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Die Rekonstruktion einer erstaunlichen Lebensgeschichte zwischen Literatur, Theater und Wissenschaft.Als die von Max Reinhardt entdeckte Schauspielerin Kete Parsenow 1903 in Gorkis »Nachtasyl« in Wien auftrat, warben Peter Altenberg und Karl Kraus um sie, Adolf Loos war von ihrer Erscheinung hingerissen, und Frank Wedekind wollte sie ans Nürnberger Theater verpflichten. Zwischen Kraus und Parsenow entwickelte sich ein lebhafter Briefwechsel: 150 Briefe und Karten von Kete Parsenow an Karl Kraus haben sich aus den Jahren 1910 bis 1930 erhalten; seine Antworten sind verloren. Die charismatische…mehr

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Produktbeschreibung
Die Rekonstruktion einer erstaunlichen Lebensgeschichte zwischen Literatur, Theater und Wissenschaft.Als die von Max Reinhardt entdeckte Schauspielerin Kete Parsenow 1903 in Gorkis »Nachtasyl« in Wien auftrat, warben Peter Altenberg und Karl Kraus um sie, Adolf Loos war von ihrer Erscheinung hingerissen, und Frank Wedekind wollte sie ans Nürnberger Theater verpflichten. Zwischen Kraus und Parsenow entwickelte sich ein lebhafter Briefwechsel: 150 Briefe und Karten von Kete Parsenow an Karl Kraus haben sich aus den Jahren 1910 bis 1930 erhalten; seine Antworten sind verloren. Die charismatische Schauspielerin war seit 1914 mit dem Klassischen Philologen Walter F. Otto verheiratet, einem begeisterten Leser von Karl Kraus. Dieser schlug Kraus 1926 zum Nobelpreis vor. 1934 zog das Ehepaar nach Königsberg. Dort ging 1945 im Feuersturm der untergehenden Stadt alles verloren: Manuskripte, Briefe, die Bibliothek. Friedrich Pfäfflin hat diese erstaunliche Lebensgeschichte zwischen Literatur, Theater und Wissenschaft rekonstruiert. Ergänzt wird die Edition durch drei Anhänge: Ein Bericht über die Zerstörung der Königsberger Wohnung durch einen Mitbewohner, eine Übersicht zu Kete Parsenows Bühnentätigkeit und Briefe von zwei zurückgekehrten Emigranten, die sich der zauberhaften Erscheinung Kete Parsenows erinnern: Alfred Döblin und Julius Bab.
Autorenporträt
Karl Kraus (1874-1936) war als Herausgeber und fast alleiniger Verfasser der »Fackel« einer der meistverehrten und zugleich meistgehassten Kritiker seiner Zeit.

Kete Parsenow (1880-1960), Schauspielerin, wurde als Nachwuchstalent von Max Reinhardt gefördert, seit 1914 war sie in zweiter Ehe mit dem Philologen Walter F. Otto verheiratet, ihre langjährige Freundin Else Lasker-Schüler nannte sie »Venus von Siam«.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Der Wallstein Verlag hat zwei weitere Bände mit Korrespondenzen und Dokumenten um Karl Kraus publiziert, die sich Burkhard Müller vorgenommen hat. Friedrich Pfäfflin hat seinen Band mit Briefen, die Schauspielerin Kete Parsenow an Karl Kraus schrieb, einen außerordentlich umfangreichen Kommentar zur Seite gestellt, der nicht zuletzt auch die Zeit mit ihren kulturellen und gesellschaftlichen Verknüpfungen aufschlussreich erhellt, wie der Rezensent lobt. Die Briefe Parsenows allerdings findet er da weniger interessant, da es sich vorwiegend um Bettelbriefe oder Mitteilungen von dem Kaliber "Mir geht es gut, wie geht es Dir?" handelt, wie er wenig begeistert anmerkt. Da Kraus' Antworten fehlen, steht der inhaltlichen und stilistischen Dürre leider wenig entgegen, muss der Rezensent erkennen, zumal der Herausgeber wichtige Punkte ihrer Beziehung "beharrlich ausklammert" oder bestenfalls andeutet.

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