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Die Erzählungen! Immer wieder die selben, vielzitierten Erzählungen. Borges kann nicht erzählen, ohne zu denken, und nicht denken, ohne zu erzählen. Deshalb sind seine Essays nicht weniger phantastisch, radikal und "fabelhaft" als seine Ficciones - ja, vielleicht steckt in ihnen sogar der eigentliche Kern seiner Autorschaft. Sonderbar, daß sie in keiner handlichen Ausgabe auf dem Markt zu finden sind. Viele von ihnen nennen sich "Historien", "Träume" oder "Rätsel", und alle sprengen den hergebrachten Begriff des Essays und verleihen der Gattung einen neuen, irisierenden Glanz. Die frühesten…mehr

Produktbeschreibung
Die Erzählungen! Immer wieder die selben, vielzitierten Erzählungen. Borges kann nicht erzählen, ohne zu denken, und nicht denken, ohne zu erzählen. Deshalb sind seine Essays nicht weniger phantastisch, radikal und "fabelhaft" als seine Ficciones - ja, vielleicht steckt in ihnen sogar der eigentliche Kern seiner Autorschaft. Sonderbar, daß sie in keiner handlichen Ausgabe auf dem Markt zu finden sind. Viele von ihnen nennen sich "Historien", "Träume" oder "Rätsel", und alle sprengen den hergebrachten Begriff des Essays und verleihen der Gattung einen neuen, irisierenden Glanz. Die frühesten unter diesen Stücken, kaum bekannt, sind achtzig Jahre alt, und sie wirken so frisch und überraschend wie am ersten Tag. Die Themen sind so vielfältig, daß man sich an den Kopf greift. Von der "Kunst des Schmähens" handeln sie, von der "Dauer der Hölle", von Kabbalisten und Schildkröten, Denkmaschinen und Engeln. Bishe r unbekannt war hierzulande, was Borges über die Deutschen, die Juden und den Zweiten Weltkrieg schrieb. Diese Texte widerlegen die schwarze Legende, derzufolge man es mit einem unpolitischen oder gar "rechten" Schriftsteller zu tun hat. Es ist kein Zufall, daß Borges sich so gerne mit "Rechtfertigungen" und "Widerlegungen" befaßt hat. Den Zeitgeist hat er stets verachtet, und zum Mainstream wird er nie gehören.
Autorenporträt
Jorge Luis Borges, geb. 1899 in Buenos Aires, gründete schon als junger Mann mit Freunden zusammen literarische Zeitschriften. Sein erster Gedichtband erschien 1923. Von 1950-1953 war er Präsident des argentinischen Schriftstellerverbands und von 1955-1973 Direktor der Nationalbibliothek von Buenos Aires. 1961 erhielt er, zusammen mit Beckett, den Internationalen Literaturpreis Formentor, dem bis zu seinem Tod 1986 in Buenos Aires zahlreiche internationale Ehrungen folgten. Kaum ein Schriftsteller des 20. Jahrhunderts hat so viele andere Autoren beeinflusst wie Borges.
Jorge Louis Borges begann früh zu schreiben - Essays, Gedichte, Erzählungen. Er unternahm viele Reisen und lernte Englisch, Frazösisch, Deutsch und Latein.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.03.2000

Handlich gedacht
Essay-Bände, auch für unterwegs
Ganze Tage in den Büchern – entfährt es dem Autor, als er in seiner Einführung darauf zu sprechen kommt, warum in zahllosen Bibliotheken, Buchläden und Privathaushalten so viele Werke stehen, „die etwas beschreiben, was nicht existiert” und warum solche Beschreibungen so viele Menschen interessieren. Die alte Debatte also, über Literatur und ihre Wahrheit, ihre Wirklichkeit – da will man weiterlesen und sich mit dem Autor, dem Germanisten Burghard Damerau, auseinandersetzen, weshalb es dennoch diese Bücher sind, die uns die Wirklichkeit erschließen und warum wir „ohne Bücher nicht sein wollen”.
Damerau setzt in seinem Buch „Literatur und andere Wahrheiten” beim Leser Vergnügen voraus am argumentativen Pro und Contra. Und die Reihe des Aufbau-Verlags, in der es erschien, kommt all jenen entgegen, deren Lust am Sinnieren durch Zeitmangel nicht immer zum Zuge kommt. Man kann die handlichen Bändchen bequem in die Tasche stecken, man liest sie an und findet schnell den roten Faden der Argumentation. Kein Digest-Fastfood also, sondern eine Aufforderung zum nachdenklichen Gründlichsein.
Solche Nachdenklust wird auch in den Ausführungen der Literaturwissenschaftlerin Gertrud Lehnert über die Inszenierung des Privaten im öffentlichen Raum gefördert. Sie beschreibt den Umgang der Medien mit uns, die wir uns zur Schau stellen im öffentlichen Raum, sie beschreibt die Gründe dieser Verfügbarkeit und Vermarktung und ihre Geschichte, vom 18. Jahrhundert bis zur globalen Gesellschaft heute.
Das Thema Heimat greift Thomas E. Schmidt auf, der sich mit Leichtigkeit und Last des Herkommens auseinandersetzt. Blut und Boden, Landsmannschaften, Heimatbegriff in der DDR sind einige Stichworte. Und in einer kurzen, aufschlussreichen Gegenüberstellung geht der Autor anfangs auf zwei Kontrastpersonen ein und ihre ganz unterschiedlichen Heimatgefühle, die typisch sind für uns Heutige.
Beklommen und neugierig macht Michael S. Cullens Frage: Wo liegt Hitler? Cullen, aus New York stammender Historiker und Journalist, hat sich intensiv mit der Berliner Stadt- und Kulturgeschichte befasst. Er geht dem komplexen Thema des öffentlichen Erinnerns und des kollektiven Vergessens nach, beispielorientiert und prägnant.
Zehn Titel sind erschienen, zwei neue kommen in diesen Wochen hinzu (der eine: Die Leserin. Das erotische Verhältnis der Frauen zur Literatur!). Das sind gute Aussichten – auf schöne Tage mit kleinen Büchern.
BIRGIT WEIDINGER
Die besprochenen Bände der Reihe „Essays” sind erschienen im Aufbau Verlag, Berlin 1999. Jeder Band hat ungefähr 120 Seiten, Preis pro Band 24 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.03.2003

Ich, unseligerweise, bin Borges
Wie man die Zeit widerlegt: Kanonische Essays und Neuentdeckungen / Von Wolfgang Schneider

Die Anzahl der Wörter ist begrenzt. Deshalb auch die Menge ihrer möglichen Kombinationen, mithin der Bücher. Die Gesamtheit aller möglichen Variationen, vom blinden Zufall organisiert, ergäbe die "totale Bibliothek". Allerdings wären für jede vernünftige Zeile "Millionen sinnloser Kakophonien" in Kauf zu nehmen. "Alle Generationen der Menschheit könnten vergehen, ehe die schwindelerregenden Regale - Regale, die den Tag auslöschen und das Chaos bergen - sie jemals mit einer erträglichen Seite belohnten."

Das ist Borges, wie ihn Philologen und Bibliothekare lieben - postmodernes Rokoko, eine Prosa, die vor lauter Bücherregalen die Welt nicht mehr sieht. Oder die Welt eben gleich als Bibliothek imaginiert. Das aberwitzige Rechenspiel entstammt dem Essay "Die Totale Bibliothek", einer Vorarbeit zur berühmtesten aller Borges-Erzählungen, "Die Bibliothek von Babel". In der Essaysammlung "Neue Widerlegung der Zeit" ist er jetzt erstmals auf deutsch zu lesen. Neben vielen kanonischen Texten präsentiert das Buch noch fünfzehn weitere Erstübersetzungen, darunter Zeitschriften-Publikationen, die bisher nicht einmal die spanischen Gesamtausgaben enthalten.

Vom Tango bis zum Selbstmord, von der "Kunst des Schmähens" bis zur "Psychologie des Germanophilen" gibt es fast nichts, worüber Borges nicht eine kleine Abhandlung geschrieben hätte. Solche Vielfalt kontrastiert mit der strengen, hermetischen, auf Spiegel und Labyrinth verpflichteten Welt seiner Erzählungen. Legendär ist seine geradezu surreale Belesenheit, seine abseitige Gelehrsamkeit und hartnäckige Freude an einigen Paradoxa des Denkens, wie jenem von der Schildkröte, die der schnelle Achilles rein logisch niemals einholen könne. "Geschichte der Engel" oder "Die Dauer der Hölle" lauten Titel von Essays. Nicht, daß Borges an Engel oder Höllenstrafen glauben würde; er rezensiert die Lehren, die vor vielen Jahrhunderten mit letztem Ernst vertreten wurden, unter ästhetischem Gesichtspunkt. Da ist dann eine alte Liste von Engelsattributen "des Bedenkens würdig" und eine Theorie, die nachweisen will, daß Christus am Kreuz Selbstmord beging, ausgesprochen "geistvoll". Die These von P. H. Gosse, Gott habe bei der Schöpfung eine unendliche Vergangenheit mitgeschaffen, weshalb es Skelette prähistorischer Tiere gebe, auch wenn diese Tiere selbst niemals gelebt hätten, wird für ihre "monströse Eleganz" gerühmt. Zu Borges' höchsten Freuden gehört die Götterlehre des falschen Basilides: 365 Himmel türmen sich da übereinander, und in jedem walten sieben Götter. Je weiter man in dieser Schöpfung nach unten steige, desto inferiorer seien die Gottheiten freilich geraten, bis sie den "tiefsten Grund in jenen abscheulichen Mächten erreichen, die aus widerwärtigem Stoff den Menschen zusammengepfuscht haben". Als "Hüter vernachlässigter Bagatellen, veralteter Wahrheiten und abgetaner Hypothesen" hat George Steiner Borges einmal bezeichnet. Seine theologisch-kosmologischen Etüden bieten augenzwinkernde Metaphysik für nachmetaphysische Epochen. Er ist ein Tinguely, der aus dem Schrott der Geistesgeschichte seine literarischen Apparate baut, die sich munter drehen und drehen - man weiß nur nicht immer recht, wozu.

Zunehmend keimt über solcher Lektüre der Wunsch, den Autor auch einmal bei weniger verspielten Äußerungen, gar bei Bekenntnissen zu ertappen. Der Band kann ihn erfüllen. In Argentinien gab es schon während der dreißiger Jahre viele faschistische Sympathisanten. In dem kleinen Beitrag "Ich, Jude" reagiert Borges in charakteristischer Weise auf antisemitische Schmähungen gegen ihn, den vermeintlichen Juden: Man spreche von seiner "böswillig verheimlichten jüdischen Herkunft - das Partizip und das Adverb verblüffen und entzücken mich". Er bedankt sich für den Hinweis, bedauert aber, in den letzten 200 Jahren keinen Vorfahren entdecken zu können, der seine Verbindung zu Heine oder Chaplin herstellen könnte.

Er hält es mit einem Satz Mark Twains: "Ich frage nicht, welcher Rasse ein Mensch angehört; es genügt mir, daß er ein menschliches Wesen ist; etwas Schlimmeres kann keiner sein." In "Eine Pädagogik des Hasses" von 1937 beschäftigt er sich mit einem Nazi-Bilderbuch aus dem Nürnberger Stürmer-Verlag, das Kindern den Judenhaß beibringen sollte. Borges findet es scheußlich - allerdings weniger wegen der denunzierten Juden als wegen der Deutschen. "Ich weiß nicht, ob die Welt auf die deutsche Zivilisation verzichten kann. Es ist schändlich, daß diese durch Lehren des Hasses zersetzt wird." Wie vornehm ist das gesagt.

1976 wurde Borges heftig dafür kritisiert, daß er sich von Pinochet eine Auszeichnung verleihen ließ. Die zeitgeschichtlichen Kommentare, die hier erstmals zu lesen sind, machen deutlich, daß er alles andere als ein Freund der Diktatoren war. Hitler bezeichnete er als "gräßliches Erzeugnis von Versailles" und den Nazismus als "unbewohnbar". "Die Menschen können nur für ihn sterben, lügen, morden. Niemand kann im einsamen Kern seines Ich wünschen, daß er siege. Ich wage diese Mutmaßung: Hitler will besiegt werden. Hitler kollaboriert blindlings mit den unentrinnbaren Heeren, die ihn vernichten werden." Die politische Wirklichkeit bleibt für Borges ein häßlicher "Abglanz alter Diskussionen". Hitler sei ein "Pleonasmus Carlyles", Lenin eine "Bearbeitung von Karl Marx". Immerhin, der 23. August 1944 bringt die Befreiung von Paris die neue Erfahrung, daß "eine kollektive Gemütsbewegung nicht vulgär zu sein braucht".

Es gab eine Formel, mit der seinerzeit die Vorgänge in Deutschland heruntergespielt wurden: "In Rußland geschieht Schlimmeres! höre ich Leute sagen. Ich stimme unendlich zu, aber Rußland kann uns nicht so sehr interessieren wie Deutschland." Es ist natürlich die deutsche Literatur mit ihren Abgründigkeiten und Ironien, der er sich tief verbunden fühlt, die Schriftsteller von Meister Eckhard bis Kafka, ohne den Borges' eigene Entwicklung als Erzähler nicht zu denken wäre und dem er den schönen Essay "Kafka und seine Vorläufer" mit dem grandiosen Satz "Jeder Autor erschafft sich seine Vorläufer" gewidmet hat. Aber zum allergrößten Teil hat die Liebe zu Deutschland einen philosophischen Namen: Arthur Schopenhauer. Kaum ein Essay kommt ohne seine Erwähnung aus, wenn er nicht überhaupt ausgiebig zitiert wird. Schopenhauer führt ins Zentrum von Borges' spekulativem Denken, wie es der umfangreiche Titel-Essay vorführt. Mit der Schützenhilfe des Philosophen - und der seiner Vorläufer Berkeley, Hume, Kant - werden Raum, Zeit und Materie als scheinhaft "widerlegt" oder "geleugnet". Es geht um die traumhafte Derealisierung der Welt durch Metaphysik. Der erkenntnistheoretische Idealismus wird hier zum ästhetischen Ereignis. Das ist transzendentale Belletristik, deren Stichhaltigkeit man nicht zu genau überprüfen sollte. Es kommt vielmehr auf die "metaphysische Verblüffung" an, wie Borges an einer Stelle schreibt. Buddha, der den Tiger bezwingt, indem er ihn als unwirklich betrachtet - das ist sein Mann. Selbst der Titel "Neue Widerlegung der Zeit" ist ja nicht ganz ernst zu nehmen; wenn sich die Zeit tatsächlich "widerlegen" ließe, hätten Vokabeln wie "alt" oder "neu" keine Bedeutung mehr. Schon der erste Essay aus dem Jahr 1922 stürmt mit dem programmatischen Titel "Nichtigkeit der Persönlichkeit" auf den Leser los, noch ganz ohne den klassischen Gentleman-Ton späterer Jahre: "Den außerordentlichen Vorrang, den man heute dem Ego beimißt, will ich beseitigen... Ich will beweisen, daß die Persönlichkeit ein Trugbild ist, verfügt von Dünkel und Gewohnheit, ohne metaphysisches Fundament und inwendige Realität." Das Ich mit seinen "erbärmlichen Unterscheidungsmerkmalen" ist eine Zumutung und Bürde, und wenn man sie mit Hilfe der Metaphysik loswerden kann - um so besser. Das ist jedoch leicher gesagt als getan: "Die Welt, unseligerweise, ist real; ich, unseligerweise, bin Borges", lautet nach allen Einübungen in die Irrealität der letzte, frappierende Satz des Essays über die Zeit.

Was mit dieser Unseligkeit gemeint sein könnte, deutet Tim Parks in den biographischen Informationen seines sehr lesenswerten Nachworts an. Der junge Borges: ein von den Mitschülern gehänselter Bücherwurm, ein maßlos schüchterner junger Mann, ein glückloser Verehrer der Frauen. Einer, der liest und schreibt, ohne Beruf und Einkommen, bis sein Vater stirbt und er im Alter von fast vierzig Jahren gezwungen ist, einen kleinen Posten in einer personell stark überbesetzten Vorstadtbibliothek anzunehmen, wo er die sportinteressierten Kollegen meidet und sich in den Keller verzieht - um zu lesen und zu schreiben. Und endlich berühmt zu werden.

Lektüre ist für Borges eine Form der Seelenwanderung zu Lebzeiten. Als Leser ignoriert er die an Psychologie und Charakter orientierte Tradition des Romans bis hin zu Proust. Flaubert, oft als Schöpfer des literarischen Realismus gepriesen, wird von ihm vor allem dafür gelobt, daß er auch der erste war, der mit ihm brach. "Bouvard und Pécuchet" widmet Borges eine liebevolle Verteidigung. Alles, was an diesem Roman kritisiert wurde, deutet er in Vorzüge um, vor allem den Mangel an Geschehen und die Unbekümmertheit um eine plausible Zeitfolge. Zu Joyce bietet der Band gleich zwei neue Texte. Der "Ulysses" wird als "strahlende Agonie einer Gattung" gerühmt, in diesem Werk brodele die "ontologische Unruhe". Zwar fehle Joyce die Fähigkeit, einen Plot zu konstruieren, aber dies mache er doppelt wett durch seine "glückhafte verbale Allmacht" sowie die "komplizierten Symmetrien und Labyrinthe" - wie noch jeder Autor las Borges am liebsten die Art Literatur, die er selber schrieb.

Eine faszinierende Ausgrabung ist der Essay "Das Rätsel Shakespeare". Hier macht sich Borges (ausgerechnet!) über die "Kryptographien" und "imaginären Geheimsignaturen" im ewigen Streit um die wahre Autorschaft hinter den Dramen lustig. Der Psychologiefeind argumentiert bestechend mit der "psychologischen Unvereinbarkeit" von Bacon und Shakespeare. Nebenbei erläutert er, warum Shakespeare zu Lebzeiten so unbekannt war wie heute die Verfasser von Filmdrehbüchern.

Getrübt wird die Lesefreude durch die optische Gestaltung. Die zweifellos hilfreichen Erläuterungen befinden sich in einer farbigen Spalte am Seitenrand, erklärungsbedürftige Worte und Namen sind im Text unterstrichen. Wirklich ärgerlich ist die durchgängig kursive Schrift der Essays, als wäre das Druckbild immer noch nicht unruhig genug. Unsterbliche Seiten, schreibt Borges, seien jene, denen die schlechteste Übersetzung und die schlimmsten Drucksünden nichts anhaben können. Der "Don Quijote" überlebe jede verwahrloste Textausgabe. So werden auch Borges' Essays dieses Druckbild überstehen.

Jorge Luis Borges: "Eine neue Widerlegung der Zeit und 66 andere Essays". Aus dem Spanischen übersetzt von Gisbert Haefs und Karl August Horst. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2003. 427 S., geb., 27,50 [Euro].

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