Die Modefotographie ist in den letzten zwanzig Jahren zum Leitmedium unserer visuellen Kultur aufgestiegen. Nichts wird in Mode und visueller Kultur so schnell von Neuem überlagert wie die jeweils jüngste Vergangenheit. "Aktualarchäologie" nennt der Autor diese Art der Annäherung und deckt vier Kraftfelder auf, in denen sich die Modefotographie seit 1980 bewegt: Glamour - Punkrock - High-Tech und Futurismus - Kunst.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Birgit Sonna ist - von einigen Schwachstellen abgesehen - sehr angetan von diesem Bildband über die Modefotografie der vergangenen zwanzig Jahre. Angesichts der auf den Modebetrieb übergreifenden wirtschaftlichen Krise vermutet sie, dass die "Modefotografie jenseits der Gebrauchskunst wenn nicht abgeschlossen, so doch zumindest auf einem vorläufigen Endpunkt eingefroren" ist. Eine gute Gelegenheit also, um Bilanz zu ziehen. Und das gelingt den Herausgebern nach Sonnas Meinung recht gut. Und obwohl die Stilgrenzen in der Mode mittlerweile fast bis zur Unkenntlichkeit verschwommen sind, schätzt sie ihren Ansatz, die vorgestellten Arbeiten in vier thematische Kapitel zu unterteilen. Nur der Essay, in dem die Autoren nach den Verbindungslinien von Mode und Kunst suchen, gefällt der Rezensentin überhaupt nicht. Alles in allem ist Sonna jedoch hochzufrieden mit diesem Band - kein Wunder, wähnt sie sich bisweilen sogar in einer "Zeitmaschine".
© Perlentaucher Medien GmbH
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