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Für das Ehepaar Albert und Ann bricht eine Welt zusammen, als ihre Tochter Glorie eines Tages von einem Tauchgang nicht mehr zurückkehrt. Erschüttert lässt Albert alles hinter sich zurück und bricht auf, um sich selbst zu finden.

Produktbeschreibung
Für das Ehepaar Albert und Ann bricht eine Welt zusammen, als ihre Tochter Glorie eines Tages von einem Tauchgang nicht mehr zurückkehrt. Erschüttert lässt Albert alles hinter sich zurück und bricht auf, um sich selbst zu finden.
Autorenporträt
Alfred Neven DuMont, geboren am 29. März 1927, trat nach einer frühen Tätigkeit an den Münchner Kammerspielen und einem Studium in München und in Chicago 1953 in den Verlag M. DuMont Schauberg ein. Er war seit 1960 Herausgeber des Kölner Stadt-Anzeigers, gründete kurz darauf die Boulevardzeitung Express, wurde 1990 Herausgeber der Mitteldeutschen Zeitung und 2006 der Frankfurter Rundschau. 2008 kam die Berliner Zeitung zum Verlag. Alfred Neven DuMont war Ehrenbürger der Stadt Köln, Honorarprofes
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.05.2009

Der Abschied des Patriarchen

Alle Erlösung ist weiblich: Alfred Neven DuMont legt im Alter von zweiundachtzig sein beeindruckendes Romandebüt vor. In "Reise zu Lena" schickt er sein Alter Ego ins Glück.

Von Oliver Jungen

Wenige Jahre vor seinem Tod hat sich Pierre Bourdieu auf ein unbekanntes Terrain vorgewagt: "Die männliche Herrschaft". Irgendwie hatte diese zwar seit der Initiation durch den Algerien-Krieg in alle seine kultursoziologischen Arbeiten hineingespielt, aber als Gegenstand hatte der Soziologe das Patriarchat bis 1998 dem Feminismus überlassen. Eine Abbitte?

Immerhin ist der bis dahin vernachlässigte Unterschied zwischen den Geschlechtern alles andere als fein. Der archetypische Mann, das ist für Bourdieu der aufrecht hinter dem Pflug Schreitende, während die archetypische Frau in gebückter Haltung Saat auswirft. Hoppla, Habitus. Derart mit dem Körper verschmolzen, müsse sich männliche Herrschaft nicht mehr rechtfertigen. Bourdieu leuchtet nun dem Feminismus heim: Mit Gender-Firlefanz oder sozialem Aufruhr komme man der Quasi-Determiniertheit nicht bei. Einzig eine komplexe Kritik, die sämtliche in den institutionellen Strukturen verankerten Herrschaftseffekte mit berücksichtige, könne "zum allmählichen Untergang der männlichen Herrschaft beitragen". Das mag stimmen - für Frankreich.

In Köln hat nun wenige Jahre später ebenfalls ein alter Mann ein Buch vorgelegt, in dem es um die Ordnung der Geschlechter geht. Und hier steht die weibliche Herrschaft in voller Blüte. Der Protagonist ist das Patriarchat selbst, ein gebrechlicher "alter Mann", immer wieder exemplarisch so genannt, der von weitaus vitaleren Frauen umgeben ist, die ihn umsorgen, über ihn streiten, ihn einander ausborgen, ihn anziehen, ausziehen, zu Bett bringen, über die Vergangenheit richten, über die Zukunft entscheiden. Gebrochen hat den alten Unternehmer namens Albert, der lange Zeit ganz für "die Firma" lebte, der Tod seiner manisch-depressiven Tochter Glorie, die beim Tauchen im Meer ertrunken ist. Seinen Frieden findet Albert erst, als er sich ganz dem ihm so restlos überlegenen Geschlecht überlässt. Erlösung durch den Tod korrespondiert die Erlösung durch die Liebe - und beides, das ist die Botschaft, ist weiblich.

Es ist kein Zufall, dass der Autor dieses Romans einer der letzten großen Patriarchen unserer Zeit ist, der mit harter Hand und großem Erfolg sein Imperium regierende Verleger Alfred Neven DuMont. Die Gründung des "Express" neben dem "Kölner Stadt-Anzeiger" geht ebenso auf ihn zurück wie die Übernahmen der "Mitteldeutschen Zeitung", der "Kölnischen Rundschau", der "Frankfurter Rundschau" und der "Berliner Zeitung". Es ist erstaunlich, aber auch folgerichtig, dass ausgerechnet er diesen grazilen, ja sensiblen Abgesang auf die Epoche des virilen Unternehmertums und seines Egoismus-Überbaus verfasst hat: "Wir Männer haben immer zuerst an uns selbst gedacht, das hat sich alles geändert." Dieser Roman ist ein Debüt, aber mehr noch ein Abschied, der Respekt abnötigt. Hier hat jemand im Zentrum des Medienuniversums seine Aufmerksamkeit für die tatsächlich wichtigen Dinge bewahrt: eine ethische Vollbremsung.

Eng ist das Buch an eigenen Erfahrungen entlanggeschrieben, nicht nur weil Neven DuMont darin auch den Tod seines Sohnes vor vierzehn Jahren künstlerisch verarbeitet hat: Diese Authentizität des Gefühls macht die eigentümliche Anmut des Romans aus. Keine Archetypen, die hier Felder bestellen. Noch da, wo der Autor typologisch wird - so rechnet etwa Albert zu Beginn mit Gott ab wie einst Hiob, während seine Frau Ann sich selbst anklagt -, scheint die Intimität des Geschehens stets wichtiger als seine Verallgemeinerbarkeit.

Die Konstruktion der Handlung ist klar. Ann lässt Albert für kurze Zeit allein, da ihre Schwester im Sterben liegt. Währenddessen kehrt Glories enge Freundin Christie aus Afrika zurück, um erstmals mit Albert über Glorie und ihr Ende zu sprechen. Die beiden tragischen und würdevollen Situationen, in denen Frauen andere Frauen in den Tod begleiten, spiegeln einander. Was soll da noch Firma, Profit, Imperium bedeuten? Natürlich handelt es sich auf seine Weise um einen religiösen Roman, das machen nicht erst die Namen "Glorie" und "Christie" deutlich.

Christie lädt zur Fortführung ihrer Geschichte den alten Mann zu ihrer Mutter Lena aufs Land ein - die im Titel angesprochene Reise und eine klassische Erzählsituation. Albert, zunächst eher ängstlich, blüht bald auf, erlaubt sich Infantilitäten, die man ihm gestattet. Fliegen will er wie Ikarus oder adamitisch im Apfelbaum sitzen. In das dunkle Leben des alten Mannes kehrt die Liebe zurück, und das in vielen Farben. Auch Ann tritt endlich aus der Umklammerung des Patriarchats und seiner Logik: "Wieder ein Geschäft mit Gegengeschäft! Ein grauenvoller Abweg!" Am Ende aber gehen die Rechnungen nicht auf: "Woran sich Deine Hoffnung klammerte, ist Müll." Ganz ohne emotionale Verwicklungen geht es aber nicht ab.

Stilistisch hätte noch etwas poliert werden dürfen. Die Symboliken mögen realitätsnah sein, sonderlich einfallsreich wirken sie nicht: der tiefe Wald, Hochstände mit Überblick, das Verlaufen im Traum, das dunkle Meer der Unendlichkeit. Auch auf die kleine Zauberberglerei zu Beginn hätte der Autor ohne Schaden verzichten können: Mit seinem Arzt, einem prähistorischen Nietzscheaner, unterhält sich Albert über den Tod Gottes. Ein ausgebuffter Erzähler, das wird man sagen dürfen, ist der Autor nicht. Den tieferen poetischen Wert dieses so verwundbar offenherzigen Romans können solche Einwände jedoch nicht schmälern.

Ein verspieltes Reich des Scheins hat Neven DuMont da errichtet, als Keil zwischen das kapitalistische Reich der Kräfte und das unausweichliche Reich der Naturgesetze getrieben. Ob es die Ordnungen zu sprengen vermag, in denen er selbst sich so gut auskennt? Zu Beginn des Romans, noch mitten in der albertinischen Passion, kommt Sohn Anton zu Besuch. Sofort entstehen Spannungen zwischen den Männern, denn der Junior spielt sich auf, "ganz der Chef", redet von "meiner Firma", obwohl der Vater sie ihm übergeben hat. Just dieser Tage dringen ähnliche Querelen aus der Dumont-Familie nach außen. Christian DuMont Schütte, Vertreter einer der beiden Familienstämme, die über je fünfzig Prozent des Imperiums verfügen, kritisiert öffentlich den Personenkult um den zweiundachtzigjährigen Patriarchen, der sich als Alleinherrscher geriere. Ist nun Bourdieu vielleicht doch der bessere Feminist? Möglich, denn ein bisschen erinnert Neven DuMonts Coup auch an das "Ich gehe, aber Euch nehm' ich mit"-Finale von "Gran Torino". Und wenn einer kein Feminist ist, dann Clint Eastwood, selbst der alte. Oder doch?

Alfred Neven DuMont: "Reise zu Lena". Roman. Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt 2009. 256 S., geb., 19,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 12.05.2009

Hat Er nicht schon sein Gelächter gehört in der Nacht?
Ein Mann im Spiegel der Frauen: Alfred Neven DuMonts später Debütroman „Reise zu Lena”
Der 88. Psalm gilt vielen Theologen als der exegetisch schwierigste des gesamten Psalters, weil er ohne jeden Hoffnungsschimmer auskommt. Heman, der Esrachiter, dem die düstere Lamentation zugeschrieben wird, ist ein Sänger im Geiste Hiobs. Das Klagelied, das er in Krankheit und Anfechtung anstimmt, endet – anders als vergleichbare Psalmentexte – nicht mit einer Lobpreisung, nicht einmal mit demütiger Unterwerfung unter den Ratschluss des alttestamentarischen Rachegottes: Hier artikulieren sich nur Zorn, Zweifel, Verzweiflung und ein Gefühl abgrundtiefer Verlassenheit, das von der Erlösungsbotschaft der Evangelien noch um Lichtjahre entfernt ist.
Wenn ein Autor seinem Werk den Verweis auf Psalm 88 voranstellt, kommuniziert er damit den Wunsch, man möge jene Mischung aus Hilfeschrei, Revolte und Resignation als Subtext mitlesen. Der Verleger Alfred Neven DuMont, der jetzt im Alter von 82 Jahren seinen Debütroman veröffentlicht hat, setzt sich durch diesen Fingerzeig noch radikaler, noch schutzloser den Rückschlüssen auf sein Leben und seine Befindlichkeit aus, die der Romanstoff und die Art, in der er vermittelt wird, unvermeidlich nahelegen. Um so mehr darf man staunen über den Mut eines Unternehmer-Patriarchen und Medien-Tycoons, sich am Ende eines langen Weges von seiner verwundbaren Seite zu zeigen. Und über die Unbefangenheit, mit der einer, dessen Metier das gedruckte Wort ist, die Konventionen zeitgenössischen Erzählens missachtet, um seinen Emotionen keine Fesseln anlegen zu müssen: Hier begegnet uns ein seltsam antiquiert anmutender, jederzeit hochgestimmter Ton, der keine Scheu vor dem Pathos kennt und allen stilistischen Erwägungen die Unmittelbarkeit des Ausdrucks voranstellt.
Albert, die Hauptfigur des Romans „Reise zu Lena”, ist ein kranker, hinfälliger, schubweise jedoch höchst vitaler und vor allem widerspenstiger alter Mann. Wie sein Erfinder hat er eine bedeutende Firma geleitet, wie bei jenem wurde das in großbürgerlichen Traditionen verankerte Familienleben vom frühen Tod eines der Kinder überschattet. Alfred Neven DuMont verlor vor vierzehn Jahren seinen ältesten Sohn Markus, der sich gerade als Künstler einen Namen zu machen begann. Der Romanheld Albert ist durch den tödlichen Tauchunfall seiner schönen, künstlerisch begabten Tochter Glorie traumatisiert.
Aber es ist nicht nur dieser Schicksalsschlag, für den er in nächtlichen Schlafzerreißungen einen gnadenlosen Gott zur Verantwortung zieht. Sein Hadern mit dem Höchsten speist sich auch aus anderen bitteren Erfahrungen: „Hat Er nicht schon sein Gelächter gehört in der Nacht? Er, der die Unschuldigen, die Aufrichtigen, die Frommen bestraft und die dunklen Gestalten, die mit Schuld beladen sind, die Drohnen, die Schmeichler, die Gefälligen, die heimlichen Diebe und die scheinheiligen Mörder davonkommen lässt? Ja, sie geradezu auszeichnet, ehrt, sie oben an der Tafel Ihm zur Seite Platz nehmen lässt.”
Es scheint, dass der zornige alte Mann bei diesem Rudel von Finsterlingen vor allem seine Geschlechtsgenossen im Sinn hat, denn die Frauen, die ihn umgeben, sind veritable Lichtgestalten. Da ist Ann, die beispielhaft disziplinierte Ehefrau, makellos in Erscheinung, Organisationstalent und Pflichtbewusstsein. Da ist die freundliche, kluge Schwiegertochter Lori, mit der Albert sich viel besser versteht als mit seinem geltungssüchtigen Sohn und Firmenerben Anton. Da ist Christie, die in schwesterlicher Nähe zu seiner Tochter aufwuchs, eine kraftvolle junge Frau mit schwierigem Lebenshintergrund und starkem sozialem Engagement. Und schließlich die Titelfigur Lena, Christies Pflegemutter, mit der Albert eine späte, zarte und sehr diskret geschilderte Liebe erlebt: Sie ist das Gegenbild zur Gattin, von eher einfachem Wesen, mütterlich, warmherzig und grenzenlos großzügig, was die Kinderträume alter Männer betrifft. Bei ihr, im ländlichen Idyll, darf der müde Macher noch einmal auf Bäume klettern und wie Ikarus das Fliegen üben, bevor sie ihn mit dem leicht modifizierten Dale-Carnegie-Motto „Sorg dich nicht! Sei froh!” wieder in seine angestammte Welt entlässt.
Ein hungriger, gieriger Wolf
Auf einer der ersten Buchseiten äußert Albert den Gedanken, den man als Motiv für die Entstehung des Romans lesen kann: „Warum habe ich immer geschwiegen? Nie von mir selbst gesprochen.” Dann aber, nachdem er ein wenig in seinen Erinnerungen gekramt und sich mit seinem Haus-Nietzscheaner, einem befreundeten Arzt, ausgetauscht hat, sind es überwiegend die Frauen, die zu Wort kommen: Glorie in ihrem Tagebuch, Christie – die eigentliche Hauptfigur mit dem symbolträchtigen Namen – in einer langen, dramatischen Erzählung, in deren Verlauf offenbar wird, dass die Freundin damals beim Tauchen freiwillig in den Tod ging. Es folgen Lenas Lebensbericht und Aufzeichnungen von Ann, die der Aufenthalt bei ihrer sterbenskranken Schwester zu einer Rück- und Innenschau veranlasst hat. Der alte Mann lässt den Frauen den Vortritt, begegnet sich selbst im Spiegel ihrer Erlebnisse und Erfahrungen, vertraut ganz auf den weiblichen Blick, auf dessen erlösende, allen männlichen Machenschaften überlegene Kraft.
Mit einer Ausnahme: Am Ende schildert er Lena einen Vorfall, bei dem der unverhoffte Anblick seiner erwachsenen Tochter unter der Dusche ein irritierendes Gefühl in ihm auslöste, das ihn „in Sekundenschnelle vom liebenden, sorgenden Vater in einen hungrigen, gierigen Wolf verwandelte”. Das Bekenntnis kommt einer Beichte gleich, es steht in direkter Beziehung zu den Blessuren, die Lena in der Ehe mit einem streng religiösen, sexuell verklemmten Mann davongetragen hat. Die Generation, die hier erzählt, ist von derartigen Konflikten und Spannungen tief geprägt.
Alfred Neven DuMont, ein Enkel des Malers Franz Lenbach, hat sich, bevor er in das familiäre Verlagsimperium eintrat, für kurze Zeit den Traum von einem Künstlerleben gestattet: Er war Schauspieler und Regieassistent von Hans Schweikart an den Münchner Kammerspielen. Sein Roman (mit Erzählungen trat er schon vor einigen Jahren hervor) kann auch als Versuch verstanden werden, noch einmal jenen Wesenskräften ans Licht zu verhelfen, die in einem Unternehmerdasein kein Ventil finden. Dass sein sechs Jahre jüngerer Bruder Reinhold, der über Jahrzehnte die Geschicke des Verlags Kiepenheuer & Witsch lenkte, mit „Die Villa” nahezu parallel als Romancier debütiert hat (SZ vom 16. März 2009), mag Zufall, Fügung oder listige Absprache sein. Sicher ist, dass die „Reise zu Lena” ein aufmerksameres Lektorat verdient hätte. Wenn ein großer alter Verlagsmann darüber hinwegsieht, muss er es im Streben nach Gleichmut und Gelassenheit schon recht weit gebracht haben.
KRISTINA MAIDT-ZINKE
ALFRED NEVEN DuMONT: Reise zu Lena. Roman. Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 2009. 256 Seiten, 19,90 Euro.
Alfred Neven DuMont in seinem Arbeitszimmer in Köln Foto: Karlheinz Jardner
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Der von Revolte und Resignation erzählende, mit dem vorangestellten Verweis auf Psalm 88 aufgerufene Subtext entgeht der Rezensentin Kristina Maidt-Zinke nicht. Ebensowenig die Schutzlosigkeit und der Mut, mit denen der 82-jährige Alfred Neven DuMont sich hier noch einmal als Künstler zu Wort meldet. Rückschlüsse auf das Leben der Verlegerpersönlichkeit fallen Maidt-Zinke nicht schwer. Der "hochgestimmte Ton", das Pathos, die Unmittelbarkeit des Ausdrucks vor allen stilistischen Erwägungen – all das lässt sie mit Achtung von diesem Roman sprechen. Dass der Text vor allem die Frauen ("Lichtgestalten") zu Wort kommen lässt, den alten Mann, die eigentliche Hauptfigur, nur "im Spiegel ihrer Erlebnisse und Erfahrungen", hat Maidt-Zinkes Sympathie. Die so zustande kommende Lebensbeichte der Figur versteht sie auch als Ventil für die im Leben des Autors zu kurz gekommenen "Wesenskräfte". Ein besseres Lektorat hätte sie allerdings verdient gehabt, findet die Rezensentin.

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