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Choi Seung-Hos Lyrik feiert das Alltägliche, in seiner Schönheit, seiner Hässlichkeit - in seinem Dasein.Der Koreaner Choi Seung-Ho wird oft als Zivilisationskritiker bezeichnet, der den Zerstörungen des industriellen Zeitalters nachfragt. Seine Gedichte berufen sich auf die Schönheit des Alltäglichen und suchen nach einer Einheit des Menschen mit der Natur. Während er in den frühen Büchern die Erkundung der realen Welt durch das Individuum ins Zentrum stellte, widmete er sich später stärker der Erforschung der Innenwelt des Menschen. In den letzten Jahren geraten immer mehr die grotesken,…mehr

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Produktbeschreibung
Choi Seung-Hos Lyrik feiert das Alltägliche, in seiner Schönheit, seiner Hässlichkeit - in seinem Dasein.Der Koreaner Choi Seung-Ho wird oft als Zivilisationskritiker bezeichnet, der den Zerstörungen des industriellen Zeitalters nachfragt. Seine Gedichte berufen sich auf die Schönheit des Alltäglichen und suchen nach einer Einheit des Menschen mit der Natur. Während er in den frühen Büchern die Erkundung der realen Welt durch das Individuum ins Zentrum stellte, widmete er sich später stärker der Erforschung der Innenwelt des Menschen. In den letzten Jahren geraten immer mehr die grotesken, auch die hintergründig-komischen Aspekte des Lebens in seine Gedichte. Kyunghee Park und Kurt Drawert haben eine Auswahl aus dem lyrischen Werk zum ersten Mal ins Deutsche übertragen.Das Buch aus WasserIm Buch aus Wassersteht nichts mehr geschrieben.Es ist durchsichtig, und blättert man es um,rinnt einem nur noch das Wasserüber die Finger. Das Buch aus Wasser ist dunkel, wenn die Dunkelheit kommt,und es ist mit der Helligkeit hell. Ich möchte mir mit dem Buch aus Wasser die Füße waschen, und ich gieße die Blumenmit diesem Buch.
Autorenporträt
Choi Seung-Ho, geb. 1954 in Chungcheon, studierte an der Pädagogischen Hochschule in Seoul und veröffentlicht seit Ende der siebziger Jahre Gedichte und Prosa. Schon mit seinem ersten Gedichtband »Schneesturmwarnung« (1983) schrieb er sich in die erste Reihe der jüngeren koreanischen Lyriker; bislang sind elf Gedichtbände erschienen. Sein Werk wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet. Eine Sammlung seiner Gedichte ist auf Englisch erschienen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Ausgesprochen unterschiedliche Gedichte schreibt der koreanische Lyriker Choi Seung Ho, konstatiert Nico Bleutge. Seine Gedichte über das Alltagsleben mit seinen kapitalistischen Zumutungen unterfüttert er mit politischen Anspielungen und einem Humor, der auf Körperflüssigkeiten und Vergleiche aus der Insektenwelt setzt, erklärt der Rezensent, der das auf die Dauer aber nicht so besonders unterhaltsam findet. Viel glücklicher machen ihn die Gedichte, in denen Choi einen "schwebenden Ton" anstimmt und sich dem Wesen der Tiere widmet. Er würdigt die "gute" Übersetzung von Kyunghee Park und Kurt Drawert, hätte sich aber eingehendere Anmerkungen und einige Worte zur Auswahl der Gedichte für diesen Band gewünscht.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.04.2012

Buch aus Wasser

Der Koreaner Choi Seung-Ho vereint in seiner Lyrik Nihilismus und Natursehnsucht, Zivilisationskritik und Zen. Die Gedichte entfalten Gleichnisse zwischen Angestellten und Trockenfischen, Tagebau und Brachlandschaften der Liebe, zwischen Schleusen der Stauseen und versiegelten Seelen der Moderne. Auch die Fortpflanzung ist im Maschinenzeitalter angekommen: in dem Gedicht "Industriegebiete" wird ein Kind ohne Gehirn mit einem Plastikschlauch als Nabelschnur geboren, die Muttermilch ist eine "giftige Brühe". Bilder des Lebens sind mit Todesmotiven verquickt. Die Vergänglichkeit als klassischer Topos wird von Dekadenz und Korruption in Form einer "Goldkirche" oder Modenschau für Trauerkleidung in einem Kaufhaus als Sinnbild des Laufstegs des Lebens abgelöst. Alternativ zum Kapitalismus bergen die Gedichte "Die Zeit des Wundbrandes" oder "Luftflimmern" buddhistische Motive der Wiedergeburt, Reinigung und Revolution. So wird im Spätwerk von Choi Seung-Ho die organische Vision der Öko-Lyrik um die Dimension religiöser Ganzheit erweitert. Der Nihilismus weicht in Zen-Gedichten wie "Der Geschmack der Steine" und "Das Buch aus Wasser" der gewollten Suche nach einer nunmehr spirituellen Leere. (Choi Seung-Ho: "Autobiographie aus Eis". Gedichte. Aus dem Koreanischen von Kyunghee Park, Kurt Drawert. Wallstein Verlag, Göttingen 2011. 144 S., geb., 19,90 [Euro].) sg

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