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Nichts ist selbstverständlicher als die Betrachtung eines Kunstwerkes - es lässt sich doch alles mit einem Blick erkennen. "Keineswegs!" Einer der renommiertesten Kunsthistoriker unserer Tage - Daniel Arasse - zeigt, dass nur wer genau hinsieht, auchentdeckt, was die Meister vor unserem flüchtigen Blick verbergen. Es gelingt ihm, den Sinn des Betrachters zu schärfen und in den sechs von einander unabhängigen Essays den Leser direkt anzusprechen, die Spannung zu halten und fernab jeder trockenen Argumantation hinzuführen zu Pointierungen und Schlussfolgerungen, die auch Laien leicht zugänglich sind.…mehr

Produktbeschreibung
Nichts ist selbstverständlicher als die Betrachtung eines Kunstwerkes - es lässt sich doch alles mit einem Blick erkennen. "Keineswegs!" Einer der renommiertesten Kunsthistoriker unserer Tage - Daniel Arasse - zeigt, dass nur wer genau hinsieht, auchentdeckt, was die Meister vor unserem flüchtigen Blick verbergen. Es gelingt ihm, den Sinn des Betrachters zu schärfen und in den sechs von einander unabhängigen Essays den Leser direkt anzusprechen, die Spannung zu halten und fernab jeder trockenen Argumantation hinzuführen zu Pointierungen und Schlussfolgerungen, die auch Laien leicht zugänglich sind.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.05.2002

Der Saft der Bilder
Ein Apfel. Eine Gurke. So knackig sie wirken: Sie stören! Weiter oben trifft in Carlo Crivellis „Verkündigung” von 1486 Gottes Lichtstrahl gerade die demütig gebeugte Maria wie eine Degenklinge. Und dann vorne, wie eine trotzige Trompe-l’oeil-Übung, dieses Obst, dieses Gemüse. Man kann eine solch willentliche Zerstörung der perspektivischen Illusion hinnehmen als Laune des Künstlers. Oder man kann sie erklären als Ausdruck der Allmacht Gottes, der mit menschlichem Raumverständnis nicht beizukommen ist.
Natürlich wollen wir im Zweifel den Sinn herausquetschen aus derart saftigen Paraphernalien. Und wir sind dankbar, wenn uns einer auf die Sprünge hilft. Daniel Arasse ist Studiendirektor an der Pariser „ Ecole des Hautes etudes en sciences sociales” und der Verfasser einer viel beachteten Monografie über Leonardo da Vinci. Außerdem ist er ein detailverliebter Kunst-Beobachter und berufener Sinnsucher. Unter seinem Blick wird der schöne Schwarze Caspar zur wichtigsten Gestalt in Bruegels „Anbetung der Könige” und Tizians „Venus von Urbino” zum edlen Pin-Up.
„Guck doch mal hin!” lautet der fordernde Titel eines Bandes, in dem Daniel Arasse, ausgehend von kleinsten Kompositionskomponenten, komplexe semiotische Deutungen alter Meisterwerke anbietet. Er tut das in Form von Monologen, Dialogen, offenen Briefen. Und schlägt dabei einen lockeren Ton an, der den Leser dieses für einen Bildband recht textlastigen Werkes bei der Stange hält.
Was sieht die Schnecke, die in Francesco del Cossas „Verkündigung an Maria” durch den Bildvordergrund kriecht? Kann man den Spiegelungen und Selbstreferenzen in Velázquez’ „Las Meninas”noch neue Aspekte abgewinnen? Fragen, die Arasse stellt und zum Teil überraschend, immer aber einleuchtend beantwortet. Der Wille zur Flapsigkeit verführt den Autor allerdings auch zu Überschriften wie „Magdalenas Schamhaar”. Ausgerechnet hierzu gibt es dann aber keine Bildbeispiele.
mea
DANIEL ARASSE: Guck doch mal hin! Was es in Bildern zu entdecken gibt. Dumont Verlag, Köln 2002. 155 Seiten, 26,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Als "Stoff für den gebildeten Smalltalk" wird diese Publikation von Rezensentin Elke von Radziewsky kategorisiert. Der Verlag habe eine Reihe von Bildbetrachtungen unter einem "Kinderladenslogan" zu einem "Pseudobildband" zusammengefasst, mit wenigen abzählten Illustrationen und Großbuchstaben, merkt die Rezensentin etwas hämisch an, "als gelte es, Seh-Behinderten auf den Weg zu helfen". In den fünf Bildern, die der französische Kunsthistoriker für sein Buch ausgesucht hat, gehe es um "Unsichtbares, Mystisch-Metaphysisches oder schlicht nicht Abbildbares". Manches scheint der Rezensentin tatsächlich ein "Aha"-Erlebnis verschafft zu haben, denn sie schildert mit einiger Akribie die vom Autor angelegten Wege, die den Leser zur Erkenntnis führen sollen, lobt Arasses Belesenheit und freut sich, als sie feststellen kann, dass es sich bei den potentiellen Adressaten seiner Ausführungen letztlich dann doch um Personen mit abgeschlossenem kunsthistorischen Grundstudium handeln sollte.

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