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Das Centro de Arte Reina Sofia in Madrid zeigt ab Februar 2004 unter dem Titel "Terra Incognita" eine große Retrospektive, die ca. 100 ausgewählte Photographien von Axel Hütte aus den Jahren 1980-2004 in repräsentativen Werkgruppen, einschließlich seiner Portrait-Typologien, beinhaltet. Unser Buch, die sechste Hütte-Publikation in unserem Hause, begleitet die Ausstellung als Katalog.

Produktbeschreibung
Das Centro de Arte Reina Sofia in Madrid zeigt ab Februar 2004 unter dem Titel "Terra Incognita" eine große Retrospektive, die ca. 100 ausgewählte Photographien von Axel Hütte aus den Jahren 1980-2004 in repräsentativen Werkgruppen, einschließlich seiner Portrait-Typologien, beinhaltet. Unser Buch, die sechste Hütte-Publikation in unserem Hause, begleitet die Ausstellung als Katalog.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 12.03.2004

Axel Hüttes Methoden der Distanzierung
Jeder, der mit visueller Neugier fotografiert, entdeckt irgendwann die Spiegelungen auf Wasserflächen als Motiv und versucht ihre Reize auszukosten, indem er beispielsweise das fertige Bild auf den Kopf stellt, also die im Wasser kopfüber gespiegelten Gegenstände aufrecht hinstellt und so der abgebildeten Realität die Irritationen des leicht bewegten, getrübten Wasserspiegels mitgibt. Axel Hütte, der international geschätzte Fotokünstler aus der Düsseldorfer Becher-Schule, hat das beliebte Umkehrspiel in einer Serie von extrem breitformatigen Fotografien purifiziert und systematisiert. Er konzentriert sich ganz auf die Spiegelungen, die, auf den Kopf, also eigentlich auf die Füße gestellt, in möglichster Reinheit das Bild füllen. Die Ufer der fotografierten Gewässer, an denen das Spiegelbild und das Realbild aufeinander stoßen, sind so an den unteren Bildrand gerückt, dass sie wie ein flacher Sockel das schummrige Bildgeschehen tragen, das sich auf schattige Zonen beschränkt, sein dunkles Geheimnis also nicht allzu leicht preisgibt. Im kühlen Dämmer wirken die ausgesetzten weiblichen Figuren wie Boten eines fernen Mythos.
Im großformatigen Bilder-Sammelband, der zur Retrospektive der Fotoarbeiten von Axel Hütte im Centro de Arte Reina Sofia in Madrid erschienen ist (Terra Incognita, Schirmer/Mosel Verlag, München 2004, 176 Seiten, 84 Tafeln, 49,80 Euro), korrespondieren die Spiegelungen, diese Visualisierungen des Elements Wasser, am ehesten mit den fotografischen Konkretionen des Elements Luft, mit den suggestiven menschenleeren Nebellandschaften Hüttes. Zu diesen beiden Serien gesellen sich Nachtansichten von Großstädten, in deren lockeren Lichtmustern die Gesetze der Perspektive ausgehebelt sind, weil das dominierende Schwarz alle Abstand schaffenden Nebenschauplätze verschlingt. Ähnlich kühl-sachlich drängt das Chaos gebauter Formen, das Hütte in den Abseiten britischer Städte aufspürt und in tristem Schwarz-Weiß ausstellt, auf die Buchseiten. Und auch die auffällig emotionslosen Porträts von Freunden oder von Künstlerkollegen, die zu Serien zusammengefasst sind, demonstrieren noch einmal die Technik der abstrahierenden Distanzierung, die Axel Hütte so souverän beherrscht.
GOTTFRIED KNAPP
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Brigitte Werneburg macht in ihrer kurzen Kritik des Fotobandes von Axel Hütte, der anlässlich einer Retrospektive seiner Werke im Centro Arte Reina Sofia herausgekommen ist, kurzen Prozess. Es erbost sie enorm, dass im Gegensatz zu den Porträts männlicher Modelle, seien es Straßenkinder oder Künstler, sämtliche Frauenfotographien "ganz und gar namenlos" bleiben und so die "Präsenz des Organischen" zugewiesen bekommen. Damit, so die Rezensentin sehr verärgert, kann man sich "jeden weiteren Blick" in den Band sparen. Diese "Terra Incognita" bleibt auch dem Betrachter "unbekannt", weil der Fotograf sie "in seinem Unverstand" selbst "auslöscht", wettert Werneburg weiter. Die Fotos sind insgesamt "intellektuell unterbelichtet" beschließt die Rezensentin kategorisch ihre Kritik.

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