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'Wein macht munter geistreichen Mann', vermerkte Goethe in den 'Zahmen Xenien'. Wer dies schon immer ahnte oder selbst erfuhr, wird 'Die Muse Wein' mit besonderem Gewinn bei einer Flasche Wein lesen - oder einfach nur darin blättern.
Das 'Erlebnis Wein' ist mehr als die Events einer hektischen Internetzeit. Dichter, Musiker und Maler haben sich von ihm zu großen Werken inspirieren lassen. Seinen sakralen und weltlichen Kult hinzugenommen ist das 'Erlebnis Wein' Ausdruck einer Einschätzung des Weines als eines unvergleichlichen, das menschliche Bewußtsein ohne Schaden erweiternden und…mehr

Produktbeschreibung
'Wein macht munter geistreichen Mann', vermerkte Goethe in den 'Zahmen Xenien'. Wer dies schon immer ahnte oder selbst erfuhr, wird 'Die Muse Wein' mit besonderem Gewinn bei einer Flasche Wein lesen - oder einfach nur darin blättern.
Das 'Erlebnis Wein' ist mehr als die Events einer hektischen Internetzeit. Dichter, Musiker und Maler haben sich von ihm zu großen Werken inspirieren lassen. Seinen sakralen und weltlichen Kult hinzugenommen ist das 'Erlebnis Wein' Ausdruck einer Einschätzung des Weines als eines unvergleichlichen, das menschliche Bewußtsein ohne Schaden erweiternden und schöpferisches Gestalten bereichernden Naturproduktes.

Dieses Buch ist keine weitere Sammlung vom Wein initiierter Geisteserzeugnisse. Vielmehr soll die Bedeutung des Weines im Leben schöpferisch Schaffender - unter Ihnen Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich von Schiller, Gotthold Ephraim Lessing, Heinrich Heine, Ludwig van Beethoven, Franz Schubert, Richard Wagner und andere - in Text und Bild aufgezeigt, der ursächliche Zusammenhang zwischen Wein und Kreativität dargelegt werden: die anregende Wirkung des Weines, wie sie der Dichter oder Künstler selbst empfand. Weit besser als durch wissenschaftliche Analysen ist so umschreibbar, was man einst den 'Kuß der Muse' nannte und heute, da es keine Musensöhne mehr gibt, wohl vergröbert und dem Geist des Weines nicht gerecht werdend den 'ultimativen Kick aus der Weinflasche' heißen mag. 22 weinbiographische Portraits, entstanden aus Briefen und Tagebüchern, Erinnerungen und Zeitzeugen, neu entdeckten Gemälden und Zeichnungen, machen die fruchtbare Wechselwirkung zwischen Wein und Kreativität deutlich. Kein Weinbuch herkömmlicher Art, sondern ein an Rarität in Wort und Bild reiches Bekenntnis zur Zwiesprache mit dem 'Tröster und Freudenbringer, der Poeten guter Geist'. Ein originelles Mosaik lebendiger Weinkultur.
Autorenporträt
Prof. Dr. Hans-Jörg Koch ist Mitgründer weinkultureller Vereinigungen und Weinkulturpreisträger und lehrt Weinrecht an der Universität Mainz. Er schreibt seit rund 50 Jahren über seine Heimat, deren Menschen, Brauchtum und Wein und gibt auch persönliche Tips für den richtigen "Umgang" mit diesem Kulturprodukt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.12.2001

Von der Muse, von Führern und praktischen Ratgebern
Die Weinbücher aus dem Jahrgang 2001 / Eine Auswahl

Do. FRANKFURT, 16. Dezember. "Das ist nun mein letztes Weinbuch." Man muß diese Äußerung ernst nehmen, denn Hans-Jörg Koch ist ein seriöser, der Wahrheit und Wissenschaft dienender Mensch. Aber schade wäre es doch, wenn der Weinrechtler, Richter, Dozent und Publizist an seinem Entschluß festhalten sollte, denn es gibt kaum einen zweiten Weinschriftsteller, der so gewissenhaft und liebevoll mit der Materie und den Fakten umginge wie der Mann aus Rheinhessen. Das soeben erschienene (letzte?) Buch, "Die Muse Wein. Zwischen Rausch und Kreativität" (Verlag Philipp von Zabern, Mainz, 157 Seiten, 15,50 Euro), beweist es von neuem.

"Kuß der Muße"

Koch entschlüsselt den "Kuß der Muße", den ursächlichen Zusammenhang zwischen Wein und Kreativität. Die Objekte der Beweisführung sind Dichter, Musiker und Maler, die in ihren Werken, Briefen und Gesprächen preisgegeben haben, wie sehr sie der Geist des Weins beflügelt, getröstet und erheitert hat. Zweiundzwanzig Zeugen lädt Koch vor: von Lessing und Lichtenberg über Goethe und Schiller bis Wagner und Brahms, George und Zuckmayer.

Eine Bereicherung des Angebotes ist zweifellos auch der Nachdruck des "Atlas der Traubensorten" von Hermann und Rudolph Goethe aus den Jahren 1874/1876 (Manuscriptum Verlagsbuchhandlung, Waltrop/Leipzig 2001, 88 Seiten, 34 Euro). Das Buch gilt zu Recht als ein Glanzstück der Rebsortenkunde und der botanischen Illustrationskunst. Auf 27 chromolithographischen Tafeln werden deutsche und österreichische Traubensorten vorgestellt und wissenschaftlich beschrieben. Ein Kommentar von Hans Ambrosi, dem früheren Direktor der Staatsweingüter Kloster Eberbach (Rheingau), und Joachim Schmidt vom Fachgebiet Rebenzüchtung an der Forschungsanstalt Geisenheim runden das Werk ab. Ambrosi und Schmidt schreiben über das Werk der Brüder Goethe, über den Weinbau im 19. Jahrhundert und über die Bedeutung der beschriebenen Rebsorten heute.

Eine besondere Erwähnung verdient ohne Zweifel auch die "Große Geschichte des Weins" von Roderick Philipps (Campus Verlag, Frankfurt, 383 Seiten, 34,90 Euro). Der Autor, Professor an der Carleton University in Ottawa, Experte für die Geschichte des Alkohols und der französischen Sozialgeschichte, beschreibt ausführlich die Wanderung des Weins vom Schwarzen Meer über Griechenland und Rom bis zur Moderne in Kalifornien und Neuseeland sowie die Wandlung in den Anbaumethoden und des Geschmacks.

Kriegsgeschichtliches

Ein Buch, das völlig aus dem Rahmen der Weinliteratur fällt, kommt aus New York: Wine & war: the French, the Nazis and the battle for France's greatest treasure" von Don und Petie Kladstrup (Broadway Books, New York, 291 Seiten, 24 Dollar). Die beiden Journalisten gehen in diesem Buch der Frage nach, auf welche Weise die Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg, während der Besetzung Frankreichs, vorgegangen sind, um sich der Weinbestände des Nachbarlandes zu bemächtigen, wie andererseits die französischen Wein- und Champagnerhäuser versucht haben, sich gegen den Zugriff der Deutschen zu wehren, und wie die "Beauftragten für den Weinimport Frankreich", von den Franzosen "die Weinführer" genannt, ihre heikle Aufgabe, soviel Wein wie möglich zu beschaffen, bewältigt haben.

Drei Namen stehen im Mittelpunkt, drei Persönlichkeiten aus dem damaligen Weinhandel und der Sektindustrie: Heinz Böhmers, Chef der Imporgesellschaft Reidemeister & Ulrichs in Bremen, Adolph Segnitz, geschäftsführender Gesellschafter des Importhauses A. Segnitz (ebenfalls Bremen), und Otto Klaebisch von der Sektkellerei Mattheus Müller in Eltville. Die Autoren, die sich in ihren Recherchen vor allem auf die Berichte Überlebender stützen, kommen schließlich zu dem Schluß: Die "Weinführer" seien zwar in der Tat Händler gewesen - aber weit mehr als das. Sie hätten mit vielen französischen Weinproduzenten und -händlern Freundschaften gepflegt und über Generationen hinweg gute Beziehungen zu Frankreich gepflegt - über das rein Kommerzielle hinweg. Die "Weinführer" hätten die ökonomische und symbolische Bedeutung des französischen Weinbaus klar erkannt und ihre ganze Kraft eingesetzt, den Weinbau des Landes zu retten - vermutlich wohl aber auch in der Hoffnung, an die früheren Geschäftsbeziehungen anknüpfen zu können, wenn der Krieg wieder zu Ende sei.

Lehrreiches

Die Reihe der Wein-Lehrbücher, die praktische Ratschläge versprechen, ist auch in diesem Jahr um einige Neuerscheinungen länger geworden. Paula Bosch, Chef-Sommelière im Gourmetrestaurant Tantris in München, gibt in ihrem reich bebilderten und kurzweilig geschriebenen Band "Weingenuss" (Econ Verlag, München, 240 Seiten, 25 Euro) ihre Erfahrungen und ihr Wissen rund um den Wein an den Leser weiter, Michael Schuster zeigt den Weinfreunden in seinem Buch "Der Weinkenner" (Hallwag Verlag, München/Bern, 192 Seiten, 29,90 Euro), wie sie lernen können, Weine bewußt zu schmecken, besser zu beschreiben und zu bewerten, Gérard Basset, ein vielprämierter Sommelier, demonstriert in "Wein mit allen Sinnen", wie man Weine verkostet, bewertet und genießt (Mosaik Verlag, Niedernhausen, 192 Seiten, 29,95 Euro), und Ursula Geiger Croci, Rudolf Knoll, Sabine Rumrich, Ulrich Schweizer und Ingo Swoboda präsentieren ihr "Weinwissen für Einsteiger" (Falken Verlag, Niedernhausen, 255 Seiten, 29,90 Euro).

Auch Stuart Pigott, gebürtiger Brite und Wahl-Berliner, leistet seinen Beitrag zum Weinbücher-Jahrgang 2001: "Die großen Weißweine Deutschlands. Meine Weinheimat" heißt sein neues Werk - ein leidenschaftliches, temperamentvoll geschriebenes, zuweilen persönlich gefärbtes Plädoyer für die Winzer in Deutschland, die einzig und allein dem Qualitätsprinzip huldigen (Hallwag, 296 Seiten, 24,90 Euro). Auch Philippe Faure-Brac, Sommelier-Weltmeister 1992, widmet sich in seinem üppig bebilderten Band "Meine Weine des Jahrhunderts" seinen Lieblingsproduzenten (Delius Klasing Verlag, Bielefeld, 184 Seiten, 39,90 Euro). Bordeaux und Burgund führen die Hitliste an - vor der Champagne, der Rhône, dem französischen Süden, dem Elsaß, dem Südwesten und der Loire. Aber auch einige Nicht-Franzosen finden den Gefallen des Autors - zum Beispiel Egon Müller von der Saar, der einzige Deutsche in dieser prachtvollen Sammlung. Wolfgang Faßbender klärt über den "Cabernet Sauvignon" auf, Sabine Rumrich und Ingo Swoboda über "Riesling" (beide Falken Verlag, 141 und 143 Seiten, jeweils 24,95 Euro).

Die Masse der Publikationen fällt - wie schon in den vorangegangenen Jahren - in die Rubrik Winzer-, Wein- und Einkaufsführer. Hier werden Produzenten und Weine vorgestellt und häufig auch - nach Punkten oder Symbolen - bewertet. Einer der Klassiker in dieser Reihe ist der "WeinGuide Deutschland" von Armin Diel und Joel Payne, der mit der Ausgabe 2002 nun schon im 9. Jahrgang vorliegt (Heyne Verlag, München, 754 Seiten, 28 Euro). Dazu kommen "Die besten Weingüter in Deutschland 2002" (Feinschmecker/Weingourmet, Gräfe und Unzer Verlag, München, 384 Seiten, 19,90 Euro), "Deutschlands Weine 2002" von Gerhard Eichelmann und "500 Weine unter 10 Euro" von Bernd Kreis (Hallwag, 853 und 336 Seiten, 22,90 und 17,90 Euro), "Weine 2002" von Monika Kellermann und Dunja Ulbricht (Verlag Michael Girschek, CH-Gümlingen, 267 Seiten, 20 Euro), "Vini d'Italia 2001" (Hallwag, 696 Seiten, 29,90 Euro), "Veronelli. Weine aus Italien 2001", "Die 100 besten italienischen Weißweine" von Burton Anderson (Heyne, 706 und 223 Seiten, 27 und 21 Euro) sowie aus dem Hallwag Verlag "Hachette Weinführer Frankreich 2002", "Bordeaux-Kompass" von Günter und Peter Kühler und "Der kleine Johnson für Weinkenner 2002" (1436, 332 und 415 Seiten, 29,90, 14,90 und 19,90 Euro.

Albernheiten

Zu einem "politisch unkorrekten Ratgeber" haben sich die Journalisten Michael Klonovsky und Uli Martin hinreißen lassen. Sie versuchen zu entschlüsseln "Welcher Wein zu welcher Frau?" paßt (Hallwag, 120 Seiten, 17,90 Euro). Das liest sich dann zum Beispiel so: "Franziska von Almsick, Schwimmerin: Natürlich eine Weißweinschorle; wenn sie ihr zu seltsam schmeckt, etwas Chlor dazugeben." Oder: "Anna Kurnikowa, Tennisspielerin: Auch wenn wir gern einen Kröver Nacktarsch (Mosel) empfehlen würden, gilt in diesem Fall wohl: Teuer schlägt auf. Mit einem großen Burgunder liegen Sie bei dieser Sorte Edelbackfisch immer richtig . . ." Man kann es ruhig politisch unkorrekt sagen: Hier handelt es sich um das albernste Weinbuch seit Jahrzehnten.

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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.01.2002

Belesen trinken
Dichter und Denker
im Weinrausch
Eines haben Goethe, Beethoven und Hebbel gemein: noch in der Sterbestunde verlangten sie nach einem Glas Wein. Was Goethe und Hebbel genießen durften, war Beethoven nicht mehr vergönnt. Als am 26. März 1827 endlich die lang ersehnt Sendung mit Rheinwein – darunter zwei Bouteillen Rüdesheimer – eintraf, reichte die Kraft des Komponisten nur mehr für einen Blick auf die Flaschen. „Schade! Schade! – Zu spät!”, waren seine allerletzten Worte.
Ein „fröhliches Bekennerbuch” nennt Hans-Jörg Koch seine 22 weinmusischen Porträts deutschsprachiger Dichter, Maler und Komponisten, von Lessing über Brahms bis Zuckmayer. In ihnen erkundet Koch, seit über 50 Jahren in der Welt des Weines forschend und schreibend zu Hause, den Zusammenhang von Wein und Kreativität. Seine These: „Wein ist eine die Persönlichkeit formende (nicht zerstörende) und ihr schöpferische Impulse gebende Muse.” Als Belege dienen ihm weniger die vinologischen Verse, Gedichte und Werke der Künstler als vielmehr ihre Selbstbekenntnisse wie sie in Briefen, in Korrespondenzen und in Äußerungen ihren Freunden gegenüber, vorliegen. „Der Wein wirkt stärkend auf den Geisteszustand, den er vorfindet, er macht die Dummen dümmer, die Klugen klüger”, wird an einer Stelle Jean Paul im Gespräch mit August Zeunge zitiert.
„Die Muse Wein” ist ein leichtprozentig-beschwingtes Anekdotenbuch. Die großen Säufer wie Joseph Roth, wie Hans Fallada, wie Karl Richter, sie finden keine Erwähnung. Das Gesetz der Mäßigkeit zeichnet nach Koch wahre Weinkultur aus. Und nur der maßvolle Weingenuss gibt der Kreativität den nötigen Schubs, damit sie sich emporheben und frei entfalten könne.
Georg Christoph Lichtenberg, der Ersinner einer „Methylogie”, einer Lehre des Berauscht-Seins, formulierte seine Ablehnung exzessiven Trinkverhaltens in einem drastischen Vergleich: „Aber der Herr P. kann recht trinken. Was will er damit? Wenn ich ihn anders recht verstehe, so dünkt mich, ich könnte alles viel geschwinder tun, was Herr P. tut, wenn ich mir eine Pistole vor den Kopf schösse.” Das Räuschlein hingegen begrüßte der Autor der Sudelbücher in enthusiastischem Tonfall: „Trinken (pinein) heiße ich überhaupt mit offenen Sinnen und zur guten Stunde einen Zug tun der mit einer solchen Zauberkraft auf unser Inneres auffällt und alle Seelenkräfte zu einem Freudenfeste versammelt bei dem die strenge Vernunft Feier-Abend macht.” flow
HANS-JÖRG KOCH: Die Muse Wein. Zwischen Rausch und Kreativität; vom guten Geist der Dichter und Künstler. Philipp von Zabern Verlag, Mainz 2001. 157 Seiten, 15,24 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Mit sichtlichem Genuss hat der Rezensent mit dem Kürzel "flow" Hans-Jörg Kochs kleine Kulturgeschichte des Weines erkundet. Darin porträtiert der Autor 22 deutschsprachige Dichter, Maler und Komponisten, die dem Getränk mäßig zugesprochen hatten und auf ihre Kreativität wirken ließen. Exzessive Trinker habe der Autor, der seit über 50 Jahren über den Wein forsche und schreibe, bewusst außen vor gelassen. Denn einzig ein sinnvolles Maß zeichne die wahre Weinkultur aus, referiert der Rezensent. Folgt man Rezensent und Autor, liegt im Wein also nicht nur die Wahrheit, sondern auch das künstlerische Schaffen. Das Buch ist jedenfalls, so "flow", ein leichtprozentig-beschwingtes Anekdotenbuch, in dem der Autor weniger den Spuren des Weins in den Werken der Künstler nachgegangen sei, als vielmehr ihren Selbstbekenntnisse in Briefen an Freunde.

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