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Sieben Gäste wohnen in Finbars Hotel, einem ziemlich vergammelten Kasten in Dublin. Wie sich deren Schicksale kreuzen, erzählt dieser tragisch-komische Gemeinschaftsroman. Ironisch und humorvoll schildern sieben junge irische Schriftsteller - von Colm Toibin bis Roddy Doyle - ihre "Menschen im Hotel". Wer welche Geschichte geschrieben hat, wird nicht verraten. Es bleibt dem Leser überlassen, die Autoren der einzelnen Kapitel zu erraten.

Produktbeschreibung
Sieben Gäste wohnen in Finbars Hotel, einem ziemlich vergammelten Kasten in Dublin. Wie sich deren Schicksale kreuzen, erzählt dieser tragisch-komische Gemeinschaftsroman. Ironisch und humorvoll schildern sieben junge irische Schriftsteller - von Colm Toibin bis Roddy Doyle - ihre "Menschen im Hotel". Wer welche Geschichte geschrieben hat, wird nicht verraten. Es bleibt dem Leser überlassen, die Autoren der einzelnen Kapitel zu erraten.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.03.2000

Jedes Zimmer
ein Kapitel für sich
Sieben irische Autoren
schreiben eine Hotelroman
In der deutschen Literatur wäre ein solches Unternehmen wohl nicht (mehr) denkbar. Sind die irischen Schriftsteller bessere Kollegen? Finbars Hotel spricht dafür: ein Roman in sieben Kapiteln, jedes von einem anderen Autor geschrieben. Die Idee dazu hatte Dermot Bolger, der als Herausgeber sechs weitere Erzähler – Roddy Doyle, Anne Enright, Hugo Hamilton, Jennifer Johnston, Joseph O’Connor und Colm Toíbín – für sein Projekt gewinnen konnte. „Wir schrieben”, erzählt Roddy Doyle, „unabhängig voneinander. Erst im zweiten und dritten Arbeitsgang haben wir uns aufeinander abgestimmt. Man hat sich übers Telefon den Helden eines Kollegen in die eigene Geschichte geholt. Und es gab keine Egos, die gepflegt werden mussten. ”
Das alte Hotel in Dublin wird zum Schauplatz eines kleinen Welttheaters: Ein braver Mechaniker und ein Gangster, ein leichtes Mädchen und zwei Pfarrerstöchter, eine kranke Ehefrau aus der Provinz und Touristen aus Amerika verbringen eine Nacht in dieser Herberge und laufen sich alle irgendwann über den Weg, in der Halle, auf den Gängen oder in der Bar. Finbars Hotel ist eine Momentaufnahme aus dem Dubliner Leben, in dem, mit der Historie des Hauses und seiner Besitzer, auch die Vergangenheit präsent wird. Sie lastet manchmal so schwer auf den Figuren, dass deren Vorgeschichte die Erzählung dominiert und die aktuellen Querverbindungen als dramaturgischen Kniff bloßstellen.
Jedem der gebuchten Zimmer ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Der Name des jeweiliges Verfassers bleibt offiziell ein Geheimnis der Beteiligten. Das erhöht den Reiz für Leser, die vertraut sind mit der irischen Gegenwartsliteratur, denn die Autoren sind an Hand ihrer Tonarten und bevorzugten Motive durchaus zu identifizieren. Das deutsche Publikum hat es ohnehin einfacher: Die jeweils ausgewiesenen Übersetzer liefern ein zusätzliches Indiz. Man muss nur wissen, wer von ihnen zum Beispiel auch die anderen Arbeiten von Roddy Doyle übertragen hat. Die Autoren selbst haben sich übrigens nur ein einziges Mal in voller Besetzung getroffen – in einem enormen Bett des Shelbourne Hotel, für ein Pressefoto.
H. G. PFLAUM
DERMOT BOLGER (Hrsg. ): Finbars Hotel. Roman. Aus dem Englischen von Hans-Christian Oeser und anderen. Wolfgang Krüger Verlag, Frankfurt/M. 1999. 336 Seiten, 39,80 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

In einer sehr kurzen Kritik stellt H. G. Pflaum die Frage, ob wohl sieben deutsche Autoren jemals auf die Idee kämen, zusammen einen Roman zu schreiben, wie es hier sieben irische Schriftsteller taten, und verneint gleich. Pflaum spürt in diesem Roman vor allem einen Insiderreiz: Jeder Autor habe ein eigenes Kapitel geschrieben, aber es werde nicht dazugesagt, welches Kapitel von wem ist. Pflaum gibt einen Tipp: Zumindest in der deutschen Übersetzung könne man einiges über das Nachschlagen der Übersetzernamen erraten.

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