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Die Buddenbrooks der Niederlande. Das neue große Familienepos von Geert Mak
Sie sind die Buddenbrooks der Niederlande: Die Six-Dynastie gehört seit dem Goldenen Zeitalter zu den politisch und kulturell bedeutendsten Familien des Landes. Bestsellerautor Geert Mak folgt den Spuren dieser Familie, die seit mehr als vierhundert Jahren in Amsterdam ansässig ist, und erweckt ihre Geschichte und Geschichten zu neuem Leben. Er erzählt die Biographie der Familie bis heute und entwirft zugleich ein ebenso farbiges wie schillerndes Panorama ihrer unterschiedlichen Epochen.
Jan Six - Mäzen,
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Produktbeschreibung
Die Buddenbrooks der Niederlande. Das neue große Familienepos von Geert Mak

Sie sind die Buddenbrooks der Niederlande: Die Six-Dynastie gehört seit dem Goldenen Zeitalter zu den politisch und kulturell bedeutendsten Familien des Landes. Bestsellerautor Geert Mak folgt den Spuren dieser Familie, die seit mehr als vierhundert Jahren in Amsterdam ansässig ist, und erweckt ihre Geschichte und Geschichten zu neuem Leben. Er erzählt die Biographie der Familie bis heute und entwirft zugleich ein ebenso farbiges wie schillerndes Panorama ihrer unterschiedlichen Epochen.

Jan Six - Mäzen, Aufklärer, Kunstsammler, Amsterdamer Regent und verewigt auf einem der schönsten Porträts, das Rembrandt je schuf - gilt als Begründer der Dynastie und hatte eine ganze Reihe von Nachkommen, von denen der jeweils Erstgeborene seinen Namen trug. Wie er gelangten viele von ihnen in den darauffolgenden Jahrhunderten in Kunst, Politik und Wissenschaft zu Reichtum und Ruhm. Andere Familienmitglieder wiederum verbrachten ihr Leben in Armut und Einsamkeit. Zahlreiche Tagebücher, Briefe, Notizen und Aufzeichnungen, die sich zusammen mit dem Rembrandt-Bildnis bis heute im Besitz der Familie befinden, zeugen davon. "Die vielen Leben des Jan Six" ist die Geschichte einer Familie und ihrer Stadt über viele Generationen hinweg. Es ist eine Geschichte von Ambitionen und Scheitern, von Größe und der ewigen Angst vor dem Niedergang.

Autorenporträt
Mak, Geert
Geert Mak, geboren 1946, ist einer der bekanntesten Publizisten der Niederlande und gehört nach drei großen Bestsellern zu den wichtigsten Sachbuchautoren des Landes. Zu seinen bekanntesten Veröffentlichungen zählen "Amsterdam" (1997), "Das Jahrhundert meines Vaters" (2003) und "In Europa" (2005). Zuletzt erschien "Amerika! Auf der Suche nach dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten" (2013). Für sein Werk erhielt Geert Mak 2008 den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung. Seine Bücher sind internationale Bestseller und wurden in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension

Dirk Schümer bekommt mit Geert Maks Versuch einer Familienchronologie über 400 Jahre ein funkelndes Stück Literatur und ein alteuropäisches Geschichtspanorama. Vor allem die Anfänge der Patrizierfamilie Six sind für Schümer spannend, weil sie zugleich das Goldene Zeitalter der Niederlande zeigen. Der "bunte" Erzählstil des Autors scheint Schümer gut zu dieser Epoche zu passen. Allerdings garniert der Autor seine Schilderungen von Calvinisten und Ostindienfahrern darüber hinaus mit Einzelheiten aus dem Sixschen Familienarchiv, meint Schümer, ein klarer Wettbewerbsvorteil vor anderen Geschichtserzählungen. Mit welcher Verve Mak den historischen Rahmen mit der Familiengeschichte und dem bunten Stammbaum der Six füllt, ihren Netzwerken, den Standeszwängen und Privilegien, findet Schümer meisterhaft.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.12.2016

Gruppenbild mit Rembrandt
Spurensuche im Familienarchiv: Geert Mak folgt einer Amsterdamer Dynastie durch die Jahrhunderte

In seiner vor fast fünfzehn Jahren erschienen Buch über "Das Jahrhundert meines Vaters" hat Geert Mak einfühlsam die große Geschichte mit dem kleinen Kosmos einer Familie verknüpft. Es wurde zu einem großen Erfolg, mit dem der niederländische Schriftsteller und Essayist einem breiten deutschen Publikum bekannt wurde und dessen folgende Bücher über Europa und Amerika auch viel Lob fanden. So stellt sich Vorfreude ein, nimmt man das jüngste Werk des an diesem Sonntag seinen siebzigsten Geburtstag begehenden Autors zur Hand, die "Geschichte einer Amsterdamer Dynastie". Zumal Geert Mak bereits 1995 eine kleine Geschichte der Stadt Amsterdam vorlegte.

Der "erste" Jan Six kommt 1618 auf die Welt. Beide Großeltern stammen aus Saint-Omer, einer "nordfranzösischen Stadt". Es sind protestantische Familien, "um 1585 in den Norden geflohen, als die Verfolgung der ,Ketzer' und Andersdenkenden unerträglich wurde". Die Familie Six erwarb ihren Reichtum im Tuch- und Färberhandel. Nach einer langen Abhandlung über Farben und Färben erfahren wir, dass mit der Reformation "die ewigen Wahrheiten des Mittelalters überall in Europa hinterfragt wurden". Weiter geht es zu Johannes Calvin, der mit seiner Theologie eine eigene protestantische Kirche gründete. Die Bürger in den Provinzen der Spanischen Niederlande wurden begeisterte Anhänger Calvins, Reformierte genannt.

Der größte Webfehler im neuen Buch von Geert Mak ist die ungleiche Gewichtung. Für den ersten Jan Six werden von insgesamt 460 Seiten zweihundert verbraucht. Neun Generationen müssen sich die restlichen Seiten teilen. Vor allem aber wird die Geschichte der Familie durch Geschichtslektionen unterbrochen, die so ausufernd sind, dass die "Sixe" sich darin verlieren. Und die Lektionen erweisen sich allzu oft als Sackgassen, samt Klischees und handwerklichen Fehlgriffen. Es fehlt ein historisches Gerüst, das die Generationen präzise in die kulturellen und politischen Bewegungen ihrer Zeit einbindet und so Licht auf einzelne Persönlichkeiten wirft.

Das Stichwort "Saint-Omer" steht für dieses Manko. Die "nordfranzösische Stadt" lag im südlichen Teil der Spanischen Niederlande, die vom spanischen katholischen Zweig der Habsburger beherrscht wurden. Kein Wort darüber, dass die protestantisch-reformierte Gesinnung schon 1568 in den sieben nördlichen Provinzen der Spanischen Niederlande zum Motor eines Aufstands gegen die Fremdherrschaft geworden ist. Nur vor diesem Hintergrund wird verständlich, warum die reformierte Familie Six 1585 aus Saint-Omer im Süden, wo die Spanier alle Aufstände niederschlugen, mit anderen Religionsflüchtlingen in den protestantischen Norden der Provinzen zog, wo sich im Freiheitskampf der Reformierten Erfolge abzeichneten.

Was prägt den jungen Jan Six im bunten Treiben von Amsterdam? Ein Hinweis verspricht erhellende Querbezüge. "Fußläufig vier Minuten vom Haus der Familie Six entfernt" lag die Jodenbreestraat, so benannt, "wegen der vielen jüdischen Kaufleute, die dort zusammenkamen und oft großes Wissen und immense Bildung mitbrachten". Kein Wort aber, wie sehr die Juden zur geistig-kulturellen Faszination der Metropole beitrugen. Unvorstellbar, dass Jan Six davon unberührt blieb. Jene "jüdischen Kaufleute", die Sefarden, aus Spanien vertrieben, durften in Amsterdam als freie Bürger leben. Mit ihren internationalen Vernetzungen haben sie zum wirtschaftlichen Aufschwung Amsterdams beigetragen. Nach französischer Mode gekleidet, fuhren sie in Kutschen zu ihrer prächtigen Synagoge im Zentrum der Stadt. In ihren Grachtenhäusern wurde Theater gespielt. Amsterdam ohne diese weltoffene jüdische Gemeinschaft ist wie eine amputierte Stadt. Gleiches gilt für die Biographie von Jan Six: Wenn man die sefardische Nachbarschaft ausblendet, bloß einen kleinen Hinweis auf diese jüdischen Kaufleute anbringt, verstellt man einen Zugang zu ihr.

Jan Six ist kaum mehr als ein Name, als er 1634 "in Leiden als Student eingeschrieben wurde". Die Universität Leiden, von den aufständischen Niederländern 1575 am Beginn ihres Freiheitskampfes gegründet, zog Gelehrte und Studenten aus ganz Europa an. Der Geist von Leiden stand für einen offenen, mit einem menschenfreundlichen Glauben vereinbaren Humanismus.

Zu den seltenen persönlichen Quellen gehören die Aufzeichnungen, die Jan Six angesichts des Todes seiner Kinder und über seinen eigenen Tod machte. Er vertraute darauf, dass Gott "kein Leid auferlegt ohne seine Gnade" und der Tod nur "den Körper, der unsere edle Seele drückt, hinwegnimmt". Dass die Wurzeln dieses frommen Humanismus in seinen Leidener Jahren liegen, ist eine berechtigte Vermutung. Wenn der Autor Jan Six "ein Kinder seiner Zeit" nennt, ohne den Geist von Leiden zu erwähnen, bleibt das hingegen eine Leerformel.

Es sind die Männer, die bei Mak für die Dynastie stehen. Dabei hält Anna Elisabeth van den Bempden, die der "zweite" Jan Sixt 1728 heiratet, eine Überraschung bereit: eine Korrespondenz mit ihrem Cousin, dem niederländischen Botschafter in Istanbul. Keiner der Six-Ehemänner hat seine Kinder so einfühlsam und die Gesellschaft ringsum so nüchtern beschrieben, wie es diese Frau getan hat.

Ihr Mann, der drittreichste Bürger von Amsterdam, macht dagegen eine blasse Figur. Zu gewichtig ist bei Mak der Anteil der Six-Erzählung, der auf das Vermögen verweist, auf die städtischen Ämter der männlichen Vertreter, auf die kostbaren Sammlungen. Die Menschen dahinter entziehen sich ihm, ihre emotionale Seite öffnet sich auch durch "Tausende von Papieren" nicht.

Am 10. Mai 1940 begann die deutsche Besatzung der Niederlande. Der jetzige Jan Six tat alles, um die Gemäldesammlung vor den "rembrandtverliebten Nazis" zu retten. Die Six-Sammlung blieb "unbehelligt". Das war ziemlich einzigartig im besetzen Europa. In der Familie Six gibt es dazu keine Aufzeichnungen, keine Erklärungen. Darüber etwas in Erfahrung zu bringen ist eine der vielen Chancen, die dieses Buch nicht nützt.

BARBARA BEUYS

Geert Mak: "Die vielen Leben des Jan Six". Geschichte einer Amsterdamer Dynastie.

Aus dem Niederländischen von Gregor Seferens und Andreas Ecke. Siedler Verlag, München 2016. 512 S., Abb., geb., 26,99 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Maks Buch erinnert an Thomas Manns "Buddenbrooks"." Der Spiegel
»Eine einzigartige, großartige, funkelnde Familienbiografie, und ein alteuropäisches Geschichtspanorama gleichermaßen.« Die Welt