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Die Teilnehmer der nationalen europäischen Märkte sehen sich im Zuge des seit geraumer Zeit andauernden und noch anhaltenden Wandlungsprozesses mit neuen Rahmenbedingungen konfrontiert. Der Wandel kann mit Schlagwörtern wie Technologisierung, Globalisierung, Internationalisierung, Disintermediation, Spezialisierung und Konzentration umschrieben werden. Die fortschreitende Liberalisierung, Deregulierung und vor allem Harmonisierung der nationalen Teilmärkte bewirkt auch im Finanzdienstleistungsgeschäft eine Annäherung hin zu einem gemeinsamen europäischen Markt. Dies erfordert vielfach eine…mehr

Produktbeschreibung
Die Teilnehmer der nationalen europäischen Märkte sehen sich im Zuge des seit geraumer Zeit andauernden und noch anhaltenden Wandlungsprozesses mit neuen Rahmenbedingungen konfrontiert. Der Wandel kann mit Schlagwörtern wie Technologisierung, Globalisierung, Internationalisierung, Disintermediation, Spezialisierung und Konzentration umschrieben werden. Die fortschreitende Liberalisierung, Deregulierung und vor allem Harmonisierung der nationalen Teilmärkte bewirkt auch im Finanzdienstleistungsgeschäft eine Annäherung hin zu einem gemeinsamen europäischen Markt. Dies erfordert vielfach eine vollständige Neuausrichtung der in diesem Markt tätigen Finanzdienstleister.

Das vorliegende Handbuch greift jene Entwicklungen auf und bearbeitet ein vielfältiges Themenspektrum in diesem Umfeld. Kompetente und hochkarätige Persönlichkeiten aus Praxis und Wissenschaft stehen mit ihren Beiträgen für die Aktualität und Vielschichtigkeit des Werkes. Neben der Darstellung von Strukturen der nationalen Finanzdienstleistungsindustrien in Europa, der veränderten Rahmenbedingungen und des Wachstums- und Konzentrationsprozesses entwerfen die Autoren Strategien zur Neuausrichtung und skizzieren mögliche Perspektiven.

Hauptkapitel:
- Strukturen der Finanzdienstleistungsindustrie in Europa
- Rahmenbedingungen für die europäische Finanzdienstleistungsindustrie
- Wachstum und Konzentration in der Finanzindustrie
- Finanzdienstleistungen im Umbruch
- Entwicklungen an den Kapitalmärkten.
Autorenporträt
Prof. Dr. Bernd Rolfes ist Inhaber des Lehrstuhls für Banken und betriebliche Finanzwirtschaft an der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg und Gesellschafter des Zentrums für ertragsorientiertes Bankmanagement.

Prof. Dr. Thomas R. Fischer ist Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Finanzierung, der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.12.2001

Finanzdienstleistungen in Europa
Ein Handbuch bietet Hilfestellung in der aktuellen Diskussion

Bernd Rolfes/Thomas Fischer (Herausgeber): Handbuch der europäischen Finanzdienstleistungsindustrie. Fritz Knapp Verlag, Frankfurt 2001. 632 Seiten, 248 DM.

Bei Aufsatzsammlungen ranghoher Autoren ist häufig Vorsicht angebracht: Die Qualität der einzelnen Beiträge schwankt zumeist stark, und hinter manchem Autor steckt gern einmal eine fremde Feder, der die Qual beim Abfassen des Textes mangels Vertrautheit mit dem Thema oder fehlenden Vorstellungsvermögens über den Leserkreis anzumerken ist. Doch obwohl auch das von dem Duisburger Bankprofessor Bernd Rolfes und dem Deutsche-Bank-Vorstand Thomas Fischer herausgegebene Handbuch der europäischen Finanzdienstleistungsindustrie von solchen Schwächen nicht frei ist, so ist den beiden Herausgebern ein beachtlicher Wurf gelungen. Das Buch mit insgesamt fünfzig Beiträgen gliedert sich in fünf Abschnitte: "Strukturen der Finanzdienstleistungsindustrie in Europa", "Rahmenbedingungen", "Wachstum und Konzentration", "Finanzdienstleistungen im Umbruch" sowie schließlich "Entwicklungen an den Kapitalmärkten".

Dem europäischen Anspruch wird der erste Abschnitt des Buches am besten gerecht. Dort werden alle Märkte und Produktkategorien anschaulich im Vergleich der einzelnen Länder herausgearbeitet, unterstützt durch eine Vielzahl von Tabellen und Graphiken. Für die aktuelle Diskussion über die Strukturkrise der deutschen Banken ist der Beitrag von Stefan Kirmße und Ulrich Koch über die "Kostenstrukturen europäischer Banken im Vergleich" sehr hilfreich.

Gelungen sind auch einzelne Beiträge zu Spezialthemen. Drei Aufsätze verdienen unter vielen guten besondere Beachtung: "Die Integration von Vertriebswegen am Beispiel der Deutschen Bank 24" von Herbert Walter, dem Vorstandssprecher der Deutschen Bank 24, "Rechnungslegung im Wandel" vom Hypo-Vereinsbank-Vorstand Wolfgang Sprißler, der auf diesem Gebiet als Doyen der deutschen Bankvorstände gelten kann, und schließlich Thomas Fischers Beitrag über die "Risikosteuerung von Banken". Am schwächsten erweist sich das Kapitel über die Kapitalmärkte, obwohl die Finanzdienstleister gerade von diesen immer stärker abhängen. Der dort publizierte Beitrag vom Deutsche-Bank-Vorstand Josef Ackermann über europäische Banken im Investmentbanking fällt durch eine derartige Lustlosigkeit auf, daß man kaum glauben mag, daß Ackermann diesen wichtigsten Geschäftsbereich in Deutschlands größter Bank verantwortet. Verglichen mit der schwachen Beleuchtung des Kapitalmarktgeschäfts, werden das Privatkundengeschäft und das Internetbanking in dem Buch deutlich zu schwer gewichtet.

Beklagenswert ist auch das Fehlen von Fallbeispielen solcher Institute, die in einem Geschäftsbereich als führend gelten. Einzelne Länder hätten zudem mehr Beachtung verdient. Schließlich gibt es in Spanien zwei Banken (die BBVA und die BSCH), von denen jede einzelne mehr wert ist als die Deutsche Bank. Ein Beitrag über die Citigroup als einzigem wirklich global aufgestellten, noch dazu auch in schweren Zeiten erfolgreichen Finanzdienstleister hätte auch nicht geschadet.

Die Autorenliste ist dementsprechend sehr deutsch geprägt, wobei wichtige Autoren fehlen: Zum Thema "Allfinanz" hätte man gerne Näheres zum Beispiel vom MLP-Chef Bernhard Termühlen gelesen, der dieses Geschäft länger und erfolgreicher betreibt als alle deutschen Großbanken zusammen. Platz für solche Aspekte hätten die Herausgeber leicht schaffen können: Die Beiträge von Friedel Neuber, Wolfgang Rupf und Christopher Pleister sind nicht nur schwach, sie leisten auch nichts für das Verständnis der Branche in einem europäischen Kontext. Und warum man dem früheren Commerzbank-Chef Martin Kohlhaussen nochmals die Möglichkeit gibt, sein europäisches Netz der Wahlverwandtschaften vorzustellen, mit dem er der Bank nahezu alle strategischen Optionen nahm und sie auf diese Weise an den Rand der Bedeutungslosigkeit führte, leuchtet ebensowenig ein.

MARTIN T. ROTH

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Vorsicht, dies ist ein Buch, das von "ranghohen Autoren" - Bernd Rolfes ist Bankprofessor in Duisburg, Thomas Fischer im Vorstand der Deutschen Bank - herausgegeben wird und zahlreiche weitere Beiträge prominenter Vertreter aus der Welt der Banken bietet, warnt Martin T. Roth. Solche Bücher enthalten, weiß der Rezensent, meistens Texte von sehr unterschiedlicher Qualität, die mehr oder weniger gekonnt und motiviert verfasst wurden. So auch bei diesem Band, schreibt Roth, den er zwar einerseits für einen "beachtlichen Wurf" hält, in dem er aber andererseits eine ganze Reihe von Schwächen entdeckt hat. So wird Roth zu viel über Internet und Privatkundengeschäft geschrieben, während das Kapitalmarktgeschäft zu kurz komme, die Autorenliste sei zu deutsch, manche Länder, zum Beispiel Spanien, hätten mehr Beachtung verdient, Fallbeispiele wären schön gewesen, wichtige Vertreter bestimmter Dienste fehlten als Autoren, auf andere hätte man dafür verzichten können, moniert der Rezensent.

© Perlentaucher Medien GmbH