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Die Massenmedien Rundfunk und Fernsehen erreichen über Kurzwelle und Satellit jeden Winkel der Erde. Sie schlagen nicht nur Informationsbrücken zwischen Völkern und Kulturen. Für Millionen Menschen, die unter der Dunstglocke staatlicher Zensur und Propaganda leben müssen, sind sie auch eine Stimme der Freiheit und der Hoffnung. Wie kein anderes Medium hat der internationale Kurzwellenrundfunk durch jahrzehntelange, beharrliche, oft angefeindete Aufklärungsarbeit Löcher in den Eisernen Vorhang geschlagen und so zum Einsturz der totalitären Systeme in Osteuropa beigetragen. (Neuauflage 2007)

Produktbeschreibung
Die Massenmedien Rundfunk und Fernsehen erreichen über Kurzwelle und Satellit jeden Winkel der Erde. Sie schlagen nicht nur Informationsbrücken zwischen Völkern und Kulturen. Für Millionen Menschen, die unter der Dunstglocke staatlicher Zensur und Propaganda leben müssen, sind sie auch eine Stimme der Freiheit und der Hoffnung. Wie kein anderes Medium hat der internationale Kurzwellenrundfunk durch jahrzehntelange, beharrliche, oft angefeindete Aufklärungsarbeit Löcher in den Eisernen Vorhang geschlagen und so zum Einsturz der totalitären Systeme in Osteuropa beigetragen. (Neuauflage 2007)
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.10.2007

Frei von Wunschdenken
Der Journalist Botho Kirsch zur Berichterstattung über den Kreml
Botho Kirsch war einer der umstrittensten deutschen Journalisten. Dabei richtete er sich gar nicht an das deutsche Publikum, sondern an die Einwohner der Sowjetunion: Von 1966 bis 1994 war er Leiter des russischen Programms der Deutschen Welle. Er galt als kalter Krieger – und stand deshalb wiederholt auf der politischen Abschussliste. Nun hat Kirsch, mittlerweile 80 Jahre alt, ein Erinnerungsbuch vorgelegt. Es handelt sich aber keineswegs um eine egozentrische Anekdotensammlung, sondern um den gelungenen Versuch, Mechanismen der Medienwelt aufzuzeigen, die alle dieselbe Ursache haben: Wunschdenken.
Kirsch war ein entschiedener Befürworter der Zusammenarbeit zwischen Bonn und Moskau. Doch er wollte nicht die Augen vor den schweren Menschenrechtsverletzungen, vor der massiven Aufrüstung sowie der imperialistischen Außenpolitik der Sowjetunion unter Leonid Breschnew und der Konzeptlosigkeit unter Michail Gorbatschow verschließen. Es ist beklemmend nachzulesen, mit welcher Naivität manche deutschen Journalisten damals Breschnew gelobhudelt und Gorbatschow zum Welterlöser hochgeschrieben haben. Einige von ihnen, die Kirsch namentlich aufführt, standen auf der Gehaltsliste der Stasi.
Den Kreml ärgerte besonders, dass er in der UdSSR verbotene Literatur verlesen ließ, wie Solschenizyn oder Kopelew. Sogar Gorbatschow hat zunächst versucht, die Bundesregierung zur Ablösung Kirschs zu drängen. Später hat er seine Meinung geändert, sogar Kirsch persönlich für seinen Beitrag zur Demokratisierung Russland gedankt und die Zusammenarbeit zwischen dem Kölner Sender und russischen Stationen gefördert.
Die Entwicklung hat dem Skeptiker Recht gegeben: Die Entspannungspolitik endete mit der sowjetischen Invasion in Afghanistan, die Perestroika mündete in politisches Chaos mit einem Putschversuch und Kriegen im Kaukasus. Kirsch schildert diese Erfahrungen mit einer kräftigen Prise Ironie. Seine Aufzeichnungen sollten Pflichtlektüre sein für alle Politiker, Politologen, Historiker und auch Journalisten, die sich mit Russland befassen. THOMAS URBAN
BOTHO KIRSCH: Ein Fass Honig und ein Löffel Gift. Kalter Krieg auf kurzer Welle. Books on Demand, Norderstedt 2007. 272 Seiten, 14,40 Euro.
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