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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

"Eine schöne Idee" hatten die Westberliner Lehrerin Helga Moericke und die Germanistin Margarete Hambürger, 17 Schüler einer Westberliner und einer Ostberliner Schule einmal 1990 und dann noch einmal zehn Jahre später über ihre Lebensentwürfe zu befragen, lobt Andreas Lehmann. Doch die Ostberliner Jugendlichen seien zum falschen Zeitpunkt befragt worden, denn im Jahr 1990 waren sie mehr mit den politischen und sozialen Umbrüchen beschäftigt denn mit der eigenen Lebensplanung. Und an zu vielen Stellen, bemängelt Lehmann, sei nicht klar, ob hier persönliche Geschichten über das Älterwerden würden oder über das Ost-West-Verhältnis reflektiert werde. Und in einigen Formulierungen hat der Rezensent nicht die Sprache der Schüler, sondern die der Deutschlehrerin erkannt, was weniger auf O-Töne denn auf nachträgliche Korrekturen schließen lässt. Gestört hat Lehmann auch, dass die Autorinnen im Anhang zwar ein recht korrektes Glossar über das Schulsystem und die Jugendorganisation der DDR angefügt haben, aber anscheinend Tatsachen aus dem Alltagsleben der Ostdeutschen weniger gründlich recherchiert haben, etwa, indem sie die Rockband "City" zu "Citty", den Liedermacher Kurt Demmler zu Kurt Demmier gemacht und Eisenhüttenstadt mit Eisenach verwechselt haben.

© Perlentaucher Medien GmbH