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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Iris Hanika war nach dem ersten Kapitel von "Pornology" vor Langeweile den Tränen nah, aber eine obskure Sympathie für die sich als absoluter Tollpatsch stilisierende Autorin Ayn Carrillo-Gailey hat sie bei der Stange gehalten. Eine Harvard-studierte Ich-Erzählerin begibt sich auf Erkundungstour durch die Sexindustrie und testet Sexshops, Striptease-Läden, Bordelle und dergleichen. Das Buch will witzig sein, doch muss die Rezensentin verfolgen, wie die amerikanische Autorin wirklich jede ihrer Pointen vergeigt, weil es ihr einfach nicht gelingen will, nebensächliches Geschwafel aus ihren Ausführungen herauszuhalten. Auch komme Carrillo-Gailey nirgends dazu, sich ernsthafte Gedanken zur Pornografie zu machen, stattdessen recherchiert sie brav, "was es alles gibt", so Hanika unzufrieden. Richtig geärgert hat sie sich über eklatante Schwächen der Übersetzung und zahlreiche "Flüchtigkeitsfehler", doch am Ende merkt sie ein bisschen befriedet an, dass man durch aufmerksame Lektüre zumindest die Kursgebühren für das "Blowjob-Seminar" einsparen kann.

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