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Sklaverei: nur ein trauriges Kapitel der Geschichte? Wer das glaubt, irrt. Weltweit leben heute 27 Millionen Menschen in Unfreiheit. Die modernen Erscheinungsformen von Sklaverei sind Schuldknechtschaft, Menschenhandel oder Zwangsprostitution. Dieses Buch enthüllt die Mechanismen von Sklaverei im Zeitalter der Globalisierung.Weltweit leben etwa 27 Millionen Menschen in Unfreiheit. Männer, Frauen und Kinder werden verschleppt und verkauft oder mit falschen Versprechungen inLänder wie Thailand, Brasilien, Indien oder die USA gelockt, wo sie in der Landwirtschaft, im Steinbruch, im Haushalt…mehr

Produktbeschreibung
Sklaverei: nur ein trauriges Kapitel der Geschichte? Wer das glaubt, irrt. Weltweit leben heute 27 Millionen Menschen in Unfreiheit. Die modernen Erscheinungsformen von Sklaverei sind Schuldknechtschaft, Menschenhandel oder Zwangsprostitution. Dieses Buch enthüllt die Mechanismen von Sklaverei im Zeitalter der Globalisierung.Weltweit leben etwa 27 Millionen Menschen in Unfreiheit. Männer, Frauen und Kinder werden verschleppt und verkauft oder mit falschen Versprechungen inLänder wie Thailand, Brasilien, Indien oder die USA gelockt, wo sie in der Landwirtschaft, im Steinbruch, im Haushalt reicher Familien oder in Fabriken ausgebeutet oder zur Prostitution gezwungen werden.Kevin Bales und Becky Cornell zeigen in diesem Buch, dass Sklaverei in unserer Zeit viele Erscheinungsformen haben kann, dass es jedoch immer darum geht, Menschen in sozialer und ökonomischer Abhängigkeit zu halten und den größtmöglichen wirtschaftlichen Nutzen aus ihnen zu ziehen. Sie spannen den Bogen vom Sklavenhandel der Vergangenheit bis zu heutigen Formen des Menschenhandels und erläutern anhand gesicherter Quellen und eindringlicher Fallbeispiele Ursachen und Mechanismen dieses globalen Problems. Mit ihrer engagierten Darstellung machen sie zudem deutlich, was getan werden kann, um Sklaverei nachhaltig zu bekämpfen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 28.10.2008

Maria, Noi und die anderen
Ein Sachbuch über die Formen moderner Sklaverei
Marias neuer Job als Haushaltshilfe in Texas soll der Beginn eines besseren Lebens sein. Doch als die Polizei die 13-Jährige schließlich befreite, war Maria abgemagert, ihr Körper übersät mit Narben, und ihre Augen waren entzündet. Wenn sie nicht putzen oder kochen musste, wurde sie an einen Pfahl im Hinterhof gefesselt. Ein Fall „moderner Sklaverei”, den Kevin Bales und Becky Cornell schildern. Bales ist nicht nur Soziologie-Professor, sondern auch Präsident der amerikanischen Organisation „Free the Slaves”, die ehemaligen Sklaven zu einem normalen Leben verhelfen will. Cornell ist Beraterin des amerikanischen Kongresses in Menschenrechtsfragen. In ihrem „politischem Sachbuch für Einsteiger” wollen die Autoren über die Erscheinungsformen unfreier Arbeit aufklären: Schuldknechtschaft, Zwangsarbeit, Menschenhandel und Zwangsprostitution.
Da ist die Thailänderin Noi, die als 15-Jährige ihrer gewalttätigen Familie entkommen wollte. Eine Arbeitsvermittlerin versprach ihr, sie könne in einem Restaurant in Japan kellnern – sie kam in ein Bordell. Oder das indische Dorf, das über vier Generationen in Schuldknechtschaft lebte. Mit ihrer Arbeit in einem Steinbruch sollten die Dorfbewohner ihre Schulden zahlen, die aufgrund der Zinsen nie weniger wurden.
Diese Fälle werden leider erst nach knapp der Hälfte des Buches erzählt. Statt mit den anschaulichen Geschichten der Betroffenen beginnen die Autoren mit Definitionen und Beschreibungen aller Erscheinungsformen von unfreier Arbeit. Eine wissenschaftlich anmutende Herangehensweise, die bei „politischen Einsteigern” ein starkes Engagement voraussetzt. Die Wissenschaftlichkeit bleibt ohnehin nur eine Anmutung. Viele Fakten sind nicht belegt – wie die Gesamtzahl der Sklaven, die Bales und Cornell mit 27 Millionen beziffern, während etwa Terre des hommes von 12,3 Millionen ausgeht. Die Angaben zur Sklaverei in Deutschland und Europa widersprechen sich teilweise, einige sind falsch zitiert und mit Online-Artikeln belegt statt mit den Originalquellen. Was wohl mehr der deutschen Bearbeitung anzulasten ist als der kanadischen Originalausgabe. Schade, denn auch jugendlicher Konsum ist Teil der globalen Verwertungskette unfreier Arbeit. Grund genug, sich mit den Geschichten von Maria, Noi und den anderen auseinanderzusetzen. DÖRTHE NATH
KEVIN BALES / BECKY CORNELL: Moderne Sklaverei. Aus dem Englischen von Birgit Fricke. Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2008. 144 S., 9,90 Euro. Ab 14
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Dörthe Nath ist mit diesem Buch über moderne Sklaverei von Kevin Bales und Becky Cornell nicht richtig zufrieden. Statt mit anschaulichen Fallbeispielen, die erst in der zweiten Hälfte des Buches aufgeführt werden, hebt das Buch mit Definitionen und Erklärungen in einem wissenschaftlich-trockenen Duktus an, kritisiert die Rezensentin. Das findet sie umso tadelnswerter, als dass es sich dabei ihrer Einschätzung nach um eine Pseudo-Wissenschaftlichkeit handelt, die ohne verbürgte Quellen, mit offensichtlichen Widersprüchen und nicht recht nachvollziehbaren Zahlen aufwartet. Etwas davon lastet Nath allerdings auch der deutschen Bearbeitung des kanadischen Buches an.

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