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Museen haben derzeit Hochkonjunktur, und es vergeht kein Jahr ohne die glamouröse Eröffnung eines neuen Baus. Kaum ein kulturelles Ereignis vermag die Meinungen so zu erhitzen, und die Diskussion um die Schönheit der Architektur, den Standort und die Frage, ob die Sammlung nun angemessen präsentiert sei, scheidet die Geister. Die Architektur wird selbst zum vorrangig diskutierten Ausstellungsobjekt, und die bedeutendsten Architekten reißen sich um eine der prestigeträchtigsten Bauaufgaben. Schließlich will jeder das Wunderwerk selbst in Augenschein nehmen, und das neue Museum steigt auf zum…mehr

Produktbeschreibung
Museen haben derzeit Hochkonjunktur, und es vergeht kein Jahr ohne die glamouröse Eröffnung eines neuen Baus. Kaum ein kulturelles Ereignis vermag die Meinungen so zu erhitzen, und die Diskussion um die Schönheit der Architektur, den Standort und die Frage, ob die Sammlung nun angemessen präsentiert sei, scheidet die Geister. Die Architektur wird selbst zum vorrangig diskutierten Ausstellungsobjekt, und die bedeutendsten Architekten reißen sich um eine der prestigeträchtigsten Bauaufgaben. Schließlich will jeder das Wunderwerk selbst in Augenschein nehmen, und das neue Museum steigt auf zum Liebling der Tourismusabteilungen und zum Standortfaktor Nummer eins.
Der Museumsboom der letzten zehn Jahre ist ein Phänomen, dem Frank Maier-Solgk in seinem Buch nachgeht. Seine einleitenden Thesen nimmt er in den Einzeldarstellungen von Architektur und Sammlung der 35 wichtigsten Bauten wieder auf und liefert so umfassende Informationen zu einer der spannendsten Kulturdebatten der letzte n J
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.01.2003

Standortfaktor Kunstmuseum

Die Zeiten sind vorbei, da ein Museum, griechisch "Musensitz", das staubige Studierzimmer, bei "Faust" sogar den "Kerker" meinen kann: Museen sind in Zeiten der "Event"-Kultur zu "Standortfaktoren" und, mit Wechselausstellungen "bespielt", zu wirtschaftlich bedeutenden Touristenzielen geworden. Entsprechend boomen sie als Neubauten sogar in schlechten Zeiten. Den schönsten und bedeutendsten Museumsbauten aus den vergangenen zehn Jahren ist nun ein überaus ansprechender Band gewidmet. Dabei interessieren den Autor tatsächlich die Häuser mehr als die Sammlungen, er schrieb also eher einen Museen- als einen Museumsführer. Prompt referiert er über die Frage nach dem Verhältnis zwischen bildender Kunst und ihrer Hülle aus Architektur: Dienen oder Herausfordern? Und die einzelnen Beiträge reflektieren immer wieder die architektonischen Antworten der Jetztzeit auf die genannte Grundsatzfrage. Dabei verbergen die literarisch-journalistischen Titel der einzelnen Beiträge im Inhaltsverzeichnis ("Ein Walfisch am Rio Nervion") die alphabetische Ordnung nach Städten (in diesem Fall Bilbao), und bleiben, aufgefaßt als ein Versprechen des pfiffigen Ansatzes, mit ihren spröden, ebenso klaren wie trockenen Beschreibungen die Einlösung überdies schuldig. Für ein Nachschlagewerk ist dies keineswegs ein Mangel; und so gibt es nur winzige Gründe, zu klagen. Im ansonsten auskunftsfreudigen Register sucht man die Architekten vergebens, und daß der Band mit einigen von ihnen Interviews zu bieten hat, ist dem Inhaltsverzeichnis leider nicht zu entnehmen.

mbe

"Die neuen Museen" von Frank Maier-Solgk. DuMont Verlag, Köln 2002. 264 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Broschiert, 24,90 Euro. ISBN 3-8321-5098-6

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