ist, dass die jeweiligen Elternpaare trotz aller Schufterei nichts anderes bezahlen können, träumen Xaver und Wastl von einem Haus. Die Bauhütte, die sie im Wald finden und renovieren, sieht dann zwar ganz anders aus, ist aber noch schöner. Denn sie ist echt, und wir Leser waren immer dabei. 16 Jahre alt war Heidrun Petrides, als sie das 1962 erstmals erschienene Buch malte und schrieb, mit früher Meisterschaft und großer Sicherheit. Lieferbar ist es nach wie vor, mittlerweile in der 12. Auflage.

Heidrun Petrides: "Der Xaver und der Wastl"; Atlantis Verlag, Zürich 1962, 44 S., 14,95 Euro. Ab 6 J.

Alle Monster schlafen nie.

Natürlich gehen auch Monster in die Tanzstunde, sie lernen dort "monsterliche Tänze: Fauchtanz und gefräßigen Tango, Curry-Salsa und Huppi-Wuppi", und es könnte so schön sein, hätte der Kursteilnehmer Schlinkepütz nicht plötzlich diesen Ohrwurm, der ihn nicht mehr verlässt: "Schallala und Schallali, alle Monster schlafen nie".

Spätestens an dieser Stelle zeigt sich, was Susan Krellers Geschichten um das Monster Schlinkepütz und seine Freunde eigentlich ausmacht: Angesiedelt in einer eigenen Parallelwelt, die gegenüber der unsrigen leicht verschoben ist, stehen die kleinen Unterschiede zwischen den Welten im Vordergrund - und Krellers Verfremdungswerk, das vor allem über eine phantasievolle und zugleich stilbewusste Sprache gelingt.

Schlinkepütz ist gütig, hilfsbereit, überfordert und auf die Hilfe seiner Freunde angewiesen, eigensinnig und patent. Entstanden sind die Geschichten ursprünglich für die fabelhafte Kinderliteraturzeitschrift "Gecko", illustriert sind sie von Sabine Büchner, und deren Bilder zeigen sich Krellers Erfindungsreichtum durchaus gewachsen, etwa wenn sie dem Trichtergrammophon der Tanzstunde ebenfalls monsterliche Züge verleiht.

Susan Kreller und Sabine Büchner: "Schlinkepütz, das Monster mit Verspätung"; Carlsen Verlag, Hamburg 2016, 80 S., 14,99 Euro. Ab 4 J.

Zuflucht in der Badewanne.

Als Judith Kerr Anfang 1933 aus Berlin floh, war sie neun Jahre alt und ihr Vater, der Theaterkritiker Alfred Kerr, fünfundsechzig. Die Geschichte dieser Flucht kennen wir aus Judith Kerrs drei Erinnerungsbüchern, allen voran "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl", die mit ihrer präzisen Schilderung längst zu Klassikern der Kinderliteratur geworden sind. Aus ihnen spricht die anhaltende Liebe zum bereits 1948 gestorbenen Vater.

In diesem Sommer ist das Buch "Ein Seehund für Herrn Albert" erschienen, das von einer Erinnerung Alfred Kerrs ausgeht: Er habe auf einer Ferienreise einmal ein Seehundjunges gesehen, dessen Mutter erschossen worden war und das Kerr daraufhin nach Berlin mitnahm, wo es eine Zeitlang in der heimischen Badewanne lebte.

So ähnlich geht es auch in Judith Kerrs Buch zu, aber sie verdichtet das von ihrem Vater Erlebte zu einer Geschichte, die von Isolation und Gemeinschaft handelt. Herr Albert, der sich mit seiner Einsamkeit abgefunden hatte, zeigt sich nun fürsorglich einem Tier gegenüber, das ihn braucht. An den Anforderungen, die sich ihm nun stellen, wächst er so sehr, bis er sich auch für andere öffnet. Das schönste an dieser beiläufig und frei von aller aufgesetzten Pädagogik erzählten Geschichte sind Kerrs Bilder. Seltsam, dass sie in Deutschland als Künstlerin immer noch zu entdecken ist.

Judith Kerr: "Ein Seehund für Herrn Albert"; Verlag FischerSauerländer, Frankfurt 2016, 112 S., geb., 12 Euro.. Ab 6 J.

Gartenspuk im Hinterhof.

Um sich nicht bei seinem masernkranken Bruder anzustecken, muss Tom eine Zeitlang zu seinem Onkel und seiner Tante ziehen. Das ältliche Paar ist kinderlos und hat, bei aller Mühe, wenig Erfahrung mit und ebenso wenig Verständnis für einen Jungen auf der Schwelle zur Pubertät. Doch Tom gerät zufällig auf eine Spur, die alles verändert: In bestimmten Nächten, lernt er, führt die Hinterhaustür nicht in den gepflasterten Hof, sondern in einen herrlichen Garten. Dort trifft er das Mädchen Hatty, die Einzige, die ihn sehen kann. Und ergründet mit ihr das Geheimnis, das auf dem Garten liegt.

Der Kinderbuchklassiker der britischen Autorin Philippa Pearce stammt aus dem Jahr 1958. Jetzt ist er bei Aladin neu erschienen, und dass man ihm in der Sprache und dem Setting seine Entstehungszeit anmerkt, spricht nicht gegen das Buch. Das raffinierte Erzählen der Autorin aber, das gekonnte Verhüllen und Aufdecken der Ursache dieses Hinterhofspuks, schließlich die leise Diskussion der Frage, wer hier eigentlich als Geist in die Welt des anderen eindringt, all dies macht den unvergänglichen Reiz des Romans aus.

Philippa Pearce: "Als die Uhr dreizehn schlug"; Aladin Verlag, Hamburg 2016, 256 S., geb., 14,95 Euro. Ab 8 J.

Kriegführen war gestern.

Eigentlich ist der Roman eine Fernsehserie, das Buch zum Film also, eigentlich geht es darin um ein Mädchen, das bei seiner Mutter lebt und seinen Vater sucht, eigentlich spielen auch die Schule und ein besonders bornierter Lehrer eine Rolle.

Und trotz all diesem ist Esmé Lammers' Roman "Lang lebe die Königin", erschienen 1997, im Wesentlichen eine wundervolle Geschichte vom Schachspielen, gespeist aus den Phantasien eines achtjährigen Mädchens, die sich an ein besonders schönes Spielbrett samt Figuren knüpfen. Wie sich die Figuren bewegen, wo sie stehen und wie sie schlagen, wird aus einem längeren Gedankenspiel entwickelt, aus der Frage: Wie halte ich einen Despoten vom Kriegführen ab? Die Antwort ist so klug wie zwingend.

Esmé Lammers: "Lang lebe die Königin"; Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2009, 173 S., geb., 15,90 Euro. Ab 8 J.

Die Lügen der Erwachsenen.

Als Milas Vater einen Anruf von der Frau seines alten Freundes Matthew erhält, reist er sofort mit seiner Tochter von London nach New York. Denn Matthew ist verschwunden, und die Suche nach ihm, die Mila und ihr Vater nun unternehmen, bringt sehr viel mehr ans Licht als nur einen Mann, der ein Geheimnis mit sich herumschleppt. Niemand ist darüber erstaunter als die Zwölfjährige, niemand ist empörter darüber, wie viel die Erwachsenen selbst vor den nächsten Angehörigen verbergen - oder gerade vor ihnen.

Meg Rosoff ist eine großartige Autorin, und obwohl alles, was sie in diesem Roman schildert, all die großen Fragen, furchtbar klischeebeladen daherkommen könnte, ist das Buch nie in Gefahr, ästhetisch Schiffbruch zu erleiden. Stattdessen gehen einem diese Figuren lange nach: die einen, die sich als Erwachsene eingerichtet haben in ihrer Welt aus Trug und Leid, und die anderen, die an einem Punkt sind, an dem sie sich entscheiden müssen, ob sie es nicht anders machen wollen.

Meg Rosoff: "Was ich weiß von dir"; S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2014, 272 S., geb., 14,99 Euro. Ab 12 J.

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